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Ashes to Ashes (German Edition)

Ashes to Ashes (German Edition)

Titel: Ashes to Ashes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valentine Morgen
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Angreifers, die ihm seit dem heutigen Tage so verhasst in Erinnerung bleiben
würden, die dunkelgrüne Hose und die erdfarbene Tunika, die hier am Bachlauf, wo
einzelne Lichtstrahlen durch die Wipfel der Bäume fielen, nicht mehr so schwarz
wirkte wie noch vorhin im Kampf.
    Das Gesicht, in das Duncan dann jedoch blickte,
irritierte ihn, da es so gar nicht zu seinem Feindesbild passte, welches er sich
ausgemalt hatte.
    Hämisch und überheblich grinsten ihm die
sommersprossigen Wangen eines ihm bekannten Rotschopfes entgegen, der nebenbei
geflissentlich das Blut von der Klinge seines Schwertes wischte.
    „Erik!“, hauchte Duncan krächzend, erhielt ein
schwaches Kopfnicken zur Antwort.
    „Genau der!“
    „Wie… konntest du nur?!“ Er hustete.
    „Wie konnte ich nur!? Hör mal, mein Freund! Ich
hab’ dir gerade deinen Arsch gerettet und du fragst mich, wie ich nur konnte?!“
    Duncan blinzelte ein wenig bedröppelt in die
Umgebung und als sein Blick nach rechts fiel, dort, wo ihm die hohlen Augen
eines abgetrennten Kopfes entgegenstarrten, nicht weit weg vom Körper, dem
dieser Kopf einst gehört hatte, merkte auch er, dass etwas an seinen
Schlussfolgerungen nicht stimmen konnte.
     
    „Die haben Christen!“ Er wartete ungeduldig,
dass Erik ihm endlich die Fesseln abnahm.
    „Wenn wir Glück haben, sind sie noch nicht über
alle Berge! Reiten wir ihnen nach!“
    „Sie sind noch nicht über alle Berge!“, hielt
Eriks Hand Duncan vom Losstürmen ab.
    „Denn sie warten darauf, dass ich verrichteter
Dinge zu ihnen zurück kehre und ihnen einen Kopf präsentiere! Und du solltest
nicht glauben, dass du es auf einmal mit dreißig Männern aufnehmen kannst, wo
dich der Zusammenstoß mit ihnen beinahe das Leben gekostet hätte. – Welches du
nur mir verdankst!“, fügte Erik unter einem erneuten spitzbübischen Grinsen an
und starrte Duncan so offen ins Gesicht, dass dem Ritter nichts anderes übrig
blieb, als zu erwidern: „Meine Lobeshymnen werde ich später auf dich singen.
Jetzt aber sollten wir überlegen, wie wir den Prinzen aus dem Schlammassel
befreien.“
     
    „Ich habe mir bereits so meine Gedanken gemacht,
während wir dich hierher gebracht haben!“, erwiderte Erik monoton, als er sich
zu dem leblosen Körper hinabbeugte, dem er den Kopf abgeschlagen hatte und an
dessen Kleidung herumnestelte.
    „Was tust du denn da?“
    „Du musst dich umziehen! Ich glaube kaum, dass
es die Männer gerne sehen, wenn du ihnen quietsch lebendig entgegen stapfst und
dich bester Gesundheit erfreust… Naja, einmal abgesehen von der Wunde da!“,
deutete er beiläufig mit einem Kopfnicken auf Duncans Hüfte. „Ist sie tief?“
fügte er nach einer kurzen Pause hinzu.
    Duncan spürte den Schmerz an seiner Seite, aber
da die Verletzung anscheinend aufgehört hatte zu bluten, schüttelte er zur
Antwort lediglich den Kopf.
    „Gut, dann raus aus den Klamotten und rein in
diese hier!“
     
    Duncan konnte sich wahrlich etwas Schöneres
vorstellen als in die muffigen Kleider eines anderen Mannes schlüpfen zu müssen,
die obendrein noch mit dessen Blut befleckt waren. Aber was hatte er schon für
eine Wahl. Der Rotschopf hatte wohl tatsächlich recht und es war der klügste
Schritt, zu einem von ihnen zu werden, damit sie sich unbemerkt unter die Meute
mischen konnten.
    So tauschten sie die Kleider. Für Duncan war die
Tunika um einiges zu groß und umso mehr musste sich Erik damit abplagen, Duncans
Hemd um den Oberkörper des Leichnams zu zwängen.
    „Wenn meine Kinder sich später auch so schwer
ankleiden lassen, werde ich lieber nicht Vater!“, murmelte der Rotschopf
abwesend in seinen nicht vorhandenen Bart und bemerkte nicht das überraschte,
doch flüchtige Schmunzeln in Duncans Mundwinkel.
    Es hielt sich nicht lange auf seinem Gesicht,
denn zu sehr bohrte der Drang in ihm, endlich zu den Truppen und zum Prinzen
zurück zu kehren.
    „Bist du so weit?“ wollte Duncan wissen, als
Erik auf ihn zu schritt.
    „Das bin ich!“
    Der Rotschopf holte mit voller Wucht aus, bohrte
unbarmherzig seine Faust in Duncans Magen, das es dem Ritter die Luft aus den
Lungen schlug.
    „Ungh…“, keuchte er und sackte auf die Knie,
hielt den Oberkörper aber aufrecht.
     
    Erik verdrehte die Augen. „Sei wenigstens ein
Mal nicht so zäh! Ich erklär’s dir später…“
    Doch mehr bekam Duncan von seinen Worten nicht
mit, denn ein grauer Schleier legte sich auf sein

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