Ashes to Ashes (German Edition)
kaum zu Ende gesprochen,
als er Alan auch schon am Arm packte und ihn nach draußen schob.
„Duncan… musst du denn jetzt schon wieder gehen?
Ihr seid doch gerade erst gekommen! Die Jungs und ich… wir wollen wieder mit dem
Schwert trainieren!“
„Genau! Und wenn ich zurück bin, will ich sehen,
was ihr inzwischen für Fortschritte gemacht habt!
In meiner Abwesenheit hat Glen die Aufgabe, sich
um euch zu kümmern!“
Alan scharrte etwas belegt mit dem rechten Fuß
in der Erde.
„Ritter Glen lässt uns immer nur dasselbe tun!
Er bringt uns nicht Neues bei! Stattdessen sitzt er gähnend da und sieht uns mit
halb geschlossenen Augen zu, wie wir uns gegenseitig die Köpfe einschlagen. Alex
hat Jim vor vier Tagen beinahe ein Ohr abgehauen! Und Ritter Glen war es egal.
Er meinte nur, dass auch ein Ohr reicht, um sich in der Welt zurecht zu
finden!“
Der Junge ballte die Hände zu Fäusten, während
er sprach, doch die Anspannung wich augenblicklich aus seinem Körper, als Duncan
ihm die Hand auf die Schulter legte.
„Alan… ihr seid inzwischen alt genug, um zu
wissen, dass man im Training sein Bestes geben, aber dabei auf die gegnerischen
Freunde achten soll… Ich bin mir sicher, dass ihr euere Sache gut macht. Denkt
einfach daran, was wir bisher geübt haben! Ich bin nicht lange weg und wenn ich
zurückkomme, verspreche ich euch, dass wir das Training schnellstmöglich wieder
aufnehmen, einverstanden?“
Einem schweren Seufzen folgte ein
zuversichtliches Nicken.
„Gut!“, lächelte Duncan dem Jüngeren zu und
klopfte ihm zur Aufmunterung erneut kräftig auf die Schulter, bevor er sich von
ihm abwandte, um sein Pferd loszubinden.
„Dann…“, fuhr er schließlich fort, doch Alan
zupfte ihn plötzlich an seinem Hemd, hielt ihn fest.
„Hast du noch etwas auf dem Herzen, Junge?“
„Duncan… ich weiß, dass du es eilig hast und
eigentlich… ist es auch nicht so wichtig, denn…“
Er wollte sagen: „Vergiss es einfach. Es hat
Zeit, bis du zurück bist!“ oder „Nichts! Es gibt nichts, was ich noch zu sagen
hätte!“, aber die Worte, die Fragen brannten ihm einfach auf der Zunge und
vielleicht würde er an ihnen ersticken, konnte er sie nicht bald loswerden.
Er kam sich so… kindisch und klein vor… wie ein
Säugling, der sich am Rock seiner Mutter festklammert, aus einem Reflex heraus,
wo er doch noch nicht sagen konnte „Mama, bleib bei mir!“.
In seinem inneren Auge sah er Duncan auf sein
Pferd aufsitzen und davon reiten. Er hatte wahrlich Wichtigeres zu tun, als dem
unsinnigen Gestammel eines verweichlichten Schwächlings zu lauschen.
Doch als Alan schließlich die Augen wieder von
seinen Füßen hob, die er auf irrwitzige Weise gerade noch hoch interessiert und
dennoch völlig abwesend betrachtet hatte, bemerkte er, dass sich Duncan auf
einen kleinen Balken gesetzt hatte, der im Schatten eines Mäuerchens lag.
Mit einem sanften Lächeln in den Augenwinkeln
blinzelte der Ritter Alan zu, klatschte mit der flachen Hand neben sich auf das
Holz. „Komm schon, setz dich zu mir!“
Und Alan tat es einfach, ließ sich stumm neben
ihm nieder.
Eine Weile saßen sie einfach nur so da,
schweigend, stierten in das Dunkel, das sie umgab.
Hin und wieder drang ein leises Schnauben des
Pferdes an ihre Ohren.
„Um ehrlich zu sein… habe ich mich schon
gewundert, dass du mich wegen der Trainingsstunden extra hier aufsuchst…“, brach
der junge Ritter die Stille im Flüsterton.
„Nein! Es war mir durchaus wichtig, mit dir
darüber zu sprechen!“
„Und doch gibt es da vielleicht noch etwas
anderes, das du loswerden möchtest?“
„Du bist in Eile und ich…“
„Das lass mal meine Sorge sein!“
„Na schön“, atmete Alan tief durch und setzte
sich plötzlich aufrecht hin. „Da ich dich nicht lange abhalten will, frage ich
dich einfach direkt. Es ist, also um genau zu sein frage ich mich, ob… wenn es
denn überhaupt möglich ist. Oder anders gesagt, scheint es doch etwas
ungewöhnlich zu sein, dass es so plötzlich…
Wahrscheinlich bilde ich es mir auch nur ein,
dass besagte Person … Kurzum, ich weiß einfach nicht, wie !“
Duncan schwieg.
„Wieso sagst du nichts?“, richtete Alan seine
Blicke erwartungsvoll und zugleich zögerlich auf sein Gegenüber, beobachtete,
wie sich der Ältere verstohlen den Hinterkopf kratzte.
„Du hast dieses Problem ja nicht, also findest
du es lächerlich, dass ich dich
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