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Ashton, der Heißbluetige

Titel: Ashton, der Heißbluetige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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selbst gesehen, nicht wahr, Donne? Ich habe ihr ein Heim geboten, sie wie eine Prinzessin gekleidet, sie meinen Freunden vorgestellt, und sie hat dem allen den Rücken gekehrt. Es gab nichts, was ich noch hätte tun können, oder?“
    Donne war von Carrs Reaktion derart verwirrt, dass ihm einfach keine Erwiderung einfiel.
    „Ich hätte sie nicht aufhalten können, nicht wahr?“ beharrte Carr.
    „Nein“, antwortete Donne.
    Carr nickte bekräftigend. „Nun, das ist es dann wohl gewesen. Sie ist fort, und ich habe Gäste, die meiner Aufmerksamkeit bedürfen. “ Er klatschte in die Hände und hielt sich gerade noch zurück, sie zufrieden zu reiben. Beschwingten Schrittes entfernte er sich.
    Donne schaute ihm nach und versuchte Carrs Reaktion auf die Nachricht zu ergründen. Er hätte sein Leben darauf verwettet, dass der Earl etwas Übles mit Rhiannon Russell im Sinn gehabt hatte.
    Er blickte flüchtig zu Ash. Doch dann konnte er seinen Blick nicht mehr abwenden, starrte ihn an, entsetzt von dem, was er in den Augen des anderen las.
    Ein wenig Schmerz. Das hatte er sich gesagt, als er im Geiste diese Szene hier geplant hatte. Wenn Carrs Reaktion keinen Hinweis darauf enthalten hatte, dass er verletzt war, so waren Donnes Wünsche in Bezug auf Ash zehnfach in Erfüllung gegangen, eher hundertfach, nein tausendfach.
    Donne hatte nie zuvor einen so unendlichen Schmerz auf dem Gesicht eines Mannes gesehen, ein Schmerz, der so tief ging, dass keine Maske, keine Erfahrung mit Folter, keine Lektion im Ertragen, einfach nichts die unerträgliche Qual verbergen konnte. Er verwandelte Ashs Augen erst in Eis, dann in Asche und ließ sie schließlich leer zurück. Merricks Hände hingen lose an seinen Seiten, als hätte er keine Kraft mehr, sie zu heben, so als gelänge es ihm gerade noch mit Müh und Not, aufrecht stehen zu bleiben.
    „Sie ist fort, sagt Ihr?“ Ashs Stimme war leise und völlig ausdruckslos.
    „Ja. Gunna hat gesagt, sie sei heute Morgen spazieren gegangen. Vor Stunden bereits. Ich habe den Jungen getroffen, der ihr die Nachricht überbringen sollte.“
    „Den Jungen?“
    „Andy Payne? Ja.“
    Er blickte geistesabwesend auf, so als fiele es ihm schwer, zusammenhängende Gedanken zu fassen. „Aber Ihr seid doch eben erst aus ihrem Zimmer gekommen“, murmelte Ash. „Ihr habt nichts davon erwähnt, dass Ihr den Jungen befragt habt.“
    Donne schalt sich im Geist einen Narren. „Ich hielt es nicht für ratsam, Euren Vater mehr als das Allernotwendigste wissen zu lassen. Doch darum geht es gar nicht. Hört zu, Merrick. Der Junge sagte, Watt sei in Begleitung einer großen Anzahl von Männern gewesen. Dass sie auf der anderen Seite der Insel gelagert hätten. Es bringt nichts, ihr nachzureiten. Und es gibt auch keinen Grund dafür.“
    „Ja, ich weiß.“
    Gott möge ihm beistehen, aber er war für diese Art der Rache nicht geschaffen. Ash war vor seinen Augen aufgeschlitzt und fein säuberlich ausgeweidet worden, und Donne sah keinen Sinn darin, mit den Überresten zu spielen. „Sie ist Carrs Zugriff entzogen, Merrick. Das war es doch, was Ihr von Anfang an wolltet, nicht wahr?“
    Langsam wandte Ash sich zu Donne um und suchte seinen Blick. Er schaute ihn mit so qualvoll durchdringendem Verständnis an, dass er wusste, er hatte sich verraten. Und er wusste ebenfalls, dass es für Ash keinen Unterschied machte, dass nichts mehr für ihn einen Unterschied machte.
    Wortlos drehte Ash sich um und ging fort, Donne allein zurücklassend. Da entschied der, von hier abzureisen und Wanton's Blush fernzubleiben, bis seine Entschlusskraft zurückgekehrt war, denn der lang verschollene junge Laird der McClairen hatte feststellen müssen, dass Rache beileibe nicht so süß schmeckte, wie er erwartet hatte.
    In prächtiges, skandalöses Scharlachrot und Gold gekleidet, das Gesicht zu einer Maske unvergleichlicher Schönheit geschminkt, stürzte sich Fia in die nächtlichen Festlichkeiten. Ausgelassen und in überschäumender Laune tanzte sie mit unzähligen Männern und flirtete mit noch mehr. Überall in Wanton's Blush, an allen Spieltischen und in dunklen Fluren, zerrissen sich Frauen wie Männer die Münder über ihr auffallendes Verhalten. Sie erstrahlte in einer faszinierenden Schärfe, so wie ein frisch geschliffener Diamant.
    Als das Dinner aufgetragen worden war, als starke wie schwache Köpfe mit ihrem allnächtlichen Rauschmitteln versorgt worden waren, hörte Fia die große Standuhr in der Halle gedämpft

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