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Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Titel: Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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oder auch bleiben. Aber wir nehmen die Kinder mit, nicht ihr. Ihr könnt nicht mit uns kommen«, stellte Chris klar. »Ihr dürft uns auch nicht folgen oder versuchen, uns ausfindig zu machen.«
    »Was? «, zischte Jarvis. »Das  … das ist doch verrückt! Ihr wollt uns zurücklassen und hier sterben lassen?«
    »Nein. Wenn die meisten dafür sind zu gehen, dann sollen sie es tun«, antwortete Chris. »Ich finde auch, ihr solltet von hier verschwinden.«
    »Verschwinden?« An Jarvis’ Schläfen schwollen zwei blaue Adern an. »Die meisten? «
    »Einige müssen bleiben«, entgegnete Tom ruhig. »Wenn nicht ein paar Leute zum Schein die Stellung halten, weiß Finn, dass ihr gewarnt worden seid. Ihr müsst den Kindern einen Vorsprung verschaffen.«
    »Langsam, langsam. Du hast doch gerade gesagt, dass wir nicht kämpfen sollen.«
    »Damit hab ich gemeint, es muss der richtige Kampf für die richtige Sache und zum richtigen Zeitpunkt sein«, entgegnete Tom. »Ihr habt euch scharenweise Kinder geholt, teilweise sogar mit Gewalt. Ihr habt euch eingeredet, es sei zu ihrem eigenen Besten. Aber ein Gefängnis ist kein Zuhause. Wenn ihr sie weiter hier festhaltet, tut ihr es nur noch aus Eigennutz. Sie haben ein Recht auf ein eigenes Leben. Ich bitte euch.« Tom fasste Jarvis und dann reihum jeden der anderen Männer ins Auge. »Lasst sie von Jayden und Chris an einen sichereren Ort bringen.«
    »Kein Ort ist wirklich sicher«, meinte Yeager.
    »Aber es ist sicherer als hier«, sagte Chris. »Wir bitten euch um Karren und Pferde und ausreichend Verpflegung, etwa für vier bis fünf Tage, damit wir mit den Kindern nach Norden ziehen können. Weiter nichts.«
    »Dann sind wir blank«, sagte Jarvis. »Dann bleiben uns bloß noch ein paar Kaugummis.«
    »Wenn das so ist, seid ihr ohnehin erledigt«, stellte Tom fest. »Ihr habt zu viele Mäuler zu stopfen und nicht genug Vorräte. Selbst wenn ihr es schafft, Saatgut aufzutreiben und auszubringen, vergehen Monate, bis ihr ernten könnt. Schlagt in den Geschichtsbüchern nach. Das ist die Hungerzeit in Jamestown. Ihr seid bloß noch nicht so weit, dass ihr eure Toten aufesst.«
    »Dazu wird es nie kommen«, sagte Jarvis mit versteinerter Miene.
    »Dass das Ende der Welt kommt, hätte auch keiner gedacht«, gab Kincaid zu bedenken. »Jarvis, in Gottes Namen  … «
    »Kincaid, ich kann das nicht einfach beschließen. Wir müssen darüber abstimmen. Beruft eine Stadtversammlung ein  … «
    »Das geht nicht«, wandte Tom ein. »So viel Zeit haben wir nicht, und die Leute werden das bis in alle Ewigkeit ausdiskutieren wollen. Es wird Panik ausbrechen, und ihr habt nicht genügend Männer, um einen Aufruhr unter Kontrolle zu bringen. Wenn es erst mal beschlossen ist und jeder vor die schlichte Wahl gestellt wird, ob er gehen oder bleiben will, dann wird es euch leichter fallen, die Leute ruhig zu halten und vielleicht auch ein paar Menschenleben mehr zu retten. Wenn ich mich nicht irre, müsste Finn eine halbe Tagesreise hinter mir sein, vielleicht aber auch deutlich weniger. Außerdem kommt ihm der Vollmond zupass, weil er dann nachts anrücken und schon im Morgengrauen angreifen kann.«
    »Der letzte Wintervollmond«, sinnierte Yeager. »Der Fastenmond. In unserer Situation sehr passend. ›Die Sonne wird sich in Finsternis verwandeln und der Mond in Blut.‹« Er hob bedauernd die Hände. »Buch Joel. In Anbetracht des Erdbebens ebenfalls passend. Der Junge hat recht, Jarvis. Du wolltest einen Sitz im Rat, und jetzt bist du der Rat. Triff eine Entscheidung. Um Vergebung kannst du später bitten. Aber triff um Himmels willen die richtige Entscheidung.«
    »Mein Gott.« Jarvis starrte einen langen Moment vor sich auf den Tisch. Schließlich nickte er und richtete den Blick auf Chris. »Ich habe gehört, was du über die Erwachsenen gesagt hast, aber nimm Kincaid mit.«
    Überrascht sah der Arzt auf. »Jarvis, ich habe nicht darum gebeten  … «
    »Die Kinder werden ihn brauchen. Und er ist wahrscheinlich der einzige Erwachsene hier, dem du wirklich trauen kannst.« An Jayden gewandt, fügte Jarvis hinzu: »Er hat sich schon früher immer um eure Kranken gekümmert, und er kann verdammt stur sein, wenn es darauf ankommt.«
    Insgeheim hatte Chris gehofft, sie könnten Kincaid überreden, mitzugehen. Jetzt tauschten er und Jayden einen Blick, dann fragte Jayden den Arzt: »Würden Sie mitkommen? Wir wären froh darum.«
    »Ähm  … « Kincaid schluckte, ehe er nickte. »Ich muss

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