Ashton, der Heißbluetige
nur seinen Erzeuger kannte, sondern auch wusste, welche Eigenschaften er ihm vererbt hatte.
Irgendwie hatte er das vergessen. In der Tat, es schien ihm sogar in letzter Zeit, dass er den Teil von sich verloren hatte, den er am besten kannte. Himmel, er sollte sich lieber rasch wieder erinnern, weil sein Schmerz - dieser
Schmerz war unerträglich. Er musste aufhören. Er würde aufhören.
Endlich hatte er genug Geld zusammen, Raine freizukaufen. Er hatte sogar den Franzosen geschrieben und zu erfahren verlangt, wann und wo die Übergabe erfolgen konnte.
Die Tür ging auf, und Licht fiel durch den Spalt genau auf sein verletztes Auge. Er zuckte zusammen, hielt schützend eine Hand in die Höhe und stützte sich mit der anderen auf dem Boden ab. Mit letzter Kraft stemmte er sich ein Stück in die Höhe und wandte sich zu dem Eintretenden um.
Er blinzelte, konnte aber gegen das grelle Licht aus der Halle nur eine schemenhafte Gestalt ausmachen. „Noch ein Herausforderer?“ fragte er mit einem bitteren Lachen. „Warum nicht? Es mag vielleicht keine sonderlich interessante Auseinandersetzung werden, aber es könnte sich als befriedigend erweisen - für Euch. Hölle, für uns beide. Obwohl ich mich verpflichtet fühle, da ich ja nun mal ein Gentleman bin, Euch zu bitten, Euren Platz am Ende der Warteschlange einzunehmen. “
„Ash?“
Es war ihre Stimme. Ihr Klang brachte ihn fast um.
Er schluckte hart. Hatte sein Vater sie als besondere Erinnerung an die vielen Arten und Weisen zu ihm geschickt, mit denen er seinen ältesten Sohn seinem Willen unterwerfen konnte, oder war sie aus eigenem Antrieb hergekommen?
„Was, Rhiannon?“ Es war nur ein kleines Vergnügen, ihren Vornamen auszusprechen, aber eines, auf das er nicht verzichten wollte. „Seid Ihr gekommen, mich für den Pfad, den ich eingeschlagen habe, für meine unrechtmäßig erworbene Beute oder für den Abgrund, in den ich gesunken bin, zu verurteilen? Verschwendet Euren Atem nicht und auch nicht meine Zeit. Ich gebe keinen Heller darauf, was Ihr denkt.“
Lügner.
„Nein.“ Sie drehte sich um und sprach zu jemandem, der hinter ihr in der Halle wartete. Er kämpfte sich mühsam auf die Füße und blieb schwankend stehen. Für seine kleine Rede zahlte er einen hohen Preis.
„Ich werde mehr Wasser als dies hier benötigen, und außerdem sollte es heiß sein“, sagte sie zu wem auch immer dort draußen. „Sehr heiß. Und Verbände brauche ich ebenfalls und ein frisches Hemd für ihn.“
„Ihr werdet mich nicht waschen“, knirschte er. Bei der
Vorstellung ihrer Hände, wie sie den Schmutz von seinem geschundenen Körper wuschen, wurde ihm schwindlig.
Sie schenkte seinem Einwand keinerlei Beachtung, hob einen Eimer, der vor der Tür stand, auf und stellte ihn im Zimmer ab. Sie schloss die Tür hinter sich, und der Raum war wieder in dämmeriges Licht getaucht.
„Wo seid Ihr am schlimmsten verletzt?“
„Was, zum Teufel, habt Ihr hier zu suchen?“
„Das wisst Ihr doch schon. Ich bin gekommen, Eure Wunden zu versorgen.“
„Was Ihr nicht sagt!“ Er zwang sich, ohne die Hilfe der | Wand zu stehen. Er begann vor Anstrengung zu schwitzen, als er auf sie zuging. Sie wich nicht zurück, als er näher kam, | und nachdem seine Augen sich allmählich an das schwache Licht gewöhnt hatten, sah er, dass sie eines der neuen Kleider trug, auf denen Carr bestanden hatte. Es war aus einem schimmernden bronzefarbenen Stoff mit grünen Streifen.
Sie sah elegant aus und königlich, nicht länger mehr die bescheidene kleine Schönheit vom Lande. Nein, ganz im Gegenteil. Sie war jetzt völlig anders als dieses hübsche junge Ding.
Das Kleid war tief ausgeschnitten, viel tiefer als irgendeines der Gewänder, die sie in Fair Badden getragen hatte. Ihre vollen Brüste, von dem engen Mieder nach oben gedrückt, bebten leicht, was ein köstlicher Anblick war. Er hatte nie die Zeit gehabt oder die Neigung verspürt, sich der Unzucht hinzugeben, da er schon eine stattliche Anzahl von Sünden aufzuweisen hatte, die seiner Aufmerksamkeit bedurften. Aber sogar noch zusammengeschlagen und verletzt, musste er Rhiannon nur ansehen, und schon schoss ihm das Blut heiß in die Lenden.
Doch es war nicht seine Hand, die ausgestreckt wurde und dicht über nacktem Fleisch in der Luft verharrte. Es war ihre. Ungläubig wurde Ash klar, dass sie vorhatte, seine entblößte Brust zu berühren. Wie ein wildes Tier, das nicht an den Umgang mit Menschen gewöhnt ist, starrte
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