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Asmoduin: Die Nervensäge kehrt zurück (German Edition)

Asmoduin: Die Nervensäge kehrt zurück (German Edition)

Titel: Asmoduin: Die Nervensäge kehrt zurück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Schumacher
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teuflischen Künste. Darin stöberte er ein magisches Hilfsmittel auf, das es mir ermöglichen sollte, Asmoduin zu bannen. Was mir auch gelang … mit fragwürdigen Folgen. Wenig später war dann Phantasmagorus, ein Magmadämon aus der Hölle, in Sekundus’ Haus aufgetaucht. Sein Auftrag sah vor, den Urururenkel des amtierenden Fürstkanzlers zurück nach Hel zu bringen. Zwar überlebte der alte Büchersammler die Begegnung mit dem drei Meter großen, geflügelten Monstrum, sein Verstand bekam dabei jedoch leichte Schlagseite. Mehrere Wochen in psychiatrischer Behandlung waren nötig, bevor Sekundus nach Hause zurückkehren durfte.
    »Er ist der Einzige, den wir in dieser Belchior-Sache um Rat fragen können.« Mit raschen Schritten bog ich in die Straße ein, in der der Dämonenexperte wohnte. Längst hatte es zu dämmern begonnen, außer uns war kaum noch jemand unterwegs. »Abgesehen davon ist er der einzige Erwachsene, der mich nicht sofort für verrückt erklären würde, wenn ich ihm davon erzähle.«
    Nachdem Faust und Belchior am Nachmittag verschwunden waren, hatten Asmoduin und ich uns den weiteren Verlauf der Ereignisse zusammengereimt: Belchior hatte Faust in die Schule begleitet. Während Letzterer brav mit mir zusammen im Unterricht saß, begann der halbwüchsige Teufel sein Werk der Zerstörung. Ich vermutete, dass Faust ihn über die Lage der Sporthalle und die Funktion der Bohnermaschine aufgeklärt hatte. Möglicherweise entsprang auch die Idee mit den verstopften Toiletten seinem primitiven Hirn – und woher die »Pfropfen aus Pappe, Leim und schwefelhaltigem Mineralschlamm« stammten, die die Abflussrohre blockiert hatten, war spätestens jetzt kein Mysterium mehr. Die Autos der Lehrer hatten vermutlich einfach das Pech gehabt, dort herumzustehen, wo Belchior nach getaner Arbeit auf Faust wartete. Und den Rest des Tages hatten die beiden Krawallmacher außerhalb der Schule ebenfalls noch weidlich genutzt, wie Zara und ich später feststellen durften.
    Wie es aussah, hatte ich Mr Palmentari zu Unrecht verdächtigt. Er mochte sich durch die unselige Beeinflussung aus Hel in einen unmenschlichen Schinder verwandelt haben – der Täter der aktuellen Unfallserie aber war ein anderer.
    Sogar Asmoduin war klar, dass wir etwas unternehmen mussten, wenngleich sich seine Motivation geringfügig von meiner unterschied. Während ich in erster Linie verhindern wollte, dass der höllische Trittbrettfahrer noch mehr Schaden anrichtete, trachtete Asmoduin danach, es dem älteren Teufel heimzuzahlen, dass er eine Erfindung seines Onkels missbraucht hatte.
    Unser Entschluss stand rasch fest: Asmoduin würde seine Rückkehr in die Unterwelt, wo er auf dem Amt für Auswärtige Angelegenheiten die Verwechslung um Palmentaris fehlgeleitete Besessenheit aufklären sollte, bis auf Weiteres verschieben. Zunächst mussten wir dafür sorgen, dass Belchior von der Bildfläche verschwand.
    Doch wie sollten wir das anstellen? Selbst wenn Dr. Beelzeburghs Rückkehrstift zwei Personen gleichzeitig zurück nach Hel versetzen konnte (was wir nicht wussten), wirkte Belchior kaum wie der Typ, der seelenruhig zuschauen würde, wenn Asmoduin ihn bei der Hand nahm und aufs Knöpfchen drückte. Nach längerer Grübelei war mir klar: Der Einzige, der uns helfen konnte, den gehörnten Chaoten zurück zur Hölle zu schicken, war Sektorian Sekundus.
    Hoffentlich!
    »Aber der Typ sieht aus wie ein rückenkranker Kranich«, ergriff Asmoduin wieder das Wort. »Er riecht nach feuchter Pappe. Und er trägt
Sandalen
! Kein geistig gesunder Mensch – geschweige denn ein Teufel – würde sich freiwillig mit einem Kerl einlassen, der
Sandalen
trägt.«
    Das stimmte natürlich, vor allem der Punkt mit den Sandalen. Ich hatte allerdings keine Lust, mit dem Höllenspross zu diskutieren, daher zog ich einen der Erdnuss-Schokoriegel aus der Tasche, die ich im Vorbeigehen an einer Tanke erstanden hatte, und sorgte dafür, dass er wenigstens für ein paar Augenblicke den Mund hielt.
    S. SEKUNDUS – HAUSHALTSAUFLÖSUNGEN UND VERRAMSCHUNGEN JEDWEDER ART , verkündete das Schild an Sekundus’ Tür nach wie vor. Ich hoffte, dass der Alte daheim war, und drückte auf den rostigen Klingelknopf.
    Etliche Sekunden lang geschah nichts. Dann ertönte ein Schlurfen, gefolgt von einem nicht enden wollenden Konzert zurückgeschoben werdender Riegel und klimpernder Ketten. Sekundus nahm es mit der Sicherheit sehr genau. Mit seiner sowie der seiner geliebten

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