Ashes to Ashes (German Edition)
gegenseitig…“, schlug
Erik so leise vor, dass Duncan gar nicht sicher war, ob der Rotschopf
tatsächlich gerade etwas zu ihm gesagt hatte.
Schon allein der Gedanke war absolut…
Aber plötzlich fühlte er Eriks Körper an seinem
eigenen und erkannte lediglich, wie sich dieser als dunkler Schatten hinter ihn
positionierte und mit den Armen umgriff.
/Verflucht noch mal… ich muss einen härteren
Schlag abbekommen haben als mein Verstand verkraften konnte! Selbst als Traum
wäre diese Situation viel zu absurd…/
„Sag mal… Erik?!“
„Hm?“
„Wieso reibst du mit deiner Hand über meine
Brust?“
Die Frage klang trocken und gleichzeitig
komisch, bewirkte, dass der Rotschopf in seinen Bewegungen plötzlich innehielt,
als müsse er sich krampfhaft darauf konzentrieren, eine gute Erklärung für sein
Handeln zu finden.
„Weil du meine verdeckst und es schweinekalt
hier draußen ist! Selbst kommst du ja nicht auf die Idee! Dein ganzes Armrubbeln
bringt doch nichts!“
Duncan seufzte lautlos, als er Eriks Hand von
sich schob und selbst damit anfing, sich die Brust zu reiben.
„Denk ja nicht, dass ich noch länger das
hilflose Opfer spiele, dem man selbst die Brust reiben muss, um es zu wärmen…!“
Erik verdrehte die Augen, was Duncan in der
Nacht verborgen blieb.
„Bin ich froh, dass ich dir Eine übergezogen
hab’, sonst würden wir wahrscheinlich jetzt noch über meinen genialen Plan
diskutieren! Und, wird es langsam besser?“
„Morgen holen wir ihn da raus!“
„Das tun wir, aber nur, wenn mich dein Sturkopf
heute Nacht nicht alle Nerven kostet, dass ich den Morgen nicht mehr erleben
kann!“
„Nennst mich einen Sturkopf und bist es selbst“,
fügte Duncan dem nach einer Weile hinzu, doch von Erik war nur der Auftakt eines
geräuschvollen Schnarchkonzertes zu vernehmen.
Auch Duncan genoss das Gefühl einer zarten
Wärme, die sich allmählich über seinen Rücken ausbreitete und ihn von innen
heraus erfüllte.
/Ich hoffe, dir ist nichts geschehen, Christen!
Bei Gott, ich hoffe es wirklich!/
„Weiß jemand, wo Robin und die anderen
stecken?!“
„Vielleicht sind sie auch irgendwo hier in
Silmain untergetaucht. Wir können schon froh sein, ihre Leichen unterwegs nicht
aufgegabelt zu haben!“
„Mich wollten sie auch im Fluss entsorgen. Sie
arbeiten anscheinend sauber!“, gab Duncan zu bedenken und stützte den Ellenbogen
auf die hölzerne Tischplatte, während er nachdenklich mit der geschlossenen
Faust an seine Lippen tippte.
Er und Erik hatten noch nicht lange die Stadt
erreicht.
Silmain war groß und dennoch hatten sie sich
bemüht, sich möglichst unscheinbar zu verhalten. Hinter dem ersten Torbogen der
dicken Mauern erkannten sie einen ihrer eigenen Männer. Es war klug von Julian
gewesen, ihn auszusenden, damit sie sich schließlich in diesem geschäftigen
Ameisenhaufen auch wieder finden würden.
Jetzt hockten sie, bis auf Robins Trupp, alle
zusammen in einer kleinen Kammer, die zu einem unscheinbaren Gasthof gehörte und
beobachteten von hier aus durch das leicht geöffnete Fenster die Menschen, die
in das nebenan liegende Etablissement strömten.
„Und du bist sicher, dass sie ihn da hinein
gebracht haben?“, stellte Duncan die Frage wohl zum hundertsten Mal. Wieder
hörte er nur abwesend hin, während Erik unter einem verächtlichen Schnauben
nickte.
„Ich bin ihnen doch nachgeritten! Und ich hab’
gesehen, wie sie durch den Hintereingang in dieses Haus da drüben geschlüpft
sind. Zumindest einige von ihnen!“
„Und Christen war dabei…“
Egal, ob er es nur laut dachte oder ob es
tatsächlich als Frage gemeint war, Erik schlug daraufhin die flache Hand vor
Duncan auf den Tisch.
„Verflucht, wie oft soll ich mich noch
wiederholen! Hörst du mir überhaupt zu?!“
Wenn Duncan durch den plötzlichen Ausbruch des
Rotschopfes erschrocken war, so ließ er es sich nach außen hin zumindest in
keiner Weise anmerken. Nur kurz huschten seine hellen Augen über das grimmige
Gesicht seines Gegenübers, bevor er sie wieder nach draußen richtete.
„Hast du einen Plan, Duncan? Was gedenkst du zu
tun?“, erklang Julians Stimme leise. Es schwang ein leichtes Stöhnen in den
Worten mit, als er sich auf einen Stuhl sinken ließ. Seine Wunde war zwar
versorgt, dennoch marterte ihn bei jeder Bewegung der Schmerz in seinem rechten
Bein.
„Vielleicht wäre es das Beste, dem Hof
Weitere Kostenlose Bücher