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Ashes - Ruhelose Seelen (German Edition)

Ashes - Ruhelose Seelen (German Edition)

Titel: Ashes - Ruhelose Seelen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsa J. Bick
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in Houghton wäre, könnte sie in der Universitätsbibliothek nachsehen und in der Datenbank der naturwissenschaftlichen Fakultät und vielleicht dahinterkommen, aber … sie schob den Gedanken ärgerlich beiseite. Wünschen half nicht weiter. »Das weiß ich alles, Jayden, aber lautet nicht die dringlichere Frage: Warum ist Chris nicht tot?« Und was hat ihn zurückgeholt?
    »Das ist nicht schwer. Die Dosis ist vom Gewicht abhängig, und das musstest du schätzen. Er war schon so schwach und ist dir ziemlich schnell entglitten, da dachtest du, du hättest ihm genug gegeben.«
    Der Gedanke war ihr auch schon gekommen. »Da hast du sicher recht. Aber überleg mal, Jayden. Es ist richtig kalt. Warum hat er keine Erfrierungen? Oder nehmen wir mal an, dass quasi durch ein Wunder seine Körperkerntemperatur nicht so tief gefallen ist. Dann hätten aber immer noch Hände, Finger, Zehen und Ohren leiden müssen. Er hat aber keine Frostbeulen. Seine Wunden sind schon halb verheilt. Wie kommt das?« Sie sparte sich die Mühe zu erwähnen, dass ein tiefer Leberriss allein schon ein Todesurteil war. Deshalb und wegen seiner kollabierten Lunge hatte sie Chris das Gift überhaupt verabreicht. Ihn in den Schlaf hinübergleiten zu lassen war ein letzter Gnadenakt gewesen.
    Sieht so aus, als hättest du dich da auch getäuscht. Was beunruhigende Fragen über die anderen Kinder aufwarf, denen sie das Gift gegeben hatte. Aber du hattest keine andere Wahl. Sie haben sich verwandelt. Die Hunde haben es bestätigt. Wenn das erst mal passiert ist, gibt es kein Zurück mehr. Soviel sie wussten. Wie sollte man in Anbetracht der begrenzten Auswahl auf dem Speisezettel der Menschenfresser einen von ihnen lange genug am Leben erhalten, um es herauszufinden?
    »Heißt es nicht in der Enzyklopädie, dass das alte vedische Rezept Honig verwendete, der einen angeblich unsterblich machte?« Als sie ihn nur ansah, zuckte Jayden mit den Schultern. »Mensch, Hannah, du musst drüber wegkommen. Ich für meinen Teil gehe jedenfalls davon aus, dass sich das alles wissenschaftlich erklären lässt. Allerdings bräuchten wir dafür detaillierte chemische Analysen und ein paar Dutzend Experimente.«
    »Also glauben wir einfach an seine Wiederauferstehung?« Sie konnte es sich nicht verkneifen. Dieses Festhalten an der Naturwissenschaft war letzten Endes doch auch nur eine Art Religion.
    »Ha, ha. Stellen wir doch mal ein paar Hypothesen auf. Aus irgendeinem Grund ist seine Stoffwechselrate abgesunken. Dafür gibt es Beispiele genug in der Natur. Viele Fisch- und Insektenarten können bei großer Kälte überleben. Sie bilden aus Fett Glyzerin, was den Gefrierpunkt des Blutes senkt. Und bevor du jetzt einwendest, dass er weder eine Fliege noch ein Fisch ist, möchte ich dich daran erinnern, dass auch der menschliche Körper als Nebenprodukt des Fettstoffwechsels Glyzerin herstellt. Was ist also, wenn dieser spezielle Pilz auch die Produktion von Glyzerin anregt? Dann wäre der Junge geschützt gewesen. Sein Körper wäre abgekühlt, aber die lebenswichtigen Organe und das Gehirn hätten keinen Schaden genommen.« Er deutete auf das Neurologiebuch. »Hier steht, dass man Komapatienten auf Kühldecken legt und die Körpertemperatur medikamentös senkt.«
    »Ja, um das Hirn zu schützen«, sagte sie. »Ist mir schon klar. Aber es bleiben immer noch eine Menge Fragen offen.«
    »Das ist aber sehr viel leichter zu akzeptieren als ein Wunder. Und es gibt noch einen Punkt, den wir nicht berücksichtigt haben. Vielleicht ist er einfach … anders .« Jayden tippte sich an die Schläfe. »Etwas in seinem Hirn hat ihn vor dem Gift geschützt und es in etwas anderes umgewandelt. Ich meine, schau uns doch mal an. Wir sollten eigentlich Menschenfresser sein, sind es aber nicht. Du kannst sagen, das ist ein Wunder, aber ich wette, wenn es noch Wissenschaftler gäbe, würden sie rausfinden, warum wir noch normal sind.«
    »Falls wir so bleiben. Die jüngeren Kinder, wie Eli und Ellie und Connor, könnten sich noch verändern. Das könnte uns allen noch bevorstehen.«
    »Schön, ich bin auch nicht gerade begeistert von der Vorstellung, dass ich eines Morgens aufwache und Lust auf einen Menschenburger habe, aber ich kann nicht immerzu nur auf die nächste Hiobsbotschaft warten. Weißt du, was ich glaube, was dir wirklich zu schaffen macht?« Jayden legte seine Hand sachte auf ihre. »Du drehst durch, weil du glaubst, du hättest einen Fehler gemacht.«
    »Weil es

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