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Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Titel: Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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Pausenaufsicht schielt und mit dem anderen das Kind ins Visier nimmt, dem er einen Tritt in den Hintern verpassen will.
    »Klar, deshalb habt ihr auch angehalten«, erwiderte Greg so spöttisch, dass Ellie sich ein Kichern verkneifen musste. Er warf dem Mädchen einen Blick zu. »Sarah?«
    »Ich sag doch, wir haben alles im Griff.« Lucian sprang vom Pferd, stieg auf die Ladefläche und schob fedrige Zweige beiseite, als er sich seinen Weg zwischen Kindern und Hunden hindurchbahnte. Breitbeinig baute er sich vor Ellie auf und zeigte mit dem Finger zuerst auf sie und dann auf Greg. »Das ist mein Wagen. Dieses Kind hat ein Gewehr, ich möchte es haben und du hast hier nichts zu melden, Greggie.«
    »Beruhig dich, Lucian.« Sarah schaute drein wie ein geprügelter Hund. »Leute, können wir das bitte rasch klären und dann weiterfahren?«
    »Aber das Ding ist doch gesichert, oder? Also, was soll das Theater?«, fragte Greg.
    »Genau«, pflichtete Ellie ihm bei. Dieser Greg war in Ordnung. »Wenn es Ärger gibt, brauchen wir jede verfügbare Waffe.«
    »Ach, Blödsinn«, schnaubte Lucian. »Wenn wir Ärger kriegen, kann uns ein kleines Mädchen mit so einem Kleinkaliberteil auch nicht den Arsch retten.«
    »Na schön«, gab Ellie zurück. »Wenn ich dir nicht den Arsch rette, hast du was dagegen, wenn ich wenigstens meinen eigenen rette?« Augenblicklich begannen wieder alle, zu tuscheln und sich anzustupsen. Ist mir doch egal, ihr seid nicht meine Freunde. Sie funkelte Lucian an. »Was hast du eigentlich für ein Problem?«
    »Eine sehr gute Frage«, meinte Greg.
    »Greg«, knurrte Lucian. »Nerv mich nicht, klar?«
    »Sonst was? Bringst du mich dann um? Die Chance hattest du schon«, hielt Greg dagegen.
    »Sie soll es hergeben«, piepste plötzlich das weißhaarige Mädchen mit dem lispelnden Singsang, den jedes Kind kannte: Ich bin klein, mein Herz ist rein  … Wie alt mochte sie sein, vielleicht sechs? Sie umklammerte eine Lalaloopsy-Puppe mit violettem Lockenkopf. »Meine Mama hat gesagt, dass Waffen Menschen totmachen.«
    Etwa die Hälfte der Kinder nickte eifrig, drei Jungs zuckten nur die Achseln und ein koboldhafter älterer Junge mit Segelohren sagte: »Ich weiß nicht, was daran so schlimm sein soll. Ich wünschte, ich hätte auch eine Waffe.«
    »Greg«, sagte Sarah, noch immer mit diesem nervösen, gequälten Blick, »damit lässt sich Vergangenes nicht ungeschehen machen.«
    »Du warst nicht in einer Zelle eingesperrt, Sarah«, entgegnete Greg, ohne Lucian aus den Augen zu lassen. »Du bist nicht bespuckt und verprügelt worden. Du musstest nicht die Überreste eines Toten vom Kirchenboden auflesen und Pferdescheiße mit bloßen Händen schaufeln.«
    Boah, dachte Ellie. Kein Wunder, dass Chris aus Rule abgehauen war. So wie sich Greg und Lucian beäugten, würden sie beim kleinsten Anlass aufeinander losgehen.
    Die Stimme in ihrem Hinterstübchen warnte: Mach keinen Ärger, Ellie.
    »Na gut. Schau, ich gebe sie dir.« Zornig sah sie zu, wie Lucian die Patrone aus der Kammer nahm und das Magazin öffnete und leerte.
    »Bitte schön.« Lucian grinste dreckig übers ganze Gesicht. Er steckte ihre Patronen ein und gab ihr die Savage zurück. »Wenn wir da sind, wo wir hinwollen, kriegst du die Munition zurück. Und Greg?« Lucian stapfte zum Kutschbock. »Danke für deine Anteilnahme. Jetzt hau ab und fick dich ins Knie.«
    »Lucian«, ermahnte ihn Sarah.
    Wie Hund und Katz. Ihre Patronen würde sie wahrscheinlich nie wiedersehen. Sie drehte sich zu Greg um und zupfte ihn am Bein. »Der ist ein ziemlicher Idiot, oder?«
    »Das hab ich gehört«, fauchte Lucian.
    »Egal, war sowieso kein Geheimnis«, erwiderte Greg, ohne die Miene zu verziehen.
    Ellie hätte beinahe losgeprustet. »Ich wollte dich nicht in Schwierigkeiten bringen.«
    »Hast du auch nicht. Mach dir deswegen keine Sorgen«, meinte Greg, lächelte aber nicht dabei. Als Sarah die Zügel schnalzen ließ und ihr Wagen wieder anfuhr, blieb er zurück. »Bis dann.«
    Gut, Greg schien in Ordnung zu sein. Trotzdem wäre es mir lieber, Tom wäre hier und Chris auch. Ich will nach Hause. Sie fuhr sich mit dem Ärmel über die Augen, dann mummelte sie sich in ihren Parka, vergrub das Gesicht bis zur Nase im Kragen und schaute finster auf ihre Stiefel. Ich will meinen Daddy und Opa Jack und Tom und Alex wiederhaben. Inzwischen hatten sich die Hunde beruhigt, nur Mina stupste immer wieder die Schnauze in Ellies Schoß. »Lass das«, sagte sie und schob das

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