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Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Titel: Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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war also doch nach Rule zurückgekehrt. Und ist hier, in der Kirche, gestorben. Der Geruch verriet  … Gewalt. Eingebettet in eine Mischung aus Bleichmittel und Kiefernharz war Bens Geruch überall, als hätten sie geschrubbt und geschrubbt, obwohl sie wussten, dass nichts den Gestank dieses grauenhaften Todes wegwaschen würde. Das Altartuch fehlte, ebenso der Teppich davor. Irgendwer hatte versucht, Bens Blut von der Mauer abzuschrubben, wo das Kreuz noch immer hing, aber vergeblich. Als sie die gespenstischen purpurroten Spritzer sah, kroch ihr ein kalter Schauer den Nacken hinunter. Wie hier noch jemand beten konnte, war ihr ein Rätsel.
    Mehr Blut im Vorraum, in den Sprüngen und Spalten der Steine. Sie konnte nicht auf Anhieb sagen, von wem, und hatte keine Zeit, den Gerüchen im Einzelnen nachzugehen. Die Tür zum Glockenturm stand offen. Niemand oben, soweit sie es beurteilen konnte, obwohl der Gestank von Finns Veränderten wie ein Wasserfall mit der kalten Luft nach unten fiel. Auch die Kirchentüren standen ein kleines Stück weit offen, und sie sah durch den Spalt, wie die Einwohner von Rule zusammen mit Finns Männern und Pferden auf den Platz strömten.
    Dicht gefolgt von Buck raste sie die Wendeltreppe des Kirchturms hoch. Seine Krallen klackten auf dem Stein. Sie machte einen Satz in einen kurzen, gemauerten Durchgang. Durch breite Rechtecke, die sie ein bisschen an Schießscharten von Festungen erinnerten, fiel Licht. Vom Platz her hörte sie das Klappern von Hufen, das leise Murmeln von Menschen, aber keine Schreie. Merkwürdig. Angesichts der vielen Veränderten hätte sie Hysterie und Kampfgeräusche erwartet. Doch es gab keinen Schusswechsel, hier nicht und auch im Norden nicht mehr. Vor sich erkannte sie Seile und eine Klaviatur, wie sie Carillonspieler brauchten, um mit mehreren Glocken Melodien zu spielen. Ein Seil baumelte herunter, wahrscheinlich war damit eben die Glocke betätigt worden.
    Alex war so darauf erpicht, einen Blick auf den Platz zu werfen, dass sie sich schon halb abgewandt hatte, ehe sie begriff, was sie da gerade gesehen hatte: ein klotziges Rechteck war unten links im Schatten an die Klaviatur gebunden.
    Oh. Ihr Blick wanderte zurück. Mist.
    Eine Bombe.

53
    » W as?«, hörte Greg Chris ins Funkgerät blaffen. Seine Stimme klang in der Stille ziemlich laut, denn die meisten Kinder hatten aufgehört zu weinen. Sarah hatte die Jüngsten um sich geschart, und sie warteten andächtig, bis es weiterging. Auf der Ladefläche von Jaydens Karren versorgte der blutbespritzte Kincaid gerade einen Jungen, dem mit einem Knüppel ein Arm gebrochen worden war. Aber sie hatten Glück gehabt. Von den Überlebenden hatten die meisten nur Prellungen, Kratzer, Schnitt- oder Schürfwunden davongetragen. Und die Hunde waren, mit Ausnahme von Ghost, dem ein Veränderter ein Ohr abgerissen hatte, alle glimpflich davongekommen.
    Na ja . Greg warf einen Blick zum hintersten Wagen des Zuges. Fast alle Hunde. Ellie saß im Schneidersitz auf dem Boden und sah aus wie ein Kind, dessen Eltern gerade bei einem Unfall mit Fahrerflucht umgekommen waren. Was angesichts der Tatsache, dass Tom zurückgeblieben war, der Wahrheit ziemlich nahekam. Mit dem Zeigefinger im Mund lehnte sich das kleine Mädchen – Dee? – an Ellie, während Ghost mit einer blutigen Bandage, die wie ein verrutschter Turban um sein verletztes Ohr gewickelt war, neben ihr lag. Jet und Daisy saßen in der Nähe.
    »Was ist los?«, fragte Chris. Normalerweise benutzten sie einen Morsecode, aber von Pru war nur ein aufgeregter Schwall statischen Rauschens zu ihm durchgedrungen. Also handelte es sich entweder um eine komplizierte Nachricht oder Pru war in großer Eile. Den Finger in ein Ohr gesteckt, am anderen das Funkgerät, ging Chris ein paar Meter von Ellie und den Hunden weg. »Sag’s noch mal, Pru.«
    Sparen Sie nicht beim Netzanbieter! Aber schon im gleichen Moment schämte sich Greg dafür. Das ist überhaupt nicht lustig. Mit einem blutbefleckten Parka unter dem Arm bückte er sich, packte das Mädchen, das den Versorgungswagen gefahren hatte, unter den Achseln, und schaute zu Jayden, der ihre Beine umfasste. Auf Jaydens Nicken hin hoben sie die Leiche hoch, umrundeten einen toten Veränderten, dem die halbe Nase fehlte, und legten das Mädchen neben die anderen. Wenn man Aidan, Sam und Lucian – die sich alle aus dem Staub gemacht hatten – mitzählte, hatten sie insgesamt neun Kids verloren. Das war keine Katastrophe,

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