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Ashes to Ashes (German Edition)

Ashes to Ashes (German Edition)

Titel: Ashes to Ashes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valentine Morgen
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Verlass und das wissen die Leute!“
    Erik griff sich verzweifelt an die Schläfen.
„Idiot!“, entwich ihm ein Murmeln. „Wir können froh sein, wenn sie das Wappen nicht erkennt und du reibst es ihr direkt unter die Nase! Wenn das Dorf erst
morgen weiß, dass sich ein Ritter des Königs eine Tunika geliehen hat, können
wir von Glück reden! Jetzt zeig mal her!“
    Schroff nahm er das Kleidungsstück an sich.
Abgesehen von dem zerschlissenen Saum erschien es oberflächlich betrachtet
tatsächlich recht edel.
    „Hier!“, warf er es Duncan zu. „Dir passt’s
wahrscheinlich besser! Du bist breiter als ich!“
    „Weißt du wo Nick steckt? Ah, Julian… leih mir
deine Beinkleider! Die hier kann ich nicht tragen! Ihre eigene Uniform werden
sie sicher erkennen!“, bemerkte Duncan in das allseitige Schweigen und blinzelte
die Blicke, die auf ihm ruhten, einfach hinweg, während er sich umzog.
    „Wo Nick steckt, weiß ich nicht. Wir sind in
unterschiedliche Richtungen gelaufen, um schneller was zu finden.“
    „Sieht so aus, als müsstest du deinen Plan
alleine in Angriff nehmen, Duncan!“, grunzte Erik aus einer Zimmerecke, in
welcher er sich bequem gegen eine Wand lehnte und die Arme vor der Brust
verschränkt hielt.
    „Sehr viel länger können wir nicht warten!“
     
    „Das müssen wir auch nicht! Hier!“
    Ein lila farbiges Kleidungsstück landete vor
Eriks Füßen, welches Ted soeben aus seiner Jacke hervorgezaubert hatte.
    Der Ritter grinste ein wenig schief, als ihn die
erstaunten und fragenden Augen der anderen trafen und rieb sich verlegen den
Hinterkopf.
    „Naja… hahahaha. Ein Silberstück für eine
geborgte Tunika schien mir dann doch etwas teuer. Ich hab’ praktisch gedacht
und…“ Aber seinen Satz konnte er nicht vollenden, da ihn Eriks entgeistertes
„Was soll das sein?!“ unterbrach.
     
    Mit Fingerspitzen hob der Rotschopf das
Kleidungsstück vom Boden auf.
    Der Stoff war weich und zart, auch dann noch
unförmig, als er ihn in den Händen wendete. Er blinzelte verwundert, wobei ihn
die schmunzelnden Gesichter der anderen musterten.
    Nur Duncan blickte in eine andere Richtung,
wieder aus dem Fenster, wie er es bereits die ganze Zeit über getan hatte, damit
ihm ja keine Bewegung vor den Türen des Etablissements entging.
     
    „Auf gar keinen Fall! Das könnt ihr euch gleich
aus dem Kopf schlagen! Ich mache mich doch nicht lächerlich!“, protestierte
Erik.
    Er versuchte leise zu fauchen, aber die roten
Flecken auf seinen Wangen verrieten, dass er im Grunde gleich in die Luft gehen
würde.
    „Was anderes haben wir nicht zur Hand!“
    „Das kann doch nicht euer Ernst sein! Ich werde
bestimmt kein Kleid anziehen!“
    Keiner gab eine Antwort, bis Duncan sich mit
gedämpfter Stimme einmischte: „Was stört dich denn daran… Die Farbe etwa? Ich
gebe zu, dass sich das Lila ein wenig mit deinen Haaren beißt, aber ich dachte
nicht, dass du so eitel bist!“
    „Mistkerl! Wieso eigentlich immer ich?!“
     
    Mit einem Satz war Erik bei Duncan am Fenster
und wirbelte den Ritter herum, packte ihn am Kragen.
    Er hatte mit einem breiten Grinsen im Gesicht
seines Gegenübers gerechnet, doch stattdessen prallte er nur auf eine eiserne
Miene.
    „Wenn dir der Gedanke so gefällt, solltest du vielleicht Frauenkleider tragen! Siehst du, was das hier ist?!“
    Mit einer ruckartigen Bewegung deutete er mit
dem Finger an sein Kinn, wartete geduldig ab, bis Duncan mit seinen Blicken
folgte.
     
    „Siehst du, was das ist?!“, wiederholte er noch
einmal, jetzt etwas leiser.
     
    „So etwas nennt man Ba-rt-an-sat-z! Hast du
verstanden?! Ich hab’ mich seit zwei Tagen nicht rasiert und hab’ einen
verfluchten Bartansatz! Da willst du mich allen Ernstes als Weib verkleidet auf
die Straße schicken, wo doch jeder Narr meine Verkleidung gleich erkennen
würde?! Das könnte dir so gefallen!“
     
    Kalt waren Duncans Hände, als sie nach Eriks
Armen griffen, um die Umklammerung zu lösen.
    „Du ruinierst meine Tunika!“, war alles, was er
dabei sagte, bevor er sich erneut zum Fenster wandte und nach draußen spähte.
    Erik betrachtete ihn einen Augenblick von
hinten, seine Miene wurde weicher. Er kräuselte die Brauen.
    „Ich… will ihn ja da auch rausholen, aber…“
    „Ist schon gut! Uns bleiben nicht viele
Möglichkeiten. Wenn ich alleine gehe, brauch’ ich zu lang, um alle Zimmer zu
durchsuchen. Du musst eben als mein Knecht mit! Oder Knappe,

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