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Ashes to Ashes (German Edition)

Ashes to Ashes (German Edition)

Titel: Ashes to Ashes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valentine Morgen
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schon, mein zweiter Schlag hätte dir den Rest
gegeben!“
    Erst jetzt klingelte es allmählich in Duncans
Erinnerung und er begriff, was er hier zu suchen hatte. Sein Kopfschmerz
allerdings war so pulsierend, dass er nicht gleich das Bedürfnis verspürte, an
Eriks Kehle zu springen. Er würde erst seine Kräfte sammeln und dann…
    „Hast du sie entkommen lassen? Mit… ihm?“,
fragte er stattdessen leise und wunderte sich darüber, dass ihm seine eigene
Stimme so fremd erschien. Vielleicht lag es an dem Zähneklappern, das er einfach
nicht unterbinden konnte.
     
    „Ich weiß, wo sie ihn hingebracht haben! Ich…
bin ihnen nach geritten und konnte mich dann problemlos absetzen.“ Erik hielt
kurz inne, als er Duncans lebloses Starren in das Nichts der Dunkelheit vor
ihnen bemerkte.
    „Ja, du hast recht! Ich hätte dich nicht
bewusstlos schlagen sollen, aber… ich konnte kein Risiko eingehen. Indem ich mit
dir zurück blieb, hatte ich eine plausible Erklärung dafür, nicht in ihrem Trupp
zu reisen. Und außerdem…“
    „Außerdem…?!“, fuhr ihm der Ritter barsch
dazwischen.
     
    „Außerdem war ich mir nicht sicher, ob du…“
    „Wenn es dir nur um den Ruhm geht, den Prinzen
auf eigene Faust gerettet zu haben, dann hättest du den auch einfacher haben
können!“
    „… Ich war mir nicht sicher, ob du hättest an
dich halten können. Du bist manchmal recht… impulsiv, wenn es um den Prinzen
geht. Hätte ich gesagt „Duncan, stell dich tot“ wäre ich wohl kaum um deinen
Protest und ausführliche Erläuterungen meines Plans herum gekommen. Aber dafür
hatte ich keine Zeit. Und fahr mir nicht ins Wort, wenn ich gerade versuche, dir
was zu erklären!“, murrte der Rotschopf noch hinterher.
    "Wie du siehst habe ich ihn nicht auf eigene
Faust gerettet! Also überlege zuerst, was du mir vorwirfst, bevor du’s tust und
dabei… Was ist los?“
    „Nichts!“, knurrte Duncan zur Antwort, aber Erik
bemerkte, wie sich der Ritter heimlich die Hüfte hielt. „Wo sind unsere Männer?“
     
    „Auf dem Rückweg bin ich vieren aus dem Trupp
begegnet. Über Johns Verbleib weiß ich nicht bescheid. Ich hab’ versucht, ihn
und seine Leute ausfindig zu machen, war aber erfolglos! Julian und Gregor waren
verwundet, deshalb hab’ ich sie voraus nach Silmain beordert, damit sie die
Wunden versorgen lassen. Die anderen beiden begleiten sie auf sicherem Weg und
erwarten uns in der Stadt…“
    „Und du? Weshalb bist du nicht auch…“
     
    „Weil ich wusste, dass hier noch ein
verwunderter Tölpel im Wald versauert und mich wahrscheinlich in Stücke reißt,
wenn ich ihn einfach ohne Pferd dort vergammeln lasse. Blutet die Wunde noch?“
    Aber Duncan gab auf die Frage keine Antwort,
sondern lehnte lediglich den Kopf zurück an den Baumstamm, an welchem sie nun
beide hockten.
    „Ja, du hast recht! Und am liebsten würde ich
dich auch jetzt noch in Stücke reißen, wenn ich nur Gefühl in meinen Fingern
hätte!“
    „Dann kann ich ja froh sein, dass es hier so
kalt ist. Ich frage mich die ganze Zeit über, was sie wohl damit bezwecken, den
Prinzen zu entführen und offensichtlich wussten sie ja, um wen es sich bei
Christen handelte. Wie sonst wären sie ausgerechnet auf ihn gekommen?!“
    „Sie wussten es, …ja!“, bemerkte Duncan nach
einigem Schweigen und die Erinnerung an jenen einarmigen Mann, der in Christens
Richtung genickt hatte, drängte sich seinen Gedanken auf.
    „Humphrey?“
    „Nein, weder er noch Carol konnten ahnen, wer
Christen wirklich ist. Niemand von uns hat ein Wort über ihn verloren…“
    Erik schnaufte hohl lächelnd: „Kanntest du das
Weib nicht von früher?“ und schüttelte verständnislos den Kopf, während er
bedächtig Duncans Profil von der Seite musterte, das er in der Finsternis nur
schemenhaft erkennen konnte.
    Aber die Antwort des Ritters blieb aus.
    Stattdessen begann er mit: „Wir sollten ein
Feuer machen!“
    „Hab’s schon versucht! Das Holz ist durch den
ewigen Nebel einfach zu feucht…“
    „Schweinekälte…“
    „Kann man wohl sagen!“
     
    Bibbernd versuchte Duncan seine Arme zu reiben,
aber er hätte genauso gut versuchen können, auf einem Pferdehaar Seil zu tanzen.
Die Kälte steckte tief in seinen Knochen.
    /Wenn wir die Nacht ohne Lungenentzündung
überstehen, grenzt das an ein Wunder!/
     
    „Durch deinen Blutverlust spürst du die Kälte
wohl mehr als sonst! Wir sollten zusammen rücken und uns

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