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Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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erhaschen, der auf dem Rücken seines stattlichen Streitrosses saß, mit flammend rotem Bart und das Haupthaar von der Nachmittagssonne wie in Brand gesteckt. Doch jetzt traf Infanterieverstärkung ein, und Altaïr wurde von Rittern förmlich umspült. Ihre Kettenhemden klirrten, die Schwerter hatten sie hochgerissen, und die Augen unter den Rändern ihrer Helme waren voller Kampfeslust.
    Ihr Auftrag bestand darin, ihren Herrn zu schützen  – Altaïrs Aufgabe war es, ihn zu erreichen. Scheinbar endlose Augenblicke lang tobte und wogte die Schlacht. Altaïr tanzte hin und her, rannte, schlug sich bisweilen den Weg frei, sein blutiges Schwert blitzte auf, manchmal gelang es ihm auch, ein ganzes Stück im Sprint zurückzulegen, und so kam er Richard immer näher. Der König befand sich auf einer Lichtung. Er war vom Pferd gestiegen, blickte in die Richtung des Tumults, der sich auf ihn zubewegte, und seine Leibwache formte einen schützenden Kreis um ihn.
    Altaïr kämpfte unvermindert. Er schwang sein Schwert, Männer fielen ihm vor die Füße, seine Kleidung war rot befleckt von Kreuzfahrerblut. Er befreite sich aus einem Scharmützel und schaffte es, nach vorn zu rennen. Die Adjutanten des Königs zückten mit wild blickenden Augen ihre Schwerter. Altaïr sah Bogenschützen auf umliegende Felsblöcke klettern, die den Eindringling aus luftiger Höhe unter Beschuss nehmen und ausschalten wollten.
    „Haltet ein“, rief Altaïr. Über die Distanz von nur noch wenigen Fuß schaute er König Richard in die Augen, obwohl dessen Männer gegen ihn vorrückten. „Ich komme mit Worten zu Euch, nicht mit dem Stahl meiner Klinge.“
    Der König trug sein majestätisches Rot, auf seiner Brust prangte ein goldgestickter Löwe. Er war der einzige Mann hier, der nicht von Furcht oder Panik befallen war, und stand völlig ruhig im Herzen der Schlacht. Er hob einen Arm, und seine Männer hielten inne, der Kampf erstarb auf der Stelle. Mit Dankbarkeit nahm Altaïr zur Kenntnis, dass seine Angreifer ein paar Schritt weit zurückfielen und ihm zumindest ein wenig Raum gaben. Er ließ den Schwertarm sinken und schöpfte Atem. Seine Schultern hoben und senkten sich, und er wusste, dass aller Augen auf ihm ruhten. Jede Schwertspitze war auf seinen Bauch gerichtet, jeder Bogenschütze visierte ihn an. Ein Wort von Richard, und es wäre vorbei mit ihm.
    Doch stattdessen sagte der König: „Ihr bietet also Eure Kapitulation an? Das wurde auch Zeit.“
    „Nein, das versteht Ihr falsch“, entgegnete Altaïr. „Mich schickt Al Mualim, nicht Salah Al’din.“
    Die Miene des Königs verdüsterte sich. „Ein Assassine? Was hat das zu bedeuten? Und erklärt Euch schnell.“ Die Männer drängten wieder ein Stück vorwärts. Die Bogenschützen spannten sich.
    „Ihr habt einen Verräter in Eurer Mitte“, eröffnete Altaïr.
    „Und er hat Euch angeheuert, um mich zu töten?“, rief der König. „Seid Ihr gekommen, um damit zu prahlen, bevor Ihr zuschlagt? So leicht werde ich es Euch nicht machen.“
    „Ich bin nicht gekommen, um Euch zu töten, sondern ihn.“
    „Dann sprecht, auf dass ich über die Wahrheit urteilen kann.“ König Richard winkte Altaïr nach vorn. „Wer ist dieser Verräter?“
    „Robert de Sable.“
    Richard hob überrascht die Augenbrauen. „Mein Adjutant?“
    „Er hat vor, Euch zu hintergehen“, erklärte Altaïr ruhig. Er versuchte seine Worte mit Vorsicht zu wählen, darauf bedacht, nicht missverstanden zu werden. Der König musste ihm Glauben schenken.
    „Er behauptet etwas anderes“, erwiderte Richard. „Angeblich will er sich an Eurem Orden rächen für die Niederlage, die Ihr ihm in Akkon bereitet habt. Und ich bin geneigt, ihn zu unterstützen. Einige meiner besten Männer wurden von den Euren getötet.“
    Robert de Sable hatte beim König bereits Gehör gefunden. Altaïr holte tief Luft. Was er jetzt zu sagen im Begriff war, konnte leicht seinen sofortigen Tod bedeuten. „Ich habe sie getötet. Und das aus gutem Grund.“ Richard starrte ihn finster an, doch Altaïr fuhr fort. „Hört mich an. Wilhelm von Montferrat wollte Akkon mittels seiner Soldaten mit Gewalt einnehmen. Garnier von Nablus benutzte sein Können, um alle, die Widerstand leisteten, zu indoktrinieren und zu kontrollieren. Sibrand hatte vor, die Häfen zu blockieren, damit Euer Reich keine Hilfe erhielte. Sie haben Euch verraten. Und ihre Befehle bekamen sie von Robert.“
    „Ihr erwartet, dass ich diese hanebüchene Geschichte

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