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Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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verstehen“, befahl Al Mualim. „Und pass auf dich auf, Altaïr. Dein jüngstes Tun hat die Aufmerksamkeit der Stadtgarde erregt. Sie werden fortan wachsamer sein als bisher.“
    Und so schien es in der Tat zu sein. Denn als Altaïr ein paar Tage später das Büro in Akkon betrat, begrüßte ihn Jabal mit den Worten: „Eure Taten sind in aller Munde, Altaïr.“
    Er nickte.
    „Es scheint Euch ernst zu sein mit dem Wunsch, Eure Ehre wiederherzustellen“, fügte der Rafiq hinzu.
    „Ich tue mein Möglichstes.“
    „Und manchmal tut Ihr es sogar recht gut. Ich nehme an, es ist neue Arbeit, die uns wieder zusammenführt?“
    „Ja. Wilhelm von Montferrat ist meine Zielperson.“
    „Dann müsst Ihr ins Kettenviertel  … Aber seid auf der Hut. In diesem Teil der Stadt liegt das persönliche Quartier von König Richard, und deshalb wird der Bezirk streng bewacht.“
    „Was könnt Ihr mir über den Mann selbst erzählen?“
    „Wilhelm von Montferrat wurde zum Regenten der Stadt ernannt, während der König seinen Krieg führt. Die Menschen betrachten diese Entscheidung als seltsame Wahl, bedenkt man das Verhältnis zwischen Richard und Wilhelms Sohn Konrad. Ich hingegen halte es für einen klugen Schachzug Richards.“
    „Warum?“
    Jabal lächelte. „Richard und Konrad sind in vielen Dingen nicht einer Meinung. In der Öffentlichkeit halten sie sich zwar bedeckt, aber gerüchteweise sind sie einander gar nicht grün. Und dann war da noch die Sache mit den gefangen genommenen Sarazenen in Akkon  … “ Jabal schüttelte den Kopf. „Daraufhin ist Konrad nach Tyros zurückgekehrt, und Richard hat Wilhelm genötigt, als sein Gast hierzubleiben.“
    „Ihr meint als seine Geisel?“, fragte Altaïr. Er war geneigt, Jabal zuzustimmen. Es schien sich tatsächlich um einen geschickten Schachzug Richards zu handeln.
    „Wie immer Ihr es nennen wollt. Aber Wilhelms Anwesenheit hier dürfte verhindern, dass Konrad sich zu irgendwelchen Unbesonnenheiten hinreißen lässt.“
    „Wo sollte ich Eurer Meinung nach mit meiner Suche anfangen?“
    Jabal überlegte. „In Richards Zitadelle, südwestlich von hier  … oder besser gesagt auf dem Markt davor.“
    „Gut. Dann will ich Euch nicht länger stören.“
    „Ich bitte Euch, Ihr stört mich keineswegs“, erwiderte Jabal und wandte sich dann sanft gurrend wieder seinen Vögeln zu.
    Jabal war ein Mann, den nur wenige Sorgen zu plagen schienen, dachte Altaïr. Und zumindest darum beneidete er ihn.

17
    Jabal hatte recht, dachte Altaïr auf seinem Weg zum Zitadellenmarkt, der ihn durch heiße, überfüllte Straßen führte, in denen der salzige Geruch des Meeres in der Luft hing. Es waren jetzt viel mehr Wachen unterwegs, schätzungsweise doppelt so viele wie bei seinem letzten Besuch. Einige trugen die Farben der Kreuzfahrer, andere volle Rüstung. Aber wenn er eines über Soldaten wusste, dann war es die Tatsache, dass sie gern schwatzten, und je mehr es waren, desto indiskreter mochten sie sein. So setzte er sich auf eine Bank und tat so, als bewundere er die prachtvolle Zitadelle mit ihren flatternden Fahnen. Oder als säße er einfach nur da, um sich die Zeit zu vertreiben. Nicht weit entfernt versuchte ein Straßenkünstler reichlich vergebens ein Publikum um sich zu scharen, dann fing er schulterzuckend trotzdem an, mit bunten Bällen zu jonglieren. Altaïr gab sich den Anschein, ihm zuzuschauen, lauschte in Wirklichkeit aber einer Unterhaltung, die zwei Kreuzfahrer miteinander führten. Sie tratschten wie Waschweiber und sprachen von Wilhelms Fähigkeiten im Umgang mit dem Schwert.
    Altaïr beobachtete sie und sah, wie einer der Soldaten den Blick abwandte. Ein Mönch hatte sein Augenmerk erregt, ein hochgewachsener Mann in brauner Kapuzenkutte, der ihm heimlich ein Zeichen gab. Der Soldat nickte kaum merklich, verabschiedete sich von seinem Freund und ging über den Marktplatz zu dem Mönch. Unter seiner Kapuze hervor verfolgte Altaïr ihn mit dem Blick, erhob sich und ging den beiden Männern nach, als sie sich von dem geschäftigen Markttreiben absonderten, um ungestört reden zu können. In ihrer Nähe, aber nicht zu nah, blieb er stehen und spitzte die Ohren, als der Mönch das Wort ergriff.
    „Vielleicht war es unklug, Wilhelm einzubeziehen. Er ist alt und zu sehr von sich eingenommen.“
    Der Soldat schürzte die Lippen. „Seine Armee ist groß. Wir werden sie brauchen. Ich werde mich erst einmal mit den anderen Brüdern treffen und mich davon

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