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Ashton, der Heißbluetige

Titel: Ashton, der Heißbluetige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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fließenden Bewegung streifte er sich seinen Rock ab, dann zog er sich das Batisthemd über den Kopf. Anerkennendes weibliches Gemurmel war unter den zustimmenden Ausrufen der Männer zu hören. Ash drehte sich zu dem Schotten um, der unbehaglich und verlegen in der Mitte eines Kreises stand, der von elegant gekleideten Damen und Herren gebildet wurde.
    „Keiner gibt uns ein Zeichen zu beginnen, und keiner erklärt den Kampf für beendet“, erläuterte Ash, während er auf den anderen zuschritt, „außer uns beiden. Es gibt keine Regeln. Es gibt nur einen Weg, hier zu gewinnen, und der ist, aufrechten Ganges den Kampfplatz zu verlassen.“ Er blieb außer Reichweite der Fäuste des anderen Mannes stehen. „Ausgesprochen einfach, n'est-ce pas?“
    „Hab’s kapiert“, knurrte der Reitknecht und warf sich nach vorne.
    Ash hatte Recht gehabt. Der Mann besaß Erfahrung. Er kam flach, zielte auf sein Knie und versuchte ihn zu Boden zu stoßen, statt wild - und wirkungslos - auf seinen Kopf einzuschlagen. Ash verschränkte seine Hände fest und ließ sie auf den Nacken seines sich auf ihn stürzenden Gegners niedersausen.
    Schmerz schoss durch die gebrochenen Finger und in seine Hand. Der Schotte taumelte unter dem Schlag und landete ausgestreckt auf dem Boden. Ash fuhr herum, fluchte laut und schüttelte seine verletzte Hand, auch als er fühlte, wie sich Arme in einem eisenharten Klammergriff um seine Beine schlossen. Verflucht, der Mann war noch nicht bewusstlos.
    Ash trat nach ihm, wandte sich blitzschnell zur Seite, aber die Arme umklammerten seine Beine unnachgiebig und drückten immer noch fester zu. Mit einem erstickten Grunzen kam der Schotte hoch und schleuderte Ash in die Luft.
    Als er mit dem Rücken auf dem Boden aufkam, traf es ihn mit der Wucht eines Schmiedehammers. Bohrender, pochender Schmerz breitete sich in Wellen von seiner Seite her aus, trieb ihm alle Luft aus den Lungen und ließ seine Sicht verschwimmen. Er keuchte, rollte sich zur Seite und schnellte in die Höhe, seine verletzten Rippen so gut wie möglich schonend. Der Schotte erkannte, dass er Schmerzen litt, und hielt mit vor Vorfreude glitzernden Augen inne. Die Schadenfreude währte nur eine Sekunde, aber selbst diese Sekunde war zu viel.
    Blitzschnell holte Ash aus und trat zu, erwischte mit dem Absatz seines Stiefels den Reitknecht an der Kniescheibe. Ein lautes, Übelkeit erregendes Knacken ertönte über den Begeisterungsrufen der blutrünstigen Menge. Der Schotte heulte vor Pein auf, umklammerte sein gebrochenes Knie und stolperte rückwärts.
    Ash stemmte sich in die Höhe, stützte sich auf Hände und Knie und schüttelte seinen Kopf, um den drohenden Nebel aus seinem Kopf zu vertreiben, wieder eine klare Sicht zu bekommen, während in seinen Ohren die Rufe der Menge und die erstickten Flüche seines verletzten Gegners dröhnten.
    Bleib bei Bewusstsein. Konzentriere dich. Zweihundert Pfund. Die Wetten stehen vier zu eins. Er musste den Reitknecht bewusstlos schlagen, bevor der Bastard das bei ihm besorgen konnte.
    Ash kam mühsam auf die Füße, fuhr herum und entdeckte zu seiner Überraschung, dass der Schotte ebenfalls stand.
    Der Reitknecht schonte sein verletztes Knie und schwankte beim Stehen etwas. Aus seinem Mund ergoss sich ein Strom lautloser Flüche, und rote Flecken zierten seine aufgeplatzten Lippen.
    Der angeschlagene Schotte griff erneut an, näherte sich Ash mit der Zähigkeit eines wütenden Tieres, die Schläge, die Ash auf sein lädiertes Gesicht herabregnen ließ, schien er gar nicht zu spüren. Immer wieder attackierte der Schotte ihn. Das, was ihm an Geschick fehlte, machte er durch die Ausdauer, mit der er einstecken konnte, wett. Immer wieder gelang es Ash, außer Reichweite der riesigen Fäuste zu tänzeln und selbst eine Reihe von unerwiderten Schlägen auszuteilen.
    Mittlerweile keuchten beide Männer, waren mit Dreck, Schweiß und Stallabfällen bedeckt. Die Menge brach in Begeisterungsstürme aus, als Ash einmal mehr unter einem Hieb an seine Schläfe zurücktaumelte. Jede Minute verbrauchte er mehr der kostbaren Atemluft, während er mit einer Kraft austeilte, die er längst nicht mehr besaß. Er landete einen Treffer nach dem anderen, aber sosehr er sich auch bemühte, er konnte einfach nicht fest genug zuschlagen, um den Kampf zu beenden. Seine Schläge schienen den Mann erst richtig wütend zu machen.
    Er würde verlieren.
    Der Schotte kämpfte wie besessen. Bevor der Kampf begonnen hatte, war Ash

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