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Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Titel: Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wunder
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gepanzerten Rittern, deren Rüstungen tiefschwarz glänzten. Hinter den finster wirkenden Gerüsteten kamen Horden von Bauern und einfachem Volk die Hügel herab. Sie machten einen ausgemergelten und zerlumpten Eindruck. An Waffen trugen sie nur einfache Speere sowie hin und wieder eine Hellebarde. Schwarze, mit Rossharnischen gepanzerte Pferde wurden von einigen Spießträgern hinter den Rittern hergeführt. So weit das Auge reichte, waren überall nur Soldaten zu sehen. Die ganze Stadt musste eingekesselt sein!
    Es war ein wenig zu früh, aber dann musste sie ihren Plan eben sofort in die Tat umsetzen. Sie hoffte, dass ihre Freunde innerhalb der Stadt die Zeichen erkannten und weise genug waren, ihre Aufgaben jetzt schon auszuführen. Aber wie sie alle kannte, waren sie bereits dabei, sich vorzubereiten. Angestrengt und mit zusammengekniffenen Augen versuchte sie, einen ihrer Freunde in dem Getümmel der Belagerer ausfindig zu machen. Vielleicht würde es ihr sogar gelingen, Sai zu sehen. Es zerriss sie förmlich, dass er dort draußen war und sie hier drin. Obwohl nur ein kurzer Fußmarsch Distanz zwischen ihnen lag, war es unmöglich, zueinander zu finden. Auch wusste sie nicht, ob sie ihr Vorhaben lebendig überstand. Sie atmete tief ein und verließ die Stadtmauer in Richtung Kaiserpalast. Alles musste nun warten, sie durfte sich nicht ablenken lassen. Es war wichtig, dass das Glück ihr hold war, dann bestand eine Chance, dass die Schlacht nicht allzu blutig endete. Sie bereitete sich mental auf das bevorstehende Attentat vor, während sie losstürmte.
    Völlig außer Atem kam sie auf dem Platz vor dem Palast an. Scharen von Dämonenrittern und Gardisten kamen durch das Tor, das ins Innere der Residenz führte. Sie stellten sich in großen Blöcken auf und wurden von Offizieren in verschiedene Richtungen geführt. In etwas weniger als einem Zykluswaren die Mauern mit Soldaten und Rittern bemannt worden, bereit, die Angreifer zu zerschlagen. Sie wartete eine Weile, bis der Strom aus Gerüsteten nachließ. Auf der anderen Seite des Platzes hatte sie bereits ihre Verbündeten gesehen, sie begannen gerade Streit mit einem Dutzend Kaufleuten und Adeligen. Konrads Vertrauter hatte Wort gehalten und seine Leute geschickt. Die Dämonen, die das Tor bewachten, rührten sich noch nicht vom Fleck, aber sie drehten bereits die Köpfe in Richtung des lautstarken Tumults. Schläger der Adeligen zogen nun ihre Schwerter und einer von Aris Verbündeten wurde niedergestreckt. Die Situation eskalierte und weitete sich in ein Scharmützel aus. Das schien die dämonischen Ritter zu beeindrucken und alle verließen ihre Posten. Angst keimte in der Assassine auf, dass sie in den Kampf eingreifen und ihr damit die Möglichkeit rauben könnten, ungesehen in den Palast zu gelangen. Aber die Dämonen bildeten nur einen Halbkreis und senkten die Köpfe. Sie erstarrten regelrecht. Ari strengte einen einfachen Sichtzauber an und sah, wie sich die schattenhaften Bänder formten, auf denen sich kurze Zeit später die violetten Kugeln bewegten.
    Mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck warf die Assassine ihre Tarnung ab, zog die schwarze Kapuze über den Kopf und rannte auf das offene Tor zu. Zu ihrem Glück war der Innenhof leer und keine weiteren Wächter in Sicht. Sie lächelte grimmig und jagte über das Kopfsteinpflaster. Die prachtvolle Ausstattung des Hofs rauschte an ihr vorbei, sodass sie sie gar nicht richtig wahrnahm. Aus einem gegenüberliegenden Gebäude hörte sie Waffengeklirr und so entschloss sie sich, in die erstbeste unverschlossene Tür zu flüchten. Bereits die zweite zu ihrer Rechten ließ sich öffnen und sie schlüpfte hinein.
    Schwer atmend lehnte sie an der geschlossenen Türe. Sie stand in einem kleinen Raum, der anscheinend für die Lieferanten gedacht war. Fein abgeschliffenes, helles Mauerwerk begrenzte ihn. Drei einfache Holzpforten lagen vor ihr, neben der linken brannte eine Fackel, deren Pech mit zischenden Geräuschen auf den steinernen Boden tropfte. Nichts sonst war zu hören. Sie schloss die Augen, hielt die Luft an und horchte. Das Herz schlug ihr bis zum Hals und das Blut rauschte in ihren Ohren. Außer den Soldaten, die über den Hof rannten, war jedoch nichts zu vernehmen. Sie war nicht entdeckt worden. Das war ein guter Anfang. Auch in dem Bereich, der vor ihr lag, konnte sie nichts Bedrohliches bemerken. Sie ging in die Hocke und presste sich an die Wand in den Schatten, mit dem sie regelrecht

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