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Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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einig, und nach einem letzten Blick zu den Soldaten entfernten sie sich. Altaïr sah ihnen nach. Er war zufrieden, dass er alles in Erfahrung gebracht hatte, was er über Wilhelm von Montferrat wissen musste.
    Er warf noch einen Blick auf die Zitadelle, die über dem Markt aufragte, dem schwarzen Herz von Akkon. Irgendwo dort drin befand sich seine Zielperson, dachte er. Mit dem Tod Montferrats würde ein Teil der Tyrannei und Furcht von den Einwohnern Akkons genommen werden. Und je schneller das geschah, desto besser war es. Es war Zeit, Jabal einen weiteren Besuch abzustatten.
    Der Rafiq war wie immer in leutseliger Stimmung, als Altaïr in das schattig kühle Büro zurückkehrte. Er begrüßte Altaïr mit einem freundlichen Funkeln in den Augen.
    „Ich habe getan, was Ihr mir aufgetragen habt“, sagte Altaïr. „Ich habe mich mit Wissen gewappnet und weiß nun, was ich tun muss, um an Montferrat heranzukommen.“
    „Dann sprecht, und ich werde meine Entscheidung treffen.“
    „Wilhelms Schar ist groß, und viele Männer nennen ihn ihren Meister. Aber er hat auch Feinde. Er und König Richard sind sich nicht grün.“
    Jabal lupfte eine Augenbraue. „Das stimmt. Sie standen einander auch nie nah.“
    „Das gereicht mir zum Vorteil. Richards Besuch hat ihn aufgebracht. Sobald der König wieder fort ist, wird Wilhelm sich in seine Festung zurückziehen und nachdenken. Er wird abgelenkt sein. Dann schlage ich zu.“
    „Seid Ihr Euch sicher?“
    „So sicher wie es geht. Und wenn sich die Dinge ändern, werde ich mich ihnen anpassen.“
    „Dann erlaube ich Euch zu gehen. Macht dem Leben von Montferrat ein Ende, auf dass wir diese Stadt frei nennen können.“
    Er reichte Altaïr die Feder.
    „Ich werde zurückkommen, wenn die Tat vollbracht ist“, sagte der Assassine, nahm die Feder und ging.

18
    Altaïr kehrte zur Zitadelle zurück und rechnete damit, alles genauso vorzufinden wie beim letzten Mal. Aber es hatte sich in der Zwischenzeit etwas verändert  – er spürte es, als er durch die Straßen ging und sich dem Bauwerk näherte. Erregung und Spannung lagen in der Luft. Er vernahm Tratsch über Richards Besuch. Er sei jetzt in der Festung, hieß es, wo er Gespräche mit Montferrat führe. Angeblich war Richard wütend über Montferrats Umgang mit den Geiseln, nachdem die Kreuzritter die Stadt wieder eingenommen hatten.
    Altaïr konnte sich selbst einer gewissen Erregung nicht erwehren. Richard Löwenherz eilte ein Ruf voraus. Er galt als tapfer, aber auch grausam. Altaïr konnte es kaum erwarten, ihn leibhaftig zu sehen.
    Er ging über den Markt. Das Gedränge war nun dichter, nachdem sich die Kunde von Richards Ankunft verbreitet hatte. Genau wie Altaïr wollten auch die Bewohner von Akkon den englischen König sehen, ungeachtet der Meinung, die sie von ihm hatten.
    „Er kommt“, flüsterte eine Frau. Altaïr fühlte sich von der Menge mitgetragen, und praktisch zum ersten Mal, seit er die Stadt betreten hatte, konnte er den Kopf heben. Die Menge war seine Tarnung, und die Wachen waren ohnehin zu sehr mit dem bevorstehenden Eintreffen des Königs beschäftigt.
    Jetzt drängte die Menschenmasse vorwärts, und Altaïr wurde mitgerissen. Er ließ sich von dem Meer aus Leibern umschließen und auf die verzierten Steintore zutreiben, wo die Fahnen der Kreuzfahrer im Wind flatterten, als wären selbst sie ganz erpicht darauf, den König von England zu sehen. Vor den Toren forderten die Wachen die Menge auf zurückzuweichen. Diejenigen, die vorn standen, riefen den Hinteren zu, sie sollten aufhören zu schieben. Aber es trafen immer mehr Menschen ein, und alle wollten etwas sehen und drängten auf den höher liegenden Bereich vor dem Haupttor zu. Weitere Wachen bildeten einen Halbkreis vor dem Tor. Etliche hatten die Hand auf dem Schwertgriff liegen. Andere drohten mit ihren Piken und knurrten die wimmelnde, sich beschwerende Volksmenge an: „Zurück mit euch!“
    Dann entstand plötzlich ein großer Tumult am Festungstor, das sich knarrend zu heben begann. Altaïr reckte den Hals, um besser sehen zu können. Zuerst hörte er nur das Klipp-klapp von Pferdehufen, dann machte er die Helme der königlichen Leibwache aus. Als Nächstes kniete die Menge nieder, und Altaïr folgte ihrem Beispiel, aber wie die Blicke aller anderen war auch der seine auf der Suche nach dem König.
    Richard Löwenherz saß in seiner Tracht auf einem prachtvollen Hengst, die Schultern gestrafft, das Kinn hoch erhoben. Sein Gesicht

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