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Ashton, der Heißbluetige

Titel: Ashton, der Heißbluetige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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Mann, dessen Blick sich jedes Mal verdunkelte und heiß wurde, wann immer er auf ihre geliebte Rhiannon fiel. Und noch viel beunruhigender war, dass sie, wann immer eben dieser Mann in der Nähe war, die Wangen einer jungen Frau, die nicht leicht errötete, die Farbe des Sonnenuntergangs annehmen sah.
    Nachdem jedoch die gefügige, süße Rhiannon in einem solchen Ton mit ihr gesprochen hatte, wusste Edith auch, dass eine weitere Verfolgung dieses Themas sinnlos war. Sie mochte Rhiannons Fügsamkeit gewohnt sein, aber sie hatte auch einen willensstarken Sohn großgezogen. Sie erkannte den aufsässigen Zug um Rhiannons Mund wieder. Es war lediglich überraschend, dass die Eigensinnigkeit, die viele Heranwachsende an den Tag legten, in Rhiannons Fall erst so spät auftrat.
    „Ich habe hier eine Liste von Aufgaben, die erledigt werden müssen“, bemerkte sie sachlich. „Es wird bald sehr geschäftig zugehen. Zunächst sind da die jungen Leute, die morgen Nachmittag herkommen, und Lady Harquist besteht darauf, dass wir an ihrem jährlichen Ball teilnehmen.“ Edith holte erschöpft Luft.
    Lady Harquists Ehemann war für seinen Patriotismus während des letzten Jakobitenaufstandes mit der Baronetwürde ausgezeichnet worden. Er hatte nie in einer Schlacht gekämpft, aber er hatte den ortsansässigen Webern kostenlos Wolle für den Stoff für die Uniformen der Soldaten des Königs zur Verfügung gestellt.
    Lady Harquist - geborene Betty Lund - nahm ihre neue Stellung sehr ernst. So kam es, dass sich Fair Baddens Gesellschaft jeden Frühling auf einem Ball, dem einzigen, der in der Gegend veranstaltet wurde, vergnügen konnte. Es war kein Zufall, dass Lady Harquist das Datum des Balles auf den Tag vor dem Beltanefest festgesetzt hatte.
    Sie wollte, dass sich ihre vornehme Abendunterhaltung von den rauen, ländlich geprägten Festlichkeiten des Maifeiertages abhob. Glücklicherweise war sich Lady Harquist der Tatsache nicht bewusst, dass sie als Einzige der Meinung war, ihr Ball würde den Vergleich mit dem Volksfest am Maifeiertag gewinnen.
    „Wer wird alles dort sein?“
    Edith sah bei der unschuldig gestellten Frage auf. „Jeder. Ash Merrick eingeschlossen, falls es das ist, was du wissen willst.“
    „Überhaupt nicht!“ Rhiannon riss die Augen auf. „Ihr müsst Euch von diesem vorgefassten Urteil freimachen.“ „Hm.“ Edith betrachtete Rhiannon eindringlich, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder ihrer Liste zuwandte. „Dann gilt es noch verschiedene Vorbereitungen für die Hochzeit selbst in Angriff zu nehmen. Dein Kleid ist noch nicht einmal zur Hälfte fertig und . . .“
    „Oh!“
    Bei diesem Laut der Bestürzung hob Edith den Kopf. Rhiannon zuckte zurück, dadurch rutschte Stellas Kopf von ihrem Schoß und landete auf der Erde. Nachdem der Hund sich einmal beleidigt umgesehen hatte, bettete er sein Haupt auf seinen Pfoten und schlief unverzüglich wieder ein.
    „Sollten wir nicht erst die Pläne für den ersten Mai machen?“ fragte Rhiannon kleinlaut. „Ich meine, die Hochzeit ist doch nicht vor . . .“
    „Sie ist am Tag nach dem ersten Mai.“
    „Ja. Sicher. Aber immerhin nach. Es gibt noch so viel zu tun für die Beltanenacht. Ihr habt versprochen, Kleewein zu bringen, und wir haben ihn noch nicht einmal in Flaschen abgefüllt.“
    „Es gibt bei der Beltanefeier auch ohne unseren Beitrag zur allgemeinen Trunkenheit genug zu trinken“, erklärte Edith tugendhaft.
    „Das mag sein.“ Rhiannon lächelte, und Edith spürte, wie ihr die tugendhafte Miene, die sie aufgesetzt hatte, unter dem gewinnenden Lächeln des Mädchens entglitt. „Aber würdet Ihr wirklich so hartherzig sein und Eure Nachbarn zu den schmerzenden Schädeln und unruhigen Mägen verdammen, die ihnen sicher sind, wenn sie ausschließlich das schale Ale vom Dorfgasthaus haben, um den Vorabend des ersten Mai zu feiern?“
    „Vielleicht sollten sie nicht so viel trinken.“ Edith räusperte sich und errötete leicht, sich nur zu bewusst, dass auch sie schon bei der einen oder anderen Beltanefeier etwas tiefer als gewöhnlich ins Glas geschaut hatte, aber nicht bereit, das auch vor dem Mädchen zuzugeben.
    „Ach, meine Liebe.“ Rhiannon streckte die Hand aus und kniff ihre Pflegemutter verschwörerisch lächelnd ins Kinn. „Nur dieses eine Mal im Jahr haben wir hier in Fair Badden eine Entschuldigung dafür, so zu tun, als wären wir Schurken, Taugenichtse und Possenreißer. Den Rest des Jahres sind wir viel zu nüchtern. Was ist

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