Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ashes to Ashes (German Edition)

Ashes to Ashes (German Edition)

Titel: Ashes to Ashes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valentine Morgen
Vom Netzwerk:
wären
endlich am Ziel und jetzt schickst du uns in den tiefsten Wald…“
    Er wollte sich nicht rechtfertigen. Dazu fehlte
ihm einfach die Kraft. - Die Kraft zum Reden, zum Atmen… die Kraft, die Augen
offen zu halten.
    Und dafür hasste er sich abgrundtief.
    Als hätte er jegliche Kontrolle über seinen
Körper hinter sich gelassen. Es war ihm nicht aufgefallen, dass er in den
letzten Stunden zweimal beinahe vom Pferd geglitten wäre, da ihn die Ohnmacht
heimgesucht hatte. Dieses Mal war es Erik gewesen, der ihn davor bewahrt hatte
zu stürzen.
    Irgendwann hatte Erik, schlau wie er doch war,
vorgeschlagen, Duncan provisorisch mit dem einzigen Seil zu sichern, welches sie
bei sich trugen.
    Der junge Ritter protestierte nicht dagegen,
wunderte sich vielleicht kurz über diesen seltsamen Strick an seiner Hüfte,
nachdem er aus seiner Ohnmacht erwacht war, aber letztendlich hätten sie ihm das
Seil wohl auch sonst wo umbinden können und er hätte es ohne Protest erduldet.
     
    Als sie um eine kleine Gruppe von Blautannen
bogen, zügelte Duncan plötzlich sein Pferd, stieß ein erleichtertes Seufzen aus.
Ein großäugiges Mädchengesicht starrte ihnen überrascht entgegen. – Leila!
    Sie trug einen knorrigen Korb auf dem linken
Arm, hielt in der anderen die Ranke eines längst kahlen Brombeerstrauches.
    Sie brauchte eine Weile, bis sie begriff, was
sich vor ihren Augen abspielte, lächelte endlich breit.
    „Ritter Duncan! Duncan… So seid Ihr also
zurück?!“
    Aber Duncan bekam davon nichts mehr mit.
    Sein Körper sackte leblos nach vorne.
    Alles schwarz.
     
    Schwarz und so voller Schmerz…
     
     
    ~17~
    Erwachen
     
    „Großmutter, Sherryl!“, rief Leila in die Hütte,
so laut es ihr zartes Stimmchen vermochte. Sie hatte schwungvoll die Tür von
außen aufgestoßen, hielt sie mit der Hand weit offen, dass Platz genug war für
Friedrich und Erik, die Duncan in ihrer Mitte schleppten.
    Als sich in der Hütte noch nichts regte,
polterte das Mädchen erneut: „Großmutter!“ und richtete ihre Aufmerksamkeit dann
sofort wieder auf die drei Männer.
     
    „Drück nicht so fest, Erik! Mir fehlt zwar der
rechte Arm, aber deswegen bin ich nicht so schmal, dass wir gleichzeitig durch den Rahmen passen! Ich geh’ vorne weg!“
    „Kannst du nicht endlich mal aufhören, mir
ständig vorzuhalten, dass dir ein Gliedmaß fehlt! Eher lass’ ich den Kerl hier
fallen, bevor du vorneweg gehst! Was glaubst du eigentlich, wer du
bist?!“, funkelte Erik dem gleichaltrigen Ritter mit gekräuselten Augenbrauen
zu, nachdem er sich eingestehen musste, dass es tatsächlich unmöglich war, zu
dritt das Haus zu betreten.
     
    „Was ist hier los?“, unterbrach eine weibliche
Stimme ihr Gerangel, kam aus dem oberen Stockwerk der Hütte.
    Friedrich und Erik verstummten, hoben die Köpfe,
bis sie eine junge Frau am Treppenabsatz erkannten, die vorsichtig, doch zügig
die Stufen hinab schritt. Dabei bauschte sich das satte Lila ihres Kleides unter
jeder Bewegung auf, hüpfte ihr Busen im Takt ihrer Schritte. Lediglich ihr
braunrotes gelocktes Haar verhinderte, dass den Anwesenden ein gar zu
offenherziger Blick in ihr weites Dekolletee gestattet wurde, als sie
schließlich vor ihnen stand.
    „Aber holla“, pfiff Friedrich spitzbübisch durch
die Lippen, verbarg sein breites Grinsen, indem er kurz zur Seite blickte.
    „So eine Großmutter hätte ich auch gerne“,
flüsterte er Erik blinzelnd zu, der nur genervt die Augen verdrehte.
    Das schien er gerne zu tun und irgendwie störte
es Friedrich auch gar nicht mehr, denn er hatte sich bereits an diese Reaktion
gewöhnt.
    Plötzlich zog die junge Frau Leila fest in ihre
Arme, wich mit ihr wenige Schritte nach hinten, bis sie einen Fuß auf die
unterste Treppenstufe setzen konnte.
    „Lasst das Mädchen in Ruhe!“, fauchte sie und
Friedrich dachte, dass die kleine Zornesfalte über ihrer Nase zuckersüß wirkte.
    „Hier gibt es nichts zu holen! Schämt euch,
einfach ein kleines Mädchen zu überfallen!“, fuhr sie unbeirrt fort, selbst wenn
sie fand, dass der Ausdruck in den Gesichtern der beiden Männer im Moment
ziemlich dümmlich wirkte. Ha, sie hatten eben nicht damit gerechnet, dass sie
sich zur Wehr setzen würde!
    Niemals bekämen sie die Gelegenheit, sich an ihr
oder Leila zu vergreifen!
    Wenn sie auch nur auf sie zukämen, würde sie mit
dem Mädchen im Schlepptau, die Treppen nach oben hasten und sich in ihrer Kammer

Weitere Kostenlose Bücher