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Asperger - Leben in zwei Welten

Asperger - Leben in zwei Welten

Titel: Asperger - Leben in zwei Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Preißmann
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so einzurichten, wie sie es sich wünschen.
Freizeit: Mischung aus Erholung und Aktivität
    Ein idealer Tag sieht natürlich für jeden Menschen anders aus, sodass es gilt, die jeweiligen Interessen zu berücksichtigen. Während viele Betroffene eine eher ruhige Atmosphäre schätzen und ihre Zeit z. B. mit Malen, Puzzeln oder Gärtnern verbringen, gibt es durchaus auch autistische Menschen, die gern laute Musik hören oder abends eine Disco besuchen möchten. Insgesamt aber ist eine Kombination aus ruhigen Phasen und körperlichen Aktivitäten oft sinnvoll. Der Tag kann also beispielsweise ausgefüllt werden mit:
Sportlicher Betätigung: Sinnvoll ist insbesondere eine regelmäßige Bewegung an der frischen Luft mit Aktivitäten wie Radfahren, Laufen, Walken etc.
Lesen: Die meisten autistischen Menschen bevorzugen eher Fach- und Sachbücher, aber auch Literatur zur Allgemeinbildung oder Zeitschriften, die dazu motivieren können, sich mit anderen Menschen zu beschäftigen, sind sinnvoll.
Musik: Viele Betroffene hören gern ruhige Musik, andere dagegen lieben Hardrock oder andere Musikstile; vielleichtist es sogar möglich, selbst ein Instrument zu spielen oder in einem Chor zu singen.
Kulturelle bzw. kreative Betätigungen wie Museums-, Atelier- oder Theaterbesuche, die Teilnahme an Volkshochschulkursen, Vorträgen etc. sind ebenso denkbar.
Reisen: Sowohl individuelle als auch Gruppenreisen können viele schöne Erlebnisse und Einblicke bieten in fremde Länder, unterschiedliche Lebensformen und die Vielfalt des Lebens – vielleicht auch als Anregung für das eigene Dasein.
Allgemein können all die Aktivitäten unternommen werden, die auch andere Menschen in ihrer Freizeit schätzen.
    Manche Menschen mit Autismus aber wünschen eine ganz andere Gestaltung ihrer freien Zeit, das ist genauso in Ordnung. Es ist wichtig, den Wunsch der Betroffenen zu respektieren und zu akzeptieren. Jeder Mensch soll so leben dürfen, wie er es sich wünscht. Das soziale Umfeld sollte ermutigt werden, die Fähigkeit wertzuschätzen, für sich zu sorgen, auch wenn die Art und Weise zunächst vielleicht zumindest Erstaunen und nicht selten auch Ärger und Traurigkeit hervorruft, wenn beispielsweise ein autistischer Mann, der früher in seiner Freizeit gern unter Menschen war, nun nach der Arbeit lieber zuerst einmal eine Stunde allein im dunklen Keller verbringt. Statt sich selbst und anderen gegenüber traurig einzugestehen »… ich lasse ihn halt, was soll ich machen«, gilt es hier, selbstbewusst zu vertreten »… er hat für sich eine Möglichkeit der Erholung nach einem anstrengenden Tag gefunden, und ich bin froh, dass ihm dies gelungen ist«. Oftmals ist eine solche veränderte Denkweise der Angehörigen der Beginn eines besseren Verständnisses und der Beginn zu mehr Zufriedenheit auf beiden Seiten.
    Interessant ist die Tatsache, dass in den Texten autistischer Menschen immer wieder auch der Führerschein als großer Wunsch bzw. als wertvolle Hilfe betont wird. Deutlich wird hierbei, wie sehr die Betroffenen die Mobilität, aber auch die Freiheit und Unabhängigkeit genießen, die sie dadurch erfahren. Natürlich ist der Führerscheinerwerb aus verschiedenen Gründen nicht in jedem Fall möglich, die damit verbundenen Gefühle des Wohlbefindens lassen sich aber vielleicht auch auf andere Weise erleben (z. B. Weite und Freiheit durch einen einsamen Strandspaziergang etc.). Man darf hier durchaus etwas kreativ sein, um fehlende Fähigkeiten in einzelnen Bereichen auszugleichen und auch in diesen Fällen Erholung und Lebensfreude für die betroffenen Menschen zu erreichen.

    Beruhigung verschaffen können sich die Betroffenen an einem ruhigen Ort. Das kann ein eigenes Zimmer sein …
    TIPP
    Betreute Freizeitaktivitäten
    Einige Selbsthilfegruppen für autistische Menschen bzw. Autismus-Regionalverbände bieten inzwischen auch betreute Freizeitaktivitäten für die Betroffenen an. Dies kann eine gute Möglichkeit sein, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen, Ausflüge zu unternehmen und Anregungen zu erhalten für die eigene Freizeitgestaltung. Durch die vorgegebene Struktur, vielleicht sogar gemeinsame Interessen, vor allem aber aufgrund der Hilfestellung durch Dritte, wird es für Menschen mit Autismus in solchen Fällen deutlich einfacher sein, mit anderen in Kontakt

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