Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ashford Park

Ashford Park

Titel: Ashford Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Willig
Vom Netzwerk:
trinken? Der Kaffee hier ist zwar nicht gerade berauschend, aber zur Not kann man ihn trinken.»
    «Nein, nein, wirklich nicht. Ich hatte schon welchen. Danke.»
    «Dann setz dich wenigstens. Es ist schön, dich zu sehen.» An seine Worte knüpfte sich eine unausgesprochene Frage, von der Clemmie nicht wusste, wie sie sie beantworten sollte. Er fügte eilig hinzu: «Wie kommt es überhaupt, dass du mitten am Tag hier bist?»
    «Offiziell habe ich Urlaub genommen.» Clemmie setzte sich in den Sessel vor seinem Schreibtisch, ein eiförmiges Ding, in dem sie viel weiter zurücksank, als ihr lieb war. «Die wahre Geschichte ist, dass ich keine Partnerin geworden bin.»
    «Das tut mir leid.»
    «Nicht nötig.» Clemmie kämpfte gegen die Zugkraft des Sessels und wand sich mühsam in die Höhe. Als sie es geschafft hatte, stellte sie beide Füße fest auf den Boden. «Ich habe verschiedene andere Möglichkeiten. Einer unserer Mandanten hat mir einen Job in seiner Rechtsabteilung angeboten.»
    Das Angebot war ausgerechnet von PharmaNet gekommen, von den Leuten, die sich bei Paul über sie beschwert hatten. Nicht dass Paul großen Anstoß gebraucht hätte, sie abzuschieben. Er hatte sie vom ersten Tag an nicht gemocht. Die PharmaNet-Leute hatten ihr erklärt, ihnen gefalle ihre Zivilcourage, sie würden sie daher gern an Bord holen. Vorgehabt hatte sie so etwas nicht, doch es interessierte sie trotzdem. Sie könnte an der Ausarbeitung der Firmenstrategie mitwirken, die ihr zum Teil so missfallen hatte. Sie wäre dann die Anwärterin für den Posten der Leiterin der Rechtsabteilung. Ganz zu schweigen von verschiedenen anderen kleinen Vorteilen.
    «Das Schöne daran ist», sagte Clemmie, «dass ich meinem Ex-Chef Anweisungen geben könnte. Oh, und es wäre in London.»
    «Nimmst du an?»
    «Vielleicht. Es ist auf jeden Fall verlockend.» Sie hatte schon mit ihrem neuen Freund Tony darüber gesprochen, ob sie eventuell ein paar Tage im Rivesdale House unterkommen könnte, während sie sich eine Wohnung suchte. Schade eigentlich, dass sie so gar kein romantisches Interesse an Tony hatte. Es hätte alles so schön abgerundet. «Ich war noch nie länger in London, ich war überhaupt noch nie länger von New York weg außer damals.»
    «In Rom», sagte Jon.
    Ihre Blicke trafen sich über den Papierstapeln.
    «Hm», sagte Clemmie schnell. «Und das war nur ein Semester. Da wird’s allmählich Zeit für mich, meinst du nicht?»
    Jon stellte seinen Kaffeebecher ab und sah sie forschend an. «Dann ist das also ein Abschiedsbesuch?»
    «Nein, nein. Überhaupt nicht. Es ist ja noch gar nichts entschieden.» Auch wenn PharmaNet auf eine Antwort von ihr drängte. «Ich wollte eigentlich über etwas anderes mit dir reden. Störe ich dich auch wirklich nicht bei der Arbeit?»
    «Gar nicht.» Er schob ein paar Schriftstücke zur Seite und beugte sich vor. «Ich wollte auch über etwas mit dir reden. Am Silvesterabend, ich schulde dir eine Erklärung.»
    «Nein, wirklich nicht.» Der Sessel quietschte, als Clemmie ihn zurückschob. «Du brauchst mir nichts zu erklären. Wenn du wieder mit Caitlin zusammen bist, ist das wunderbar.»
    «Zusammen?» Joe hätte beinahe seinen Kaffeebecher mit dem verblassten Logo der Fakultät über eine der Prüfungsarbeiten gekippt. «Wir sind nicht wieder zusammen. Caitlin hatte nur einen Zwischenstopp in New York und brauchte ein Bett zum Übernachten. Das war’s dann auch schon.»
    So hatte es aber nicht ausgesehen. «Spielt ja auch keine Rolle», erwiderte Clemmie mit gezwungener Unbekümmertheit. «Hauptsache, du bist glücklich.»
    «Wir sind nicht wieder zusammen», wiederholte Jon mit Nachdruck. «Sie ist am nächsten Tag nach Paris geflogen. Und fertig.»
    Clemmie wusste, sie sollte das Thema wechseln, aber sie konnte die Bemerkung nicht lassen. «Hat aber alles ganz heimelig ausgesehen.»
    «Wir waren drei Jahre verheiratet.» Jon senkte den Blick und drehte seinen Kaffeebecher hin und her. «Es war ein harter Tag gewesen. Ich dachte, es würde mir guttun, zur Abwechslung mit jemandem zusammen zu sein, der nichts mit der Familie zu tun hatte. Aber nach fünf Minuten war’s vorbei. Wir passen einfach nicht zusammen, und das wird sich auch nie ändern.»
    Clemmie ärgerte sich, dass sie das so glücklich machte. «Ich dachte, du wärst zu dem Schluss gelangt, dass es für dich sowieso nicht die Richtige gibt. Du weißt schon,
zu verkorkst für die Liebe

    Jon schnitt ein Gesicht. «Das war ein

Weitere Kostenlose Bücher