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Ashton, der Heißbluetige

Titel: Ashton, der Heißbluetige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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paar Frauen und Männer in Gruppen zusammen. Es waren nur noch wenige junge Leute da, fiel Ash auf, und Unbehagen beschlich ihn. Wohin war Fair Baddens Jugend verschwunden? Er blickte sich suchend nach Rhiannon um, erspähte aber bloß Edith Fraiser, die mit geschlossenen Augen dasaß, den schweren Kopf der Hündin Stella in ihren Schoß gebettet. Auf dem Marktplatz war es jetzt viel ruhiger als noch vor wenigen Stunden, und dabei war es nicht einmal Mitternacht.
    Am anderen Ende des Platzes fand Ash einen alten Mann, der lächelnd den Mond betrachtete, augenscheinlich in angenehme Erinnerungen versunken. Er fragte ihn, wo alle hingegangen waren und warum sie die Feier so früh verlassen hatten.
    Der alte Mann mit dem zerfurchten Gesicht schnaubte, und mit einem mitleidigen Kopfschütteln erklärte er Ash, dass die Vergnügungen der Nacht keinesfalls schon beendet wären, sondern lediglich in eine ungestörtere Umgebung verlegt worden waren.

In den vergangenen Stunden, so schien es, waren die Mädchen in den Wald gegangen, um Weißdornblüten zu pflücken, die Glück für das kommende Jahr verhießen. Aber die sehnsüchtigen Blicke, die sie den jungen Männern über die Schulter zuwarfen, verhießen etwas ganz anderes, erklärte der alte Mann mit einem Schmunzeln und einem Augenzwinkern.
    Die jungen Männer hatten keiner besonderen Ermutigung bedurft, ihnen zu folgen. Sie hatten sich in die Umarmung des nächtlichen Waldes begeben auf der Suche nach anderen Umarmungen. Nicht, dass alle jungen Mädchen dasselbe im Sinn hatten, beeilte sich der alte Mann hinzuzufügen, aber wenn ein Junge Glück hatte . . .
    Ash verließ ihn, während sein Verstand von Bildern gefoltert wurde.
    Sind Watt und Rhiannon unter ihnen, fragte er sich. Wand sie sich jetzt gerade unter ihm?
    Er ballte die Hände an seiner Seite zu Fäusten, und seine Augen glitzerten wie unreine Diamanten, bei denen ein schwarzes Kohleherz ihren Glanz beeinträchtigt. Lautes Männerlachen aus dem Zelt erregte seine Aufmerksamkeit, und er drehte sich um.
    Dort saß Watt auf seinem Thron, den verbundenen und geschienten Fuß weich auf einem Kissen gebettet. Augenblicklich wich die Anspannung aus Ash. Natürlich konnte Watt nicht bei Rhiannon sein! Er konnte ihr mit dem Bein noch nicht einmal folgen. Seine allgegenwärtigen Freunde leisteten ihm Gesellschaft. Sie stritten über irgendetwas. Als sie Ash bemerkten, zeigten einige schulbewusste Mienen, außer St. John, der wie ein bösartiger Gnom grinste und seinen Kumpanen zuzwinkerte. Dann ging er zu Ash und klopfte ihm auf die Schulter.
    Ash war nicht in der Stimmung für St. Johns Katz-und-Maus-Spielchen. Oder dafür, unterhaltsam zu sein oder charmant. Er sah sich suchend nach Rhiannon um. Sie war nicht hier. Sie musste nach Hause gegangen sein, obwohl es merkwürdig war, dass sie ohne Edith Fraiser gegangen sein sollte.
    „Himmel, was bin ich froh, dass Ihr hier seid, Merrick! Wenn einer das Lied kennen muss, dann seid Ihr das.“ St. John legte ihm den Arm um die Schultern. „War vor ein paar Jahren eine Zeit lang unheimlich beliebt, ein richtiger Gassenhauer. Ich habe es in den Highlands gehört. “
    Phillip sah fort, sein Gesicht war rot angelaufen.
    „Wir wissen den Anfang, aber wir können uns einfach nicht mehr erinnern, wie das verfluchte Ding aufhört“, fuhr St. John fort. „Kommt, sagt es uns!“
    Aus schmalen Augen musterte Ash die Gruppe. Einer der Umstehenden begann zu kichern und schlug sich rasch die Hand vor den Mund. Die Augen eines anderen wurden groß, während er sich bemühte, seine Erheiterung im Zaum zu halten, und plötzlich wusste Ash, welches Lied sie gesungen hatten. Vor ein paar Jahren war es ein sehr bekanntes Lied gewesen, kurz nach dem Vorfall, von dem es handelte. Ashs Mund wurde trocken.
    „Es ist ein Stück, ,Der Ritt der Teufelsbrut“ genannt.“ St. John lächelte boshaft.
    Ash bemühte sich um Fassung. Er hatte diese Leute als naiv und unbedarft abgetan. Himmel, wie musste das Schicksal über ihn lachen. Er hatte angenommen, dass er hier, in diesem kleinen Außenposten der Zivilisation, wenigstens für kurze Zeit seinem berüchtigten Ruf entkommen konnte. Sein leerer Blick glitt über St. Johns Unheil stiftende Miene. Er würde ihm nicht die Genugtuung gönnen, zu merken, wie gut er gezielt hatte, wie scharf die Klinge gewesen, wie schmerzhaft die Wunde war. Er war besser darin, seinen Schmerz zu verbergen, als dieser Mann sich je träumen ließe.
    Und was die

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