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Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Titel: Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wunder
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wahrscheinlich beim Begutachten der heutigen Ausbeute. Lautlos und einem Schatten gleich huschte sie in einem günstigenMoment aus ihrer Deckung und verbarg sich hinter einem Fass an einer Hüttenwand. Gerade als sie sich zur nächsten Deckung vorarbeiten wollte, vernahm sie lauten Tumult aus der Richtung der Käfige.
    Vorsichtig schob sie ihren Kopf am Fass vorbei, um einen Blick zu erhaschen. Einer der Söldner stand an einer geöffneten Käfigtür und zerrte ein kleines Mädchen an den Haaren. Er beugte sich zu ihr hinunter und flüsterte ihr etwas zu, das die Assassine nicht verstehen konnte. Das Kind wimmerte und schluchzte. Der Kerl war muskulös und mit allerlei Tand behängt, der klappernd gegen die zusammengewürfelten Rüstungsteile schlug. Ein Brustharnisch, der stark aufpoliert war, schien sein ganzer Stolz zu sein, denn als er das Kind hochhob, hinterließen die dreckigen kleinen Hände Schlieren auf dem glänzenden Metall. Erbost schleuderte er das Kind mehrere Schritt weit in Richtung der Hütte, bei der sich Ari versteckte. Fluchend wischte er mit einem Hemdsärmel über das Rüstungsteil. Als er mit dem Ergebnis seiner Bemühungen zufrieden war, stapfte er auf die Kleine zu, die wimmernd versuchte, in Richtung Waldrand zu kriechen. »Du kleine Made willst wohl abhauen? Aber warte, ich werde dir zeigen, was der Onkel mit so ungezogenen Gören macht!«, polterte er mit einer Stimme zwischen Zorn und Gier los.
    Zwei andere Wächter kamen angelaufen, um nachzusehen, was der Aufruhr sollte. Als sie umrissen, was los war, wechselten sie einige Worte miteinander und lachten laut los. Sie kamen näher, um das Schauspiel aus nächster Nähe mit ansehen zu können. Der Kleinere von den beiden rief dem muskulösen Söldner zu: »Ulf, wenn du mit ihr fertig bist, lass uns auch mal ran!«
    Ulf grunzte nur, zog das verängstigte Mädchen an den Haaren zu einem Stapel Kisten und warf es darauf wie einen Sack Mehl. Dann riss er ihr mit einem Ruck das zerschlissene Kleid vom Leib, machte sich an seinem Gürtel zu schaffen und holte sein Glied heraus. Ari konnte sein schweres Atmen hören. Die Kameraden des Wächters lachten und feuerten Ulf geradezu an. Als er gerade in die Kleine eindringen wollte, zerriss eine Stimme die Nacht. »Was tut ihr Söhne einer verkrüppelten Wanderhure da?«
    Ein markant wirkender Mann stand breitbeinig in einigen Schritt Entfernung. Seine Äußeres wirkte gepflegt, er trug ein Kettenhemd, darüber einen Waffenrock mit einem Wappen, das einen schwarzen Kranich auf weißem Grund zeigte. Er zog langsam ein gut gearbeitetes und mit Goldbeschlägen verziertes Schwert aus der Scheide. Langsam näherte er sich Ulf, der mit heruntergelassener Hose dastand. Das Mädchen weinte nun bitterlich. Die beiden anderen Halunken standen einfach nur da und sahen unbeteiligt zu Boden, konnten sich aber ein Grinsen nicht verkneifen.
    Der Neuankömmling musste der wachhabende Offizier sein. Ari schätzte ihre Chancen ab, mit allen vieren fertig zu werden, und verwarf diese Ideesofort wieder. Sie musste als Erstes den Kopf dieser Schurken finden und beseitigen, um das, was dann noch übrig war, konnte sie sich danach kümmern. Der Schwertträger schlug Ulf mit der Faust ins Gesicht und beschimpfte ihn. »Du elender Kinderficker! Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du das lassen sollst? Das ist die letzte Warnung. Wenn ich dich noch einmal mit einem Kind erwische, werde ich dir persönlich mit einem Löffel die Eier abschneiden – damit du auch etwas davon hast! Hast du mich verstanden, du räudiger Köter?« Der Söldner wirkte eingeschüchtert und nickte mehrmals schnell hintereinander. Der Offizier wandte sich an die beiden anderen: »Und euch beiden blüht dasselbe, wenn ich noch mal sehe, dass ihr nur rumsteht und nichts tut.«
    Die beiden zogen ihre Köpfe ein und trollten sich schnell in verschiedene Richtungen. Der Wachhauptmann drehte sich auf dem Absatz herum und ging in Richtung des Holzhauses davon. Aris Blick richtete sich wieder auf Ulf, der fluchend seine Hose nach oben zog und nach dem Mädchen griff. Dieses wimmerte lauter und versuchte sich aus der Umklammerung zu lösen. Brutal trieb er es vor sich her zum Käfig. Dort verpasste er der Kleinen noch ein paar Ohrfeigen und stieß sie in das Gefängnis zurück. Er verriegelte die Tür und ging in Richtung des Waldrandes, um sein Wasser abzuschlagen.
    Perfekt! Das musste Ari ausnutzen. Sie schlich sich langsam an Ulf heran. Dieser stand

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