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Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Titel: Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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Bombenexplosionen: Vergiss die Köpfe, die zerplatzen. Zähl die linken Füße.) Die weicheren Körperteile – Augen, Nasen, Lippen, Zungen – fehlten, aus den Schädeln starrten ihn leere schwarze Höhlen an. Eine der Leichen war systematisch von der Hüfte aufwärts abgefressen worden; wahrscheinlich hatte der Chucky bei Bedarf immer zugegriffen und sich die Leckereien geholt, ehe er sich an das magere Rippenfleisch machte. Neben einem halb abgekauten Oberschenkel lag ein schlangenartig eingerolltes Stück Dickdarm.
    Mein Gott. Ein Schauder jagte über Toms Rücken. Entweder wohnten diese Jungs hier oder sie waren nur auf einen kleinen Imbiss vorbeigekommen. Und ich bin schon da, sodass sie sich die Mühe sparen können, mich zu jagen.
    Allerdings wussten sie noch nicht, wo er war. Schweiß lief ihm über die Schläfen, während er von der grausigen Szenerie wegrutschte, die Uzi immer im Anschlag. Wenn diese Chuckies nicht die Einzigen waren oder irgendwo in der Nähe hausten, musste er so schnell wie möglich abhauen. Vielleicht war das der Grund, warum sich die Einwohner zurückgezogen hatten: weil die Chuckies in der Überzahl waren und der Ort sich nicht mehr verteidigen ließ. Aber dann hätte ich mehr sehen müssen, nicht nur diese zwei  …
    Da hörte er einen der Jungen: »Hast du  … «
    »… das gehört?«, flüsterte Jayden.
    Wie angewurzelt blieb Chris mitten in der Küche stehen, nickte Jayden bedächtig zu und legte einen Finger an die Lippen. Es war nur ganz kurz etwas zu hören gewesen, ein Trippeln wie von einer Ratte oder einem Opossum. Oder einem Waschbären. Er deutete auf das Loch im Boden. Dem Geruch nach zu urteilen, hatte sich dort etwas eingenistet. Vielleicht die Katze, deren Pfotenspuren er hinter dem Haus gesehen hatte. Sein Blick wanderte langsam von dem Loch zum Korridor hinter Jayden. Im dämmrigen Licht erkannte er wässrige Spuren auf dem Boden. Zu spät, um Jayden zu fragen, ob sie vorhin auch schon da gewesen waren.
    Als Erstes hatten sie Jess’ Haus aufgesucht. Es war leer, die Zimmer der Mädchen ausgeräumt. Doch die Böden waren unversehrt gewesen. Im Gegensatz zu zwei anderen Häusern in der Nachbarschaft, die während seiner Zeit in Rule bewohnt gewesen waren. Was Jess’ Haus von diese beiden Häusern unterschied, war lediglich, dass es ein Kellergeschoss sowie einen separaten Erdkeller hatte. Alle Häuser, die weder das eine noch das andere hatten, wiesen ähnliche Schäden auf: Dielenbretter, die man aufgestemmt oder einfach mit Äxten oder Hämmern zertrümmert hatte, herausgerissene Schubladen, Exkremente auf dem Boden, zerbrochenes Geschirr und Schränke, deren Rückwand mit dem Hammer eingeschlagen war.
    Sein Blick schweifte durch die völlig ruinierte Küche der Landrys. Er ahnte, was sich abgespielt hatte. Wer auch immer noch in Rule lebte, hatte Haus für Haus abgeklappert und in den Kriechkellern unter den Fußböden und hinter den Wänden nach gebunkerten Lebensmitteln gesucht. Und die durchsuchten Häuser hatte man dann von der Liste gestrichen.
    Sie müssen ziemlich verzweifelt sein . Chris’ Blick verweilte auf der angelehnten Tür zur Vorratskammer. Es war offenbar ziemlich schnell bergab gegangen mit  …
    Ein leises Quietschen, dann ein Schlurfen direkt über ihm. Bei dem Geräusch sah er abrupt zur Decke hoch. Er hatte es doch gewusst! Dieses geisterhaft aufblitzende Gesicht hatte er sich nicht eingebildet. Wie gut, dass er Ellie mit Mina bei dem Holzstapel zurückgelassen hatte, als der Hund so unruhig geworden war. Er schaute zu Jayden, deutete mit dem Finger an die Decke und mit dem Kinn auf den Eingangsbereich. Jayden nickte, machte leise kehrt und schob sich an der Wand entlang zur Vordertür, Chris folgte wenige Schritte hinter ihm. Am Fuß der Treppe blieben sie stehen, Jayden riskierte einen raschen Blick nach oben, dann suchte er hinter einem Türstock Deckung, von dem aus man in ein Esszimmer gelangte. Chris schlich an dem Einbauschrank unter der Treppe vorbei. Am Treppenpfosten hielt er inne, tippte sich mit dem Zeigefinger an die Brust und richtete seine Waffe auf den oberen Treppenabsatz. Kurz fragte er sich, warum er sich eigentlich die Mühe machte nachzusehen, ob das Haus sauber war. Doch dann fiel ihm ein, dass der Hund etwas gewittert hatte, und er sagte sich, dass nur ein toter Veränderter ein guter Veränderter war.
    Mit Ausnahme von Lena, flüsterte eine leise Stimme in seinem Kopf. Das wolltest du doch, stimmt’s? Dass sie

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