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Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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eine Lücke zwischen der Mauer und einem Gebäude, hielt für einen Moment die Luft an und rechnete schon damit, den Ruf eines aufmerksamen Wächters zu hören, der vielleicht gesehen hatte, wie er sich versteckte. Aber ein solcher Ruf blieb aus. Altaïr schaute nach oben, entdeckte Griffe, die in der Sandsteinwand des Gebäudes verankert waren, und kletterte daran empor.
    Bogenschütze.
    Natürlich. Er war froh gewesen, den Wachen am Boden entkommen zu sein, und hatte darüber vergessen, an diejenigen zu denken, die über ihm auf ihrem Posten sein mochten. Er warf einen weiteren vorsichtigen Blick über die Dachkante und hoffte darauf, dass der Mann ihm den Rücken zukehren würde. Außerdem musste er warten, bis der andere sich mitten auf dem Dach befand. Schließlich wollte er nicht, dass der Mann in die Festung hinunterstürzte und daraufhin Alarm geschlagen wurde. Als der Wächter die richtige Stelle erreichte, schlug Altaïr zu. Sein Wurfmesser blitzte in der Sonne, dann grub es sich in den Rücken des Mannes. Der Getroffene ächzte und fiel, zum Glück nicht über den Rand, und Altaïr zog sich aufs Dach, duckte sich und überquerte es, ohne einen weiteren Bogenschützen auf der anderen Seite des Daches aus den Augen zu lassen. Sollte sich der Mann in seine Richtung drehen, hätte er sich sofort in Deckung geworfen.
    Unter ihm ging Montferrat übellaunig durch die Festung und rief allen, die das Pech hatten, in seinen Dunstkreis zu geraten, entweder Befehle oder Beleidigungen zu.
    Altaïr pirschte sich an den nächsten Bogenschützen heran. Wieder kam ein Wurfmesser zum Einsatz, und schon lag der Mann hingestreckt auf dem Dach. Altaïr schaute im Vorbeigehen auf ihn hinab und sah, dass seine Lider noch zuckten.
    Ein dritter Bogenschütze. Altaïr schaltete auch ihn aus. Nun gehörte das Dach ihm, er konnte es als Fluchtweg nutzen, sobald er getan hatte, weswegen er gekommen war. Jetzt brauchte er es nur noch zu tun.
    Unten passierte Montferrat eines der inneren Tore. Altaïr sah, wie er die Wache dabei wegen irgendeiner geringfügigen Nachlässigkeit zusammenstauchte. Dann betrat er den Hof eines Turms, der für ihn so etwas wie sein Allerheiligstes sein mochte. Altaïr beschattete ihn von oben. Dabei hielt er sich verborgen, aber es schaute ohnehin niemand herauf. Dazu bestand kein Grund  – oder zumindest dachte man das.
    Jetzt nahm Montferrat an einem Tisch Platz, der auf einer Seite des Hofs stand, und rief: „Kommt her, Männer, und hört mir gut zu.“
    Sie scharten sich um ihn. Altaïr sah, dass sie zwar die gleiche Uniform trugen, sich aber dennoch von den draußen postierten Männern unterschieden. Diese Männer waren älter, sie sahen kampferprobter aus. Wenn Altaïr sich nicht irrte, handelte es sich bei ihnen um Montferrats persönliche Streitkraft. Den Fehler, in ihnen „kaum eine Herausforderung“ zu sehen, würde Altaïr jedenfalls nicht noch einmal machen.
    Unten auf dem Hof fuhr Montferrat fort: „Ich komme gerade von einem Gespräch mit dem König, und die Neuigkeit ist bitter. Er wirft uns vor, wir seien unseren Pflichten nicht nachgekommen. Er will den Wert unserer Hilfe nicht anerkennen.“
    „Unverschämtheit“, sagte einer der Männer.
    „Er hat keine Ahnung“, spie ein anderer hervor.
    „Ruhe. Beruhigt euch! Hütet eure Zunge“, warnte Montferrat. „Ja, er irrt sich, aber seine Worte sind auch verständlich. Wer sich hier umschaut, stößt leicht auf Mängel. Ich fürchte, wir sind nachlässig und faul geworden.“
    Altaïr konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Die Art und Weise, wie er hier hereingekommen war, bewies, wie nachlässig und faul Montferrats Männer geworden waren. Und was seine schlafmützigen Bogenschützen anging  …
    „Wie kommt Ihr darauf?“, fragte einer der Männer. Montferrat hatte ihren Unmut geweckt. Altaïr nutzte den plötzlich aufbrandenden Lärm, um unbemerkt zur Seite zu schleichen. Er wollte direkt über Montferrats Männer gelangen und bewegte sich sehr, sehr vorsichtig um das Hofgeviert herum. Jetzt sah er, was dem Blick der meisten Männer dort unten verborgen blieb  – durch eine Tür auf der anderen Seite des Hofs waren weitere Wachen erschienen, die zwei Männer mit sich schleiften. Sie trugen die Kleidung der Kreuzfahrer, waren jedoch Gefangene.
    „Ich habe gesehen, wie ihr trainiert“, rief Montferrat unterdessen. „Es mangelt euch an Überzeugung und Konzentration. Ihr tratscht und spielt lieber. Aufgaben, die euch

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