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Ashes to Ashes (German Edition)

Ashes to Ashes (German Edition)

Titel: Ashes to Ashes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valentine Morgen
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einschließen und wenn…
    „Du verstehst das falsch, Sherryl“, unterbrach
Leila plötzlich ihre Gedanken, wobei sie sich aus der festen Umklammerung löste.
     
    „Sag, wo ist Großmutter? Die drei sind Ritter
des Königs und brauchen unsere Hilfe!“
    Zuerst blinzelte die Frau ein paar Mal, grinste
dann breit, als sie ihr eigenes Missverständnis endlich begriff. Keck pustete
sie sich die Haare ihres Ponys aus den Augen und stemmte die Hände in die
Hüften.
    „Ritter des Königs also…“
     
    Erik mochte es nicht, wie sie ihn aus ihren
dunkelbraunen Augen heraus musterte, den Blick dann zu Friedrich schwenkte und
wieder zurück. Wenn sie sie nicht augenblicklich in die Stube bitten würde,
würde er Duncan einfach hier ablegen, denn der Kerl war verflucht noch mal kein
Leichtgewicht!
    Weil Sherryl noch immer misstrauisch und steif
vor ihnen stand, beharrte Leila erneut: „Duncan geht’s nicht gut… Wir müssen ihm
helfen“ und deutete mit offener Handfläche in Richtung Wohnstube.
    Sherryls Blick fiel plötzlich auf den dritten
Mann, den die beiden die ganze Zeit gestützt hatten und dessen Kopf nach vorne
gesunken war, so dass man lediglich das satte Braun seines Haares sehen konnte.
    Irgendwie kam er ihr bekannt vor…
    Neugierig beugte sie sich zu ihm hinab,
schluckte, als sie sein Gesicht erkannte und gab ihnen plötzlich den Weg frei.
    „Großmutter ist unterwegs. Sie wollte nicht
lange weg bleiben…“, erwähnte sie beiläufig, schritt voran in Richtung Wohnraum.
    Erik rümpfte die Nase, als ihm der Duft von
getrocknetem Salbei in die Nase stieg. Er hasste dieses Kraut seit seiner
Kindheit - seit dem Tag, da sein Vater starb und er zum letzten Mal das Zimmer
des Kranken betreten musste, in dem Nebelschwaden von verbrannten Kräutern
hingen… Als hätte man damit den Gestank des Todes beseitigen können... Es machte
alles nur noch schlimmer!
    „Hier, legt ihn da drauf!“, befahl Sherryl
knapp, nachdem sie eine große Wolldecke auf dem harten Boden ausgebreitet hatte.
Dumm, dass es in diesem Raum kein Bett gab, doch so musste es erst einmal gehen.
    „Er trägt die Wunde an der Brust, sagt ihr? Dann
zieht ihm das Hemd aus. Ich will sie mir ansehen! Leila… geh du und hole eine
Schüssel mit Wasser… und ein sauberes Tuch!“
    Eigentlich wusste sie nicht, was sie tun sollte.
Das Herz schlug ihr bis zum Hals und innerlich horchte sie auf ein Geräusch an
der Haustür, hoffte auf das Schleifen von Großmutters Schritten. /Bitte kommt
schnell zurück…!/
    Leila brachte die Schüssel - ihr Inhalt dampfte,
und stellte sie mit zitternden Händen neben Duncans Lager ab, während Friedrich
noch immer bemüht war, das Hemd seines Freundes aufzuschnüren. Früher wäre es
ihm leichter gefallen, entschuldigte er sich leise, als Sherryl ihn schließlich
ablöste.
    Flink lockerte sie die Schnüre, streifte das
Hemd zur Seite, dass Duncans Brust frei lag.
    Es tat ihr leid, dass sie so plötzlich
erschrocken die Luft einsog, doch es war unvermeidlich, als ihr das wütende Rot
der geflickten Wunde zuschrie.
    Ängstlich schlug sich Leila die Hand vor den
Mund, suchte Sherryls Blicke, wollte doch nur hören, dass es schlimmer aussah
als es war.
    Doch Sherryl ignorierte sie, starrte wie betäubt
auf den geschundenen Oberkörper des Ritters, wobei sie ihre Finger nach dem
Lappen ausstreckte, der in der Schüssel mit dem Wasser lag.
    Sie wusste, dass er heiß war, doch
komischerweise spürte sie es in jenem Moment nicht. Sie wrang das Stofftuch aus
und begann Duncans Wunde damit vorsichtig abzutupfen.
    Bei der ersten Berührung zuckte der Verletzte
zusammen, schlug plötzlich die Augen auf, als erwache er aus einem langen Traum.
Ein leises Stöhnen entfuhr ihm.
    Sherryl nickte ihm lächelnd zu.
    Sie hatte keine Ahnung, ob er sie erkannte oder
nicht.
    - Eher letzteres, denn seine Augen huschten nur
unruhig über ihr Gesicht, suchten die Umgebung ab.
    „Ihr seid in Sicherheit“, versuchte sie ihn zu
beruhigen, als Duncan die Lippen öffnete und versuchte, ein schwaches  „Groß…mutter…
Chri…“ zu hauchen.
    „Sie ist da!“, schrie Leila auf einmal, rannte
sofort zur Tür.
    Sherryl wunderte sich immer wieder, wie das
Mädchen das machte. - Sie schien stets wenige Augenblicke früher zu hören… oder
zu wissen, wann jemand das Haus betrat.
    Erleichterung löste die Anspannung in ihrem
Gesicht ab und freundlich nickte sie den beiden Rittern zu, die ihre

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