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Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen

Titel: Assassin's Creed Bd. 5 - Forsaken - Verlassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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Leben dafür bezahlt. Außerdem war das Projekt zur Sicherung des Landes der Eingeborenen nicht mehr unser Hauptanliegen, schon seit Beginn des Krieges nicht mehr. Unsere Hauptaufgabe bestand nun darin, die Kontrolle über die Armee zu erlangen, und nachdem wir mit fairen Mitteln nicht vorangekommen waren, griffen wir nun zu schmutzigen und planten also, Washington zu töten.
    Dieser Plan erfuhr jedoch einen Rückschlag, als der Assassine sich nun John zum Ziel erkor, unseren britischen Armeeoffizier, den er sich vornahm, weil John unter den Rebellen aufräumte. Wiederum hätte es auf unsere Pläne – so ärgerlich es auch sein mochte, einen derart wertvollen Mann zu verlieren – kaum Auswirkungen gehabt, hätte John in seiner Tasche nicht einen Brief gehabt, der unser Vorhaben, Washington zu töten, detailliert darlegte und unseren Thomas Hickey als den Mann nannte, der mit der Tat beauftragt war. Kurzum, der junge Assassine eilte schnurstracks nach New York, und Thomas war der Nächste auf seiner Liste.
    Thomas fälschte dort Geld, half dabei, Finanzmittel aufzubringen, und bereitete zugleich das Attentat auf Washington vor. Charles war mit der Kontinental-Armee bereits vor Ort, und nun stahl ich mich selbst in die Stadt und suchte mir ein Quartier. Und kaum war ich eingetroffen, als ich auch schon die Nachricht erhielt: Der Junge hatte Thomas gefunden, doch sie waren beide verhaftet und ins Gefängnis gesteckt worden.
    „Es darf zu keinen weiteren Fehlern mehr kommen, Thomas, habe ich mich klar ausgedrückt?“, sagte ich zu ihm, als ich ihn zusammen mit Charles besuchte, vor Kälte zitternd und angewidert von dem Gestank, dem Gezeter und dem Radau des Gefängnisses, als ich ihn plötzlich in der Zelle nebenan sah – den Assassinen.
    Und da wusste ich es. Er hatte die Augen seiner Mutter, das gleiche rabenschwarze Haar, ihr stolzes Kinn. Er war ihr perfektes Abbild. Es gab keinen Zweifel – er war mein Sohn.
    IV
    „Das ist er“, sagte Charles, als wir das Gefängnis gemeinsam verließen. Ich zuckte zusammen, aber er merkte es nicht – es war eisig kalt in New York, unser Atem klebte uns in Wolken an den Lippen, und er war viel zu sehr damit beschäftigt, sich warmzuhalten.
    „Wer?“
    „Der Junge.“
    Natürlich wusste ich genau, wen er meinte.
    „Wovon zum Teufel redet Ihr, Charles?“, fragte ich gereizt und hauchte mir warmen Atem in die Hände.
    „Wisst Ihr nicht mehr, dass ich Euch von einem Jungen erzählt habe, dem ich 1760 begegnet bin, als Washingtons Männer das Indianerdorf überfielen?“
    „Ja, ich erinnere mich. Und das ist also unser Assassine, ja? Derselbe wie im Hafen von Boston? Derselbe, der William und John getötet hat? Das ist der Junge, der jetzt da im Gefängnis sitzt?“
    „So sieht es aus, Haytham, ja.“
    Ich fuhr zu ihm herum.
    „Begreift Ihr, was das bedeutet, Charles? Wir haben diesen Assassinen erschaffen . In ihm brennt ein Hass auf alle Templer. Er hat Euch an jenem Tag, als sein Dorf niederbrannte, gesehen, oder?“
    „Ja, das habe ich Euch doch schon erzählt …“
    „Ich nehme an, er hat auch Euren Ring gesehen. Ich nehme an, er hat den Abdruck Eures Rings nach Eurem Zusammentreffen ein paar Wochen lang auf seiner Haut mit sich herumgetragen. Nicht wahr, Charles?“
    „Eure Sorge um das Kind ist rührend, Haytham. Ihr wart ja schon immer ein großer Freund der Eingeborenen …“
    Die Worte gefroren ihm auf den Lippen, denn im nächsten Augenblick hatte ich meine Faust in seinen Umhang gedreht und schleuderte ihn gegen die steinerne Gefängnismauer. Ich ragte drohend über ihm auf, und mein Blick brannte sich in seine Augen.
    „Meine Sorge gilt dem Orden“, sagte ich. „Meine alleinige Sorge gilt dem Orden. Und korrigiert mich, wenn ich mich irre, Charles – aber soweit ich weiß, predigt der Orden kein sinnloses Abschlachten von Eingeborenen, kein Brandschatzen ihrer Dörfer. Das, so glaube ich mich zu erinnern, gehörte ganz und gar nicht zu meinen Lehren. Und wisst Ihr auch, warum? Weil es diese Art von Verhalten ist, die für – wie würdet Ihr das nennen? – ‚böses Blut‘ sorgt unter jenen, die wir für unsere Denkart gewinnen wollen. Damit scheucht man wertfreie Menschen in die Arme unserer Feinde. So wie es hier geschehen ist. Menschen sind gestorben und unsere Pläne gefährdet wegen Eures Verhaltens vor sechzehn Jahren.“
    „Das war nicht mein Verhalten, Washington hat …“
    Ich ließ ihn los, trat einen Schritt zurück und verschränkte

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