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Ashes to Ashes (German Edition)

Ashes to Ashes (German Edition)

Titel: Ashes to Ashes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valentine Morgen
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können, so, wie er es
fast immer tat.
    Er hatte nicht gut geschlafen, war in der Nacht
oft schweißgebadet aufgewacht und doch fühlte er sich nicht annähernd so
zermürbt, wie an den letzten Tagen ihrer Reise.
     
    Langsam glitten seine blauen Augen über das
Treiben im Hof, hinüber zu dem kleinen Platz, auf welchem Duncan immer die
Knappen im Schwertkampf unterrichtete.
    Dort verharrten seine Blicke eine ganze Weile,
bis er sich eingestehen musste, dass an diesem Tag kein Duncan auftauchen und
dass ihm auch kein Duncan aus der Entfernung zulächeln würde. Abwesend strich er
sich die schwarzen Haarsträhnen aus der Stirn. Er stiefelte langsam zurück in
sein Zimmer um sich anzukleiden.
    Kaum hatte er die schwere Holztür aufgeschoben,
grinste ihm ein bekanntes Gesicht entgegen. Er überlegte, ob er nicht lieber
wieder kehrt machen sollte, um noch etwas Zeit verstreichen zu lassen.
    Vielleicht wäre sein werter Cousin dann ja
wieder aus seinem Gemach verschwunden und würde ihn mit seiner Anwesenheit
verschonen.
    Stattdessen knurrte er lediglich ein „Was willst
du?“, zog die Tür hinter sich knarrend ins Schloss und lief zu der kleinen
Waschschüssel, welche für ihn bereit gestellt war.
     
    „Auch dir einen schönen guten Morgen, Cousin!“,
warf ihm Gabriel mit gespitzten Lippen zu und reichte dem Prinz ein kleines
Leinentuch, damit er sich das Gesicht abtrocknen konnte.
    „Ich habe dich nicht herein gebeten“, raunte
Christen, ohne auf Gabriels Worte einzugehen. Er wendete sich dem älteren Mann
langsam zu, verengte die Augen zu schmalen Schlitzen und musterte ihn.
    „Spazierst du immer ohne zu Klopfen in die
Zimmer anderer Menschen!?“
    „Da ist wohl jemand mit dem falschen Fuß
aufgestanden… Ich habe geklopft! Nur warst du augenscheinlich nicht anwesend und
da ich nicht sicher sein konnte, ob du vielleicht doch nur schläfst und nicht
wach zu kriegen bist, habe ich mir erlaubt, dein Gemach auch ohne deine
durchlauchtigste Aufforderung zu betreten! Und just in diesem Moment kamst du
zur Tür herein!“
     
    „Und was willst du?“
     
    „Du verdankst es nur meiner weitaus bekannten
Geduld, dass ich nicht gleich wieder verschwunden bin! Das Frühstück ist
gerichtet. Wir warten auf dich!“
    Christen musste wohl etwas überrascht
dreinblicken, denn Gabriel fügte noch ein „Ich habe mich freiwillig bereit
erklärt, dir diese Nachricht zu übermitteln!“ an.
    „Wie du siehst, bin ich noch nicht angekleidet!
Frühstückt alleine!“
     
    „Deine Kleidung liegt bereits dort auf dem
Schemel. Du willst doch deine künftige Braut nicht enttäuschen, … Christen?“ Er
sprach seinen Namen seltsam drohend aus, doch Christen kümmerte sich nicht
weiter darum, schnappte sich stattdessen widerwillig den Kleiderhaufen vom
Hocker.
    „Willst du mir zusehen oder warum stehst du noch
da?“
     
    Gabriels Miene verfinsterte sich plötzlich. Wie
weggewaschen war das süffisante Grinsen, das ihm die  Mundwinkel beinahe bis zu
den Ohren zog. Geschmeidig ließ er sich gegen die Wand sinken, zupfte dabei an
den Fingerspitzen seiner weißen Handschuhe, die er trug, als wäre er in Gedanken
versunken.
    „Ich… habe noch eine Frage!“ Dabei richtete er
seine grauen Augen auf sein Gegenüber, fixierte den Jüngeren hart.
    „Dieser MacNoénn…“
    Christen horchte auf.
     
    „…Wo… genau…. ist er hin geritten?“
     
     
    ~35~
    Für einen Freund
     
    „Was ist…? Wirst du die Sache übernehmen?“
    Friedrichs Augen glitten über das verquollene
Holz des runden Tisches… zu seiner Hand, die er langsam vor sich spreizte, um
den plumpen Goldring an seinem Mittelfinger zu betrachten.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis er auf die
Frage reagierte und als er antwortete, schlich sich ein hämisches Grinsen in
seinen Mundwinkel. Es passte nicht so recht zu dem Flackern in seinen Augen,
nicht zu der ohnmächtigen Blässe seines Gesichtes.
    Und dennoch lächelte er breit, während er die
eindringlichen Blicke seines ungepflegten Gegenübers erwiderte.
    „Bleibt mir denn eine andere Wahl…?“
    Sein Gegenüber blieb ihm die Antwort schuldig,
stand stattdessen wortlos auf und verließ das belebte Lokal mit schweren
Schritten..
    Friedrich blieb allein am Tisch zurück, stierte
noch eine Zeit lang in den sich kräuselnden Inhalt seines Bierkruges, wann immer
er das Gefäß schwenkte.
     
    Duncan hätte viel darum gegeben zu erfahren,
worüber die beiden Männer

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