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Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Titel: Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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und es war William, der es sagen musste, ob ihm das nun gefiel oder nicht. „Die Konföderation hat den Handel abgesegnet …“, begann er.
    „Aber …?“
    Er holte tief Luft. „Ihr wisst ja von unseren Plänen, die finanziellen Mittel aufzubringen, Master Kenway …“
    „Tee?“
    „Und Ihr wisst natürlich auch über die Boston Tea Party Bescheid, nicht wahr?“
    Ich hob die Hände. „Die Auswirkungen waren weltweit zu spüren. Erst der Stamp Act und nun das. Ich nehme an, unsere Kolonisten sind in Aufruhr?“
    William bedachte mich mit einem vorwurfsvollen Blick. „Es freut mich, dass Euch die Situation so amüsiert, Master Kenway.“
    Ich hob die Schultern. „Das Schöne an unserer Vorgehensweise ist, dass wir alles abdecken. Hier am Tisch haben wir Vertreter der Kolonisten“, ich zeigte auf Benjamin, „der britischen Armee“, ich nickte John zu, „und natürlich unseren ganz eigenen Söldner, Thomas Hickey. Äußerlich gesehen könnten Eure Verbindungen nicht unterschiedlicher sein. Doch im Herzen tragt Ihr die Ideale des Ordens. Ihr müsst es mir also nachsehen, William, wenn ich trotz Eures Rückschlags guter Dinge bin. Denn dem ist nur deshalb so, weil ich glaube, dass es sich eben nur um einen Rückschlag handelt, und noch dazu um einen geringfügigen.“
    „Nun, ich hoffe, Ihr habt recht, Master Kenway, denn es ist und bleibt eine Tatsache, dass uns dieser Weg der Finanzbeschaffung jetzt verschlossen ist.“
    „Wegen des Treibens der Rebellen …“
    „Genau. Und da ist noch etwas …“
    „Und das wäre?“, fragte ich, während ich alle Blicke auf mir spürte.
    „Der Junge war dabei. Er war einer der Rädelsführer. Er warf kistenweise Tee in den Hafen. Wir haben ihn alle gesehen. Ich, John, Charles …“
    „Derselbe Junge?“
    „Höchstwahrscheinlich“, bestätigte William. „Seine Halskette sah genauso aus, wie Benjamin sie beschrieben hat.“
    „Halskette?“, fragte ich. „Was für eine Halskette?“ Und ich zwang mich zu einer ausdruckslosen Miene, versuchte, nicht einmal zu schlucken, als Benjamin Ziios Halskette beschrieb.
    Das hatte nichts zu bedeuten, redete ich mir ein, als sie fertig waren. Ziio war tot, also war die Kette natürlich weitervererbt worden. Wenn es sich überhaupt um dieselbe Kette handelte.
    „Da ist noch etwas, oder?“ Seufzend blickte ich in die Gesichter der anderen.
    Wie ein Mann nickten sie, aber es war Charles, der antwortete. „Als Benjamin ihm auf Martha’s Vineyard begegnete, sah der Junge ganz normal aus. Bei der Tea Party war das nicht mehr der Fall. Er trug den Ornat, Haytham.“
    „Den Ornat?“
    „Das Gewand eines Assassinen.“

27. Juni 1776
    (Zwei Jahre später)
    I
    Es war voriges Jahr um diese Zeit, dass ich recht behielt und Charles seinen Irrtum einsehen musste – denn tatsächlich wurde George Washington zum Heerführer der neu gegründeten Kontinental-Armee ernannt und Charles zum Generalmajor.
    Ich war keineswegs erfreut über diese Entwicklung, Charles hingegen kochte vor Zorn, seit er die Nachricht erhalten hatte, und diese Wut war seitdem nicht verraucht. Er wurde nicht müde zu behaupten, dass George Washington nicht einmal imstande sei, einen Trupp von Unteroffizieren zu befehligen. Was natürlich, wie es unter solchen Umständen oft der Fall ist, weder ganz wahr noch völlig falsch war. Zwar zeigte Washington einerseits eine gewisse Naivität in seiner Führung, andererseits hatte er aber einige bemerkenswerte Siege errungen, insbesondere die Befreiung Bostons im März. Außerdem genoss er das Vertrauen seiner Männer, sie glaubten an ihn. Es konnte kein Zweifel daran bestehen, dass er etliche gute Qualitäten besaß.
    Aber er war kein Templer, und wir wollten, dass die Revolution von einem der unseren angeführt wurde. Wir wollten nicht nur auf der Gewinnerseite das Sagen haben, wir waren auch der Meinung, dass unsere Gewinnchancen mit Charles an der Spitze größer waren. Und so heckten wir einen Plan aus, um Washington zu töten. Ganz einfach. Ein Plan, der problemlos vonstattengegangen wäre, hätte es da nicht … diesen jungen Assassinen gegeben. Diesen Assassinen – der mein Sohn sein mochte oder nicht –, der uns immerfort ein Stachel im Fleisch war.
    II
    William war der Erste. Tot. Ermordet im vorigen Jahr, kurz bevor der Unabhängigkeitskrieg begann. Nach der Tea Party hatte William begonnen, einen Kauf von Indianerland auszuhandeln. Es gab jedoch großen Widerstand, vor allem seitens der irokesischen

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