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Ashes to Ashes (German Edition)

Ashes to Ashes (German Edition)

Titel: Ashes to Ashes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valentine Morgen
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Einfache Kleidung haben wir glücklicherweise genug! Keine Proteste mehr, Erik!
Uns läuft die Zeit davon!“
     
     
     
    Sie standen dicht nebeneinander, drängten sich
gegen die Rückwand des Gasthofes, den sie vor wenigen Minuten verlassen hatten.
    Von hier aus konnten sie den Eingangsbereich des
Etablissements, auf welches sie es abgesehen hatten, gut im Auge behalten, ohne
selbst entdeckt zu werden, denn die Gasse, in der sie jetzt lauerten, war
schmal, unbelebt und durch die umgebenden Häuser dem allgemeinenBlick verborgen.
     
    „Worauf warten wir noch?“, flüsterte Erik an
Duncans Ohr, während er aus den Augenwinkeln heraus erneut das Profil des
Ritters studierte.
    Er wirkte elegant, tatsächlich… Duncan wirkte
wie ein Edelmann, älter als sonst, da er sich die Haare nach hinten gekämmt
hatte und ihm die zerzausten Strähnen nicht in die Stirn fielen. Das leicht
vergilbte Weiß der geborgten Tunika harmonierte mit seinem ebenmäßigen Gesicht,
verlieh ihm dennoch einen gewissen Ausdruck von Strenge.
    Erik vermied es, seine Blicke ebenso
analysierend auf seine eigenen Kleider zu werfen, denn es würde ihm weit weniger
gefallen, was er dann sah.
    Der Knecht eines Edelmannes...
    Eine größere Ehre konnte ihm wahrscheinlich nun
wirklich nicht mehr zuteil werden. Doch diese Gedanken versuchte er einfach mit
einem stillen Seufzen wegzuscheuchen.
    „Gehen wir?“
    „Moment noch!“, hielt Duncan ihn mit dem
ausgestreckten Arm zurück.
    „Ich will sicher gehen, dass uns so wenige Leute
wie möglich sehen. Wir gehen, wenn der Eingangsbereich soweit leer ist!“
     
    Erik verdrehte die Augen. Wie er Wartereien
hasste… und wieder huschten seine Blicke über Duncans Erscheinung.
    „Sag mal…“, begann er dann prompt, während
Duncan sich vorsichtig um die Ecke beugte, um Ausschau zu halten, sich dann
wieder zurückzog und sich fest gegen die Wand presste.
    „Hm?“
    „Wieso hast du eigentlich keinen?“
    Duncans fragender Blick traf ihn von der Seite.
    /Was meinst du?/
    „Ich meine… wieso hast du keinen Bart… nicht mal
den Ansatz davon… du kannst dich doch inzwischen unmöglich rasiert haben. Wir
waren die ganze Zeit zusammen!“
     
    Erneut blinzelte Duncan um die Ecke und Erik
wunderte sich, ob er die Frage überhaupt wahrgenommen oder ob er ihm wieder
einmal nicht zugehört hatte.
     
    „Du hast auch keine Haare auf der Brust! Ich…“
    Ein Stöhnen und ein kritischer Blick folgten.
„Mein Gott Erik! Wir versuchen gerade den richtigen Zeitpunkt abzupassen und dir
fällt nichts Besseres ein, als mich zu fragen, weshalb ich keine Stoppeln im
Gesicht habe? Außerdem… was geht dich meine Brust an?!“
    „Es ist mir ja nur aufgefallen!“
    „Still jetzt! Wir gehen, los komm!“
    Damit verließen sie das kleine Gässchen in
ruhigem Schritt, um kein Aufsehen zu erregen.
    Innerlich rasten ihre Herzen und Erik hoffte
insgeheim, dass sich das nervöse Zucken in seinem Gesicht endlich wieder
beruhigte.
    Der Eingangsbereich des Etablissements stand
leer. Duncan richtete seine Aufmerksamkeit zuerst auf die Fassade, aber er
konnte kein Schild oder einen Aushang erkennen, der es ihm erleichtert hätte,
die Funktion dieses großen Hauses herauszulesen.
    Die beiden Wachtposten an der Tür stierten
geradeaus, verschwendeten nicht einen Augenschlag auf ihr Kommen.
    Sie verhielten sich so, als wären er und Erik
gar nicht anwesend.
    Erst, als sie direkt vor der Tür standen und
Duncan mit kehliger Stimme befahl: „Öffnet die Tür!“, hefteten die beiden Männer
ihre Augen auf die Neuankömmlinge.
    Erik fragte sich, ob ihnen die Lider an den
Brauen festgewachsen waren, da sie nicht einmal mit den Wimpern zuckten.
    /Worauf warten sie verflucht?!/
    „Losungswort!“, nuschelte der größere von
beiden.
    /Losungswort? Was für ein… Verflucht!/
    Duncan bemerkte, wie Erik bereits einen Schritt
zurück machte und zur Flucht bereit war, doch er hielt ihn am Ärmel fest,
verborgen, dass die Wachtposten nichts davon merkten.
     
    „Uhm… das Losungswort, natürlich… Freude
meiner Kindheit …“ versuchte er, doch die Wächter zeigten keine Reaktion.
    „Freude meiner Kindheit war es, da mir ... mein
Vater das Losungswort nannte. Großmutters Zwiebelkuchen !“
    Stille.
    Eriks Herz setzte einen Schlag aus.
    /Was für ein blöder Einfall!/
     
    „Großmutters Zwiebelkuchen konnte mich nicht
davon abhalten, es mir gut einzuprägen.

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