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Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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Mannes glitten  – von Furcht über Verwirrung und Verzweiflung bis hin zur Hoffnungslosigkeit.
    „Wilhelm und Garnier waren zu selbstsicher, und dafür haben sie mit dem Leben bezahlt. Ich werde nicht denselben Fehler begehen. Wenn Ihr wirklich ein Mann Gottes seid, dann wird der Schöpfer schon für Euch sorgen. Soll er meine Hand führen.“
    „Ihr seid ja verrückt!“, schrie der Priester und wandte sich beschwörend an die Umstehenden. „Will denn keiner von euch vortreten, um diesem Irrsinn Einhalt zu gebieten? Die eigene Angst hat ihn offensichtlich vergiftet und zwingt ihn, Feinde zu sehen, wo es keine gibt.“
    Seine Begleiter scharrten unbehaglich mit den Füßen, sagten jedoch nichts. Ebenso wenig wie die Stadtbewohner, die ihn mitleidslos musterten. Der Priester war kein Assassine, das sahen sie wohl, aber was sie dachten, zählte nicht. Sie waren nur froh, dass nicht sie dem Zorn Sibrands ausgesetzt waren.
    „Die Leute scheinen meine Bedenken zu teilen“, meinte Sibrand. Er zog sein Schwert. „Was ich tue, das tue ich für Akkon.“
    Der Priester schrie schrill auf, als Sibrand ihm die Klinge in den Bauch stieß, sie drehte und dann herauszog und sauber wischte. Das Opfer wand sich am Boden und starb. Die Leiche wurde von Sibrands Gardisten aufgehoben und ins Wasser geschleudert.
    Sibrand sah zu, wie der Tote unterging. „Bleibt wachsam, Männer. Meldet alles, was euch verdächtig erscheint. Ich bezweifle, dass wir jetzt schon vor diesen Assassinen Ruhe haben werden. Diese hartnäckigen Hundesöhne  … Und jetzt macht euch wieder an die Arbeit.“
    Altaïr sah ihm nach, wie er mit zwei Leibwächtern zu einem Ruderboot ging. Der Leichnam des Priesters prallte gegen den Rumpf, als das Boot ablegte, dann wurde es zwischen den Trümmerstücken, die im Hafen trieben, hindurchmanövriert. Altaïr blickte aufs Meer hinaus und sah ein Stück weiter draußen ein größeres Schiff. Er nahm an, dass es sich dabei um Sibrands Zuflucht handelte. Sein Blick kehrte zu dem Ruderboot zurück. Er sah, wie sich der Ritter aufrichtete, um den Blick über das Wasser ringsum schweifen zu lassen. Er hielt nach Assassinen Ausschau. Unentwegt. Als könnten sie in seiner Nähe einfach aus dem Wasser auftauchen.
    Altaïr beschloss, genau das zu tun. Er lief zur nächsten Hulk, erreichte sie mit einem Satz und sprang dann über im Wasser dümpelnde Boote und Plattformen weiter, bis er sich in der Nähe von Sibrands Schiff befand. Dort sah er, wie Sibrand zum Hauptdeck hinaufstieg, ohne das Wasser ringsum aus den Augen zu lassen. Altaïr hörte, wie er den Wachen befahl, die unteren Decks zu sichern, dann sprang der Assassine auf eine Plattform unmittelbar neben dem Schiff hinüber.
    Ein Wachtposten sah ihn kommen und wollte seinen Bogen heben, doch da hatte Altaïr bereits ein Wurfmesser auf die Reise geschickt. Noch im selben Moment verfluchte er sich im Geiste dafür, so überhastet gehandelt zu haben. Und in der Tat stürzte der Wächter nicht lautlos auf den Holzboden, sondern klatschte ins Wasser.
    Altaïrs Blick glitt sofort zum Hauptdeck, wo auch Sibrand das Platschen vernommen hatte und schon in Panik geriet.
    „Ich weiß, dass du da draußen bist, Assassine!“, kreischte er und streifte sich den Bogen vom Rücken. „Was glaubst du, wie lange du dich verstecken kannst? Ich lasse die Docks von hundert Männern durchkämmen. Sie werden dich finden. Und dann wirst du für deine Sünden büßen.“
    Altaïr drückte sich an den Aufbau einer Plattform, wo er nicht zu sehen war. Wasser leckte an den Streben. Ansonsten herrschte Stille. Eine fast gespenstische Ruhe, die Sibrand im gleichen Maße beunruhigen musste, wie sie Altaïr zupasskam.
    „Zeig dich, du Feigling“, verlangte Sibrand. Er konnte die Angst in seiner Stimme nicht verbergen. „Tritt mir gegenüber, damit wir die Sache hinter uns bringen können.“
    Alles zu seiner Zeit, dachte Altaïr. Sibrand schoss einen Pfeil ins Nichts, fluchte und jagte einen weiteren hinterher.
    „Aufgepasst, Männer“, rief Sibrand zu den unteren Decks hinab. „Er ist irgendwo da draußen. Sucht ihn. Beendet sein Leben. Wer mir den Kopf des Assassinen bringt, den werde ich befördern.“
    Altaïr sprang von der Plattform aufs Schiff und landete mit einem leisen Wump , das im stillen Wasser widerzuhallen schien. Er verharrte an den Rumpf gepresst. Von oben hörte er Sibrands panisches Geschrei. Dann kletterte er hinauf, wartete, bis Sibrand ihm den Rücken zuwandte, und

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