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Ashes to Ashes (German Edition)

Ashes to Ashes (German Edition)

Titel: Ashes to Ashes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valentine Morgen
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entschuldigen?“
    Sie empfand es als seltsam, dass ihr der Prinz
nicht in die Augen sah, als er mit ihr sprach, nickte dann jedoch stumm. Heute
waren anscheinend alle Männer in ihrer Umgebung etwas eigenartig… Vielleicht
hatte es letzte Nacht Vollmond gegeben?
    Zuerst wollte sie Christen den Vorschlag
unterbreiten, ihn zum König zu begleiten. Da sich der Prinz jedoch so schnell
abgewendet hatte, dass ihr kein einziges Wort mehr über die Lippen kommen
konnte, entschloss sie sich, lieber noch ein wenig im Garten des Schlosses umher
zu streifen.
    Die Sonne lachte herrlich vom Himmel herab und
warf ihre schwache Wärme auf das frostige Land.
    Mhm, wie schön konnte doch das Leben sein!
    Wie herrlich und wunderbar, wenn man vor Augen
hatte, was man sich schon immer wünschte. Und bald würde ihr Traum endlich wahr
werden!
     
    ***
     
    „Nghhh, Maria… kannst du nicht etwas
vorsichtiger sein?“
    Duncans fluchende Stimme drang an Christens
Ohren, als er die Tür zur Schlossküche aufstieß.
    „Ich bin sanft wie eine Feder, Junge! Wenn du
dich beklagen willst, dann bei demjenigen, dem du das hier zu verdanken hast!“,
konterte die dicke Köchin barsch und tupfte extra ruppig über Duncans Wunden am
Rücken.
    Der Ritter bekam von ihrer Antwort nur die
Hälfte mit, denn er war zu überrascht, als er den Prinzen in der Tür stehen sah,
als dass er hätte alles verstehen können.
    Mit großen Schritten eilte Christen auf ihn zu.
    An Marias verwunderten Blicken störte er sich
dabei nicht.
     
    „Erzähl mir endlich, was hier los ist!“,
verlangte er in beinahe gebieterischem Tonfall und sah musternd von oben auf
Duncan herab.
    „Gib mir mein Hemd, Maria, ich danke dir!“,
forderte Duncan die Köchin auf, doch sie zögerte sichtlich.
    „Ich bin noch nicht fertig! Außerdem wirst du
ein neues brauchen. Dieses hier ist schmutzig!“
     
    Ruckartig schnappte er sich das Kleidungsstück
und warf es sich lose über.
    So war es schon etwas besser und dennoch fühlte
er sich den Blicken seines Gegenübers hilflos ausgeliefert.
    Christen wartete noch immer auf eine Antwort. Da
Duncan endlich erkannte, dass der Prinz nicht weichen würde, murmelte er ihm ein
„Es ist wirklich nicht weiter schlimm!“ zu.
    "Ein kleines Missgeschick hat mich in diese Lage
gebracht! Ich war selbst Schuld. Lass es uns dabei belassen!“
     
    „Einem kleinen Missgeschick verdankst du es
also, dass dir die Haut jetzt in Fetzen von den Rippen hängt, ja? Und dieses
Missgeschick erklärt noch nicht, weshalb du oben auf dem Baum gehockt hast, wo
doch jeder weiß, dass man ihn von unten nicht erklettern kann!“
    „Du hast doch eben gesehen, dass ich es konnte!“
    „Ich habe gar nichts gesehen!“, fuhr ihn
Christen erzürnt an und strich sich dabei die Haare aus der Stirn.
     
    „Also Jungens… ich verschwinde dann mal eben
kurz im Vorratsraum. Wenn ihr euere Uneinigkeiten beigelegt habt, könnt ihr mir
ja bescheid geben“, bemerkte Maria beiläufig und rollte genervt die Augen.
Wahrscheinlich hätte sie die beiden auch wüst beschimpfen können und keiner
hätte sich daran gestört, weil sie einfach zu sehr mit sich selbst beschäftigt
waren und nicht hinhörten.
     
    „Wer hat den Befehl dazu gegeben?“, verlangte
Christen zu wissen und deutete mit einer ruckartigen Bewegung auf Duncans
Oberkörper. Dabei fing er die Blicke des Ritters.
    „Was genau ändert es denn, wenn du weißt, wer
den Befehl gegeben hat?“
     
    /Was soll ich dir denn sagen, Christen? Verlang
 es nicht von mir!/
     
    „Ich begreife nicht, wieso du nicht einfach mit
der Sprache herausrückst. Was ist so schlimm daran, es mir zu sagen?“
     
    /Willst du hören, dass ich aus dem Fenster
gesprungen bin, um deinem Cousin zu entkommen, weil er… weil er mir zu nahe
getreten ist? Wie lächerlich! Du würdest es mir nicht glauben!/
     
    „Wenn ich dir sage, dass ich mich dieser Person
gegenüber ungebührend verhalten habe…“
     
    /Du würdest es mir nicht glauben! Und falls
doch… ich wage es nicht einmal, diesen Gedanken zu Ende zu führen…/
     
    Vorsichtig senkte Duncan den Kopf, um seinem
Gegenüber nicht länger in die klaren, doch durchdringenden Augen sehen zu
müssen. Er hasste es, wenn er irgendetwas verschweigen musste. Und er kam sich
dabei so erbärmlich und verachtenswert vor, doch er wollte keine Lawine von
Ereignissen lostreten, die er mit seinem Schweigen verhindern konnte.
    „Duncan…“,

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