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Ashes - Ruhelose Seelen (German Edition)

Ashes - Ruhelose Seelen (German Edition)

Titel: Ashes - Ruhelose Seelen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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fliehen?«
    Peter ging auf, dass er gar nicht so weit gedacht hatte. Seltsam auch, dass dieser rote elektrische Taumel jetzt nachließ. Er spürte bereits, wie sein Körper wieder danach verlangte, sich nach dem Rausch sehnte.
    Nach Rule kann ich nicht zurück, nicht einmal zu Chris. Ich kann nur aus der Ferne zusehen. Ich bin ein Verbannter, ein Asasel, der Dämon, der alle Sünden auf sich lädt, verdammt, die Wüste zu durchwandern.
    »Du bist zu weit gegangen, um jetzt noch umzukehren«, sagte Finn, als hätte Peter seine Gedanken laut ausgesprochen. »Und weißt du, warum? Weil du dich für das Leben entschieden hast. Für das Überleben, koste es, was es wolle.«
    »Entschieden?« Er hatte nie eine Wahl gehabt, Finn hatte ihn gefügig gemacht. »Sie haben mir Drogen verabreicht, mich in eine Zelle gesperrt, mich kämpfen lassen, mir kein Wasser gegeben, kein E-Essen …« Er verstummte.
    »Du hast dich dafür entschieden, zu kämpfen und zu essen. Und du hast dich selbst gefügig gemacht, weil du bereitwillig Kompromisse eingegangen bist und Regeln gebrochen hast, um am Leben zu bleiben. Verstehst du nicht? Du bist ein Veränderter.«
    »Nein.« Konnte man das nicht auch genau umgekehrt sehen? »Was wollen Sie? Wenn ich ein Versuchskaninchen war und die da auch …«, er deutete mit dem Kopf auf die glutäugigen Horrorgestalten, »was passiert dann als Nächstes?«
    »Kommt drauf an. Was hättest du denn gern?«
    Rache . Warum nicht? Er hatte sowieso nichts mehr zu verlieren. »Ich nehme es, wie es kommt.« Er deutete mit dem Finger auf Lang. »Sie haben mich, aber ich will den da.«
    »Träum weiter.« Lang schniefte und spuckte einen Schleimbatzen aus.
    »Wie wär’s mit einem Handel?«, meinte Finn. »Ich gebe dir was, und dafür gibst du mir was.«
    »Was?« Die Augen über der blutigen Nase weit aufgerissen, schaute Lang auf. »Boss?«
    »Ein Handel?« Peter stieß ein trockenes Lachen aus. »Was hab ich denn noch, was ich Ihnen geben könnte?«
    »Einiges«, sagte Finn. »Ich denke, es kommt drauf an, wie scharf du auf Lang bist.«
    »Was?« Lang tastete mit der Hand nach seiner Pistole und wich einen Schritt zurück. »So war das nicht abgemacht.«
    »Na ja«, Finns schwarze Augen blickten flüchtig zu Davey, »Abmachungen waren schon immer dazu da, um gebrochen zu werden.«
    »Das sehe ich anders«, setzte Lang an, während Davey stocksteif wurde wie ein Hund, der plötzlich eine neue Witterung aufnahm. Unmittelbar darauf wandten sich die beiden Mädchen in einer gespenstisch stillen Synchronbewegung zu Lang um.
    »Wie machen Sie das?«, fragte Peter verwundert – als er plötzlich noch etwas anderes wahrnahm: Im selben Moment, in dem die Veränderten auf Finn reagierten, fuhr wieder diese elektrische rote Rausch in sein Hirn, allerdings abgemildert, fast nur ein Kitzeln. Er konnte immer noch klar denken. Es ist, als würde ich nur den Überschuss abkriegen .
    »Durch Experimentieren.« Finns Mund dehnte sich zu einem Totenkopfgrinsen. »Ich beschäftige mich schon eine ganze Weile damit, seit Jahrzehnten, lange bevor mir die Welt den großen Gefallen tat, uns mit den Chuckies zu beglücken.«
    Als wäre plötzlich eine Barriere gefallen, stürmten die Mädchen los. Es ging so schnell, dass Lang nicht einmal einen Schuss abgeben konnte. Blitzartig schickte das erste Mädchen den Alten mit einem Kopfstoß zu Boden, und schon hielt ihm das zweite ein Messer an die Kehle.
    Wie macht er das? Peter beobachtete, wie eins der Mädchen Lang die Pistole abnahm. »Ist das … Telepathie?«
    »Nicht direkt«, erwiderte Finn. »Jedenfalls nicht so, wie es in Büchern und Filmen dargestellt wird.«
    »B-B-Boss!«, kreischte Lang, der mit kugelrunden Augen über die Klinge des Mädchens hinwegspähte. »Ich war doch immer loyal! Wir hatten eine Abmachung.«
    »Ich …« Finn hob mahnend den Finger, als das Funkgerät, das immer an seinen Gürtel geklemmt war, tickende Geräusche von sich gab. »Kleinen Moment, Lang, ja? Ich hab zu tun.«
    »Aber … Boss!«
    »Schsch.« Finn brachte den Alten zum Schweigen, als würde er einen Zweijährigen schelten: Nein, Johnny, vor dem Essen gibt’s nichts Süßes. »Mach mich nicht wütend, Lang.«
    Es war Morsecode in Kombination mit etwas anderem, das Peter nicht verstand. Er hörte ein T und ein W heraus, vielleicht auch ein R. Dann sah er, wie Finn bestätigte: Klick-klick .
    »So, wo waren wir? Ach ja, Telepathie. Nun, das ist nichts Übernatürliches, Junge. Du

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