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Ashes to Ashes (German Edition)

Ashes to Ashes (German Edition)

Titel: Ashes to Ashes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valentine Morgen
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schrecklich übel
bei diesem Gedanken. Ob er seine Drohungen ernst meint? Sicher nicht… immerhin
würde er damit einen Skandal provozieren, der auch seiner Schwester schlecht
bekäme. Andererseits ist diesem Mistkerl alles zuzutrauen!/
    Ein schweres Seufzen entfloh seinen Lippen. Das
Pferd, welches er noch immer stumm neben sich her führte, schnaubte plötzlich,
weswegen er erschrocken zusammen zuckte. „Schon gut, Braune!“ Mit festem, doch
zugleich zärtlichem Griff strich er der Stute über das Fell.
    „Wir galoppieren bald los. Ich will nur noch
meinen Umhang aus dem Lager holen. Du kennst den Weg doch! Weshalb bist du so
unruhig?“
    Dort vorne konnte er bereits das fahle Licht des
Pförtners erkennen. Es schaukelte hin und wieder im kalten Wind, bewegte sich
aber nicht von der Stelle, so dass Duncan annahm, dass der alte Torwächter
vermutlich wieder einmal ein Schläfchen hielt. Es war ihm ja auch nicht zu
verdenken. Er konnte sich wahrlich Schöneres vorstellen als die ganze Nacht
Wache zu halten und der Kälte des Windes zu trotzen. Schnell schüttelte er
diesen Gedanken ab, denn er rief Erinnerungen in ihm wach, die er jetzt nicht
gebrauchen konnte. Der Krieg war vorüber. Er war vorüber!
    „Wer da?!“ krächzte eine belegte Stimme in die
Dunkelheit.
    „Ich bin’s!“
    „Wer ist’s?“
    „Duncan MacNoénn!“
    Der Ritter konnte erkennen, wie sich daraufhin
kleine Falten auf dem ohnehin wettergegerbten Gesicht des Mannes abzeichneten.
Der Wächter hatte nie ein Lächeln auf den Lippen und so wunderte es ihn auch
jetzt nicht, dass sich die Mundwinkel des alten Mannes nach unten verzogen.
    „Weshalb so spät noch unterwegs?“
    Doch er erwartete gar keine Antwort, da er
bereits den eisernen Schlüssel in das schwere Schloss schob, um das Tor zu
öffnen.
    Duncan nickte ihm kurz zu. Er hörte gar nicht
auf das unzufriedene Grunzen, das ihm zur Antwort nachgeworfen wurde.
     
    „Du wartest hier draußen! Ich bin bald wieder
da!“, nuschelte er der Stute zu, während er die Zügel um einen Pfosten schlang
und dem Tier anschließend noch einen kleinen Klaps auf den warmen Hals gab.
     
    Die Unterkunft mit den Nachtlagern schien
erstaunlicherweise sehr still, nur hin und wieder drang ein einzelnes Schnarchen
an seine Ohren und hätte er nicht ab und zu einen Schatten gesehen, der sich in
der Dunkelheit regte, um dann wieder still zu liegen, hätte er angenommen, dass
die meisten Männer ausgeflogen waren. Heimlich vielleicht, um sich in den
gemütlichen Betten ihrer Geliebten zu wärmen…
    /Wieso kann Gabriel das nicht auch tun… Sich ein
Mädchen suchen, mit dem er seinen Spaß haben kann und die sich ihm gerne
hingibt… Es gibt sicher viele Frauen, die…/
     
    Mit einem unterdrückten Fluchen schüttelte er
schnell den Kopf, als ihm der absurde Gedanke kam, dass jener Prinz doch recht
gut aussehend war.
     
    /Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass …
ich nicht will! Dass ich nun mal einfach nicht will! Er kann mich schließlich
nicht zwingen. Das… kann er doch nicht, oder?/
    Wem stellte er diese Frage eigentlich?
    Und er erwartete doch nicht wirklich eine
Antwort?!
    Von wem auch… Vielleicht von Gott, vielleicht
von sich selbst, doch stattdessen beschloss er, nicht weiter darüber
nachzudenken. Ohnmacht schlich sich in seine Glieder. Er schluckte schwer und
dann war alles wieder gut.
    /Wieso mit…mit… mir ?/
    Er atmete flach, während er abwesend in einem
Lederbeutel kramte. Irgendwo hier musste das verfluchte Cape doch sein!
     
    „Duncan…!“ Ein Flüstern überraschte ihn von
hinten, er fuhr herum, doch alles, was er erkennen konnte, war ein schlanker
Schatten in der Dunkelheit.
    „Musst du schon wieder gehen, Duncan?“, ertönte
die gleiche Stimme wie eben erneut.
     
    „Alan, bist du’s?“, hauchte er dem Jüngeren zu
und meinte ein leises Kopfnicken zu erkennen.
    „Was hast du denn hier zu suchen?“ Schnell
schnürte er den Ledersack wieder zu, nachdem er gefunden hatte, wonach er
gekramt hatte.
    „Wenn dich hier jemand findet, bist du in großen
Schwierigkeiten!“
    Doch der Junge senkte nur kurz die Augen,
heftete sie dann wieder auf sein Gegenüber. „Ich… hatte gehofft, dich heute am
Hof zu sehen…“, begann er leise.
    „Wie bist du denn hier herein gekommen?! Die
Unterkünfte der Soldaten sind euch strengstens verboten! Komm mit nach draußen,
bevor dich hier jemand sieht!“
    Duncan hatte den Satz

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