Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ashes to Ashes (German Edition)

Ashes to Ashes (German Edition)

Titel: Ashes to Ashes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valentine Morgen
Vom Netzwerk:
gesprochen hatten und was es war, das Friedrichs Miene
jetzt so griesgrämig färbte.
    Und ebenso viel hätte er darum gegeben, sein
Vorhaben bereits hinter sich gebracht zu haben. Wie lange stand er nun schon
hier? – Verborgen in einer abgelegenen Nische hinter dem Gasthaus und spähte von
außen durch das dicke gelbe Glas des Fensters?
    Wann hatte der Himmel beschlossen, seine
Schleusen zu öffnen und unbarmherzig auf ihn herabzuregnen? Es war ja auch egal!
Das Cape klebte ihm bereits durchnässt am Körper und kleine Rinnsale stolperten
hin und wieder über seine Stirn und Wangen.
    Mit knirschenden Zähnen unterdrückte er ein
lästerliches Fluchen. Er konzentrierte sich wieder hartnäckiger auf das
Innenleben der Gaststube.
     
    Inzwischen war Friedrich nicht mehr allein,
sondern in weiblicher Gesellschaft, hatte seinen Arm um die Hüfte einer blonden
Magd geschlungen und versuchte gerade, sie mit einem kurzen, aber kräftigen Ruck
zu sich auf den Schoß zu ziehen.
    Duncan zuckte selbst zusammen, als Friedrich
daraufhin zum Dank einen Schlag mit der flachen Hand ins Gesicht erhielt.
Irgendetwas säuselte er in seinem verletzten Stolz noch vor sich hin, doch die
junge Frau hatte Erfolg gehabt und trollte sich in die andere Richtung davon,
ohne sich noch einmal nach Friedrich umzublicken.
    /Bei den Frauen hattest du wohl auch schon mal
mehr Erfolg…/, sinnierte Duncan in
die Dunkelheit und musste dabei Acht geben nicht in die Tiefen irgendwelcher
jugendlicher Erinnerungen hinab zu gleiten und dabei womöglich sein eigentliches
Ziel aus den Augen zu verlieren. Eine Bewegung im Gasthaus jedoch erregte sofort
wieder seine volle Aufmerksamkeit.
     
    „Hast du dich also nun doch endlich noch
entschieden, die Nacht nicht im Bier zu ertränken…!“
    Kaum hatte er die Worte leise vor sich hin
geflüstert, schmiegte er sich auch schon enger in den Schatten der Hauswand,
glitt geschmeidig und ungesehen ein Stück nach vorne, so dass er problemlos um
die Ecke zur Eingangstür spähen konnte.
    Jetzt musste er nur noch warten, bis…
    Da knarrte auch schon das Holz der Tür und gab
einen golden flackernden Lichtkegel in die Finsternis preis, der wenige
Augenblicke später wieder verschwand und die lauten Stimmen des Gasthauses mit
sich zurückzog.
    Das Gelächter von drinnen hallte jetzt nur noch
dumpf zu Duncans Ohren herüber, so wie er es schon die ganze Zeit über aus
seiner verborgenen Nische wahrgenommen hatte.
    Die Gestalt, die hinaus in den Regen trat,
verharrte einen Moment reglos an Ort und Stelle. Vermutlich mussten sich
Friedrichs Augen erst an das umgebende Dunkel gewöhnen.
     
    „Weiber“, murrte der junge Mann in die Nacht,
zog sich den Kragen seines lässig umgelegten Capes enger um den Hals und
polterte mit schweren Schritten davon.
    Seine Stiefel fraßen sich dabei unüberhörbar in
den schlammigen Untergrund und pfatschten laut bei jedem einzelnen Schritt.
    Genau darauf lauschte Duncan, der inzwischen
durch die Hinterhöfe dreier aneinander gereihter Häuser gehuscht war, um seinem
ehemaligen Freund jetzt aufzulauern.
    Wenn alles nach Plan verlief, musste Friedrich
gleich hier vorbei kommen. Schon nach wenigen Augenblicken stellte Duncan voller
Genugtuung fest, dass er sich nicht getäuscht hatte…
     
    /Eins zwei drei… nähern sich deine Schritte in
stetigem Tempo. Du ahnst nichts von meiner Anwesenheit und weiß Gott ich wäre
dir gerne anders gegenüber getreten. Aber du weißt selbst, wie fruchtlos dieser
Versuch gewesen wäre. Und deshalb…
    Mein Herz hämmert so laut in meinen Ohren, dass
ich unweigerlich befürchte, dass auch du das Klopfen hörst…
    Hörst du es? Nein, wie solltest du auch…
    Und jetzt… wird es … Zeit, mein Freund!/
     
    Lautlos löste sich Duncan aus der Dunkelheit,
die in ihrer undurchdringlichen Tiefe nur soweit flackerte, als habe sich gerade
der Mond am Himmel um ein winziges Stück verschoben. Ein heiseres Fluchen
erstickte unter seiner festen Hand, die er unsanft auf Friedrichs Mund drückte.
Mit einem heftigen Ruck zog er sein Gegenüber mit sich in die Häusernische, die
zuvor als sein Versteck gedient hatte, wirbelte den aufbegehrenden Körper
unsanft gegen das Holz.
    Etwas blitzte in der Finsternis und Duncan wich
gerade noch ein Stück zur Seite, so dass die Klinge ihn nur knapp verfehlte. Ein
tiefes Stöhnen verließ ungewollt seine Lippen, als er sich des Geräusches von
zerreißendem Stoff bewusst

Weitere Kostenlose Bücher