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Ashford Park

Ashford Park

Titel: Ashford Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Willig
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Ihnen zu helfen», hörte Bea sie in diesem frischfröhlichen Krankenschwesternton sagen, bei dem man am liebsten mit der nächste Bettpfanne zugeschlagen hätte. Und: «Wo tut es denn weh?»
    Bea blieb an der Tür stehen, drehte Däumchen und fühlte sich ganz allgemein überflüssig, während Addie auf allen vieren umherkroch, beschwichtigende Geräusche von sich gab und Njombo eine Hand an den Kopf legte, um ihn zu beruhigen. Ihr Rock war dem Feuer in der Mitte der Hütte gefährlich nahe. Bea schlüpfte hinein und schob den Stoff weg.
    «Ich will nicht, dass du in Flammen aufgehst», sagte sie unwirsch. «Jedenfalls nicht, solange die Platt nicht zurück ist.»
    Addie lächelte dankbar zu. «Kannst du mal schauen, ob das Wasser schon da ist? Solange ich das nicht habe, kann ich nicht viel tun. Das verklebte Blut muss abgewaschen werden, bevor ich feststellen kann, wie schlimm es ist.»
    «Natürlich», murmelte Bea. Der Geruch in der Hütte war beinahe unerträglich, Schweiß und Blut und der eigenartige Gestank der Affenhäute, die Statussymbole waren. «Ich werde mal sehen, wo sie bleiben.»
    Sie war froh, wieder aus der Hütte hinauszukommen, und hasste sich für ihre Schwäche.
    Niemand hatte sie vorher gewarnt.
Kommt nach Ostafrika
, das hatten sie gesagt.
Da lassen sich Vermögen machen. Und Reputationen wiederherstellen. Mehr Leute aus Eton als in Mayfair
. Aber von diesen Dingen hier hatte ihr niemand etwas gesagt, von der grundlegenden Realität des Lebens hier, von Sandflöhen, die sich einem zwischen die Zehen setzten, den Fliegen, die um die Augen der Kinder wimmelten, von unbekannten Schädlingen und Krankheiten, die Pferde in den Wahnsinn trieben, bevor sie sie umbrachten.
    Sie hasste dieses Land.
    Bea drehte Marcus’ Ring an ihrem Finger. In den Märchen, die Addie ihr flüsternd erzählt hatte, als sie klein gewesen waren, konnte man damit einen guten Geist herbeibeschwören. Sie bräuchte dann nur die Augen zu schließen und sich in die Vergangenheit zurückzuwünschen, in ihr Haus und die Welt, wie sie vor Bunny gewesen war. Vor Frederick. Wenn sie damals gewusst hätte … Aber war das nicht immer der Haken? Damals hatte sie Marcus’ Untreue als unverzeihlich empfunden, eine schwere Kränkung, für die er büßen sollte. Jetzt wünschte sie, sie wäre dem Rat ihrer Mutter gefolgt und hätte einfach beide Augen zugedrückt. Niemals hätte Bea gedacht, dass es so enden könnte.
    Marcus und Bunny hatten geheiratet. Bea hatte die Bilder in einem sechs Monate alten
Tatler
gesehen, die keusche Braut im Kreis ihrer Brautjungfern. Er hatte keine Zeit verschwendet; die beiden verlobten sich, sobald Bea auf dem Schiff war, und heirateten fast unmittelbar danach. Sie hatten zwei kleine Söhne, einen Erben und einen in Reserve.
    Das hätten ihre Kinder sein sollen, ihre Söhne. Es war pervers, dass genau das Verkehrte passiert war und das Schicksal Marcus’ Kind aus ihrem Schoß ausgetrieben und ihr das andere, das Kuckucksei, das sie gar nicht haben wollte, gelassen hatte.
    Marjorie hatte Frederick den Kuckuck getauft, so ein hässlicher Name, wie von jemandes alter Tante, aber Bea war inzwischen alles egal. Sie wusste, dass es ungerecht war, dem Kind die Schuld an den Umständen seiner Geburt zu geben, aber sie konnte nicht anders. Sie hatte einen Blick auf dieses rote, schreiende Ding geworfen und gewusst, dass es niemals zu ihr gehören würde, dieser Parasit, der sich in ihr eingenistet und sie alles gekostet hatte: ihre Familie, ihr Zuhause, ihren guten Ruf, den Mann, den sie zu lieben geglaubt hatte.
    Marcus hatte Bunny geheiratet, und Bea hatte sich in Kenia wiedergefunden, von der Gesellschaft geächtet, mit einem Mann verheiratet, der ihr immer mehr zum Fremden wurde, einem Fremden, der sich in landwirtschaftlichen Fachzeitschriften vergrub und sie mit kaum verhüllter Verachtung ansah – wenn er sie überhaupt ansah.
    Immerhin gab es kleine Entschädigungen. Idinas Feste. Safaris. Die Rennwoche in Muthaiga. Raoul, der schwor, er würde sie heiraten, selbst wenn seine katholische Familie ihn verstoßen sollte, ein leeres Versprechen, aber trotzdem schmeichelhaft. Es tat gut zu wissen, dass es noch jemanden gab, der sie heiraten wollte, selbst wenn ihr eigener Mann wünschte, er hätte es nicht getan.
    Und Val natürlich, Val, der nichts versprach, dem nichts etwas bedeutete. Val, der mit ihr flog.
    «Memsahib, Memsahib!» Es war ein kleiner Junge in einem Lendenschurz. Ein Arm war überzogen

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