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Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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Er stand auf. „Ihr könnt gehen. Aber wagt es nicht, mir zu folgen.“
    „Das brauche ich gar nicht“, sagte sie, rappelte sich auf und presste eine Hand auf ihre Schulterwunde. „Ihr kommt bereits zu spät  … “
    „Das werden wir ja sehen.“
    Mit einem letzten Blick zum Wehrgang hinauf, wo die Bogenschützen hastig neu in Stellung gingen, eilte Altaïr davon. Der Friedhof blieb hinter ihm zurück, leer bis auf die Toten, die alten und die neuen,  – und diese seltsame, tapfere und berückende Frau.
    „Es war eine Falle“, eröffnete er Malik, nachdem er es vom Friedhof bis zum Büro geschafft hatte. Seine Gedanken waren in Aufruhr.
    „Ich habe gehört, dass die Beisetzung im Chaos endete. Was ist passiert?“
    „Robert de Sable war gar nicht dort. Er hat jemand anders an seiner statt hingeschickt. Er hat mich erwartet  … “
    „Du musst zu Al Mualim gehen“, sagte Malik.
    Ja, dachte Altaïr, das sollte er tun. Aber in ihm brannte wieder jenes hartnäckige Gefühl, dass es noch mehr Geheimnisse zu lüften gab. Und warum glaubte er nur, dass der Meister irgendetwas damit zu tun hatte?
    „Dazu ist keine Zeit. Sie hat mir verraten, wo Robert hin will, was er vorhat. Wenn ich nach Masyaf zurückkehre, könnte er Erfolg haben. Und dann  … ich fürchte, dann könnte uns der Untergang drohen.“
    „Wir haben die meisten seiner Männer getötet. Er kann nicht ernsthaft annehmen, einen ausreichenden Angriff ausrüsten zu können  … Moment“, unterbrach sich Malik. „Hast du sie gesagt?“
    „Ja. Es war eine Frau. Das ist seltsam, ich weiß. Aber darüber können wir uns ein anderes Mal unterhalten. Jetzt müssen wir uns auf Robert konzentrieren. Wir mögen seine Reihen ausgedünnt haben, aber dieser Mann ist schlau. Er ist auf dem Weg, um Richard und Salah Al’din einen Vorschlag zu unterbreiten. Er will sie gegen einen gemeinsamen Feind vereinen  … gegen uns.“
    „Du musst einem Irrtum aufgesessen sein. Das ergibt keinen Sinn. Diese beiden Männer würden nie und nimmer  … “
    „Oh doch, sie würden. Und es ist unsere eigene Schuld. Die Männer, die ich getötet habe, das waren Männer aus beiden Lagern. Männer, die beiden Führern wichtig waren. Roberts Plan mag gewagt sein, aber er ergibt Sinn. Und er könnte aufgehen.“
    „Bruder, die Dinge haben sich geändert. Du musst nach Masyaf zurückkehren. Wir können nicht ohne die Erlaubnis unseres Meisters handeln. Das könnte die ganze Bruderschaft gefährden. Ich dachte  … ich glaubte, das hättest du begriffen.“
    „Hör auf, dich hinter Worten zu verstecken, Malik. Du führst das Credo und seine Grundsätze wie einen Schild. Der Meister enthält uns Dinge vor. Wichtige Dinge. Du warst es, der mir gesagt hat, dass wir nie etwas mit Sicherheit wissen , sondern nur vermuten könnten. Nun, ich vermute, dass diese Angelegenheit mit den Templern tiefere Wurzeln treibt. Wenn ich mit Robert fertig bin, werde ich nach Masyaf reiten, um Antworten zu finden. Aber vielleicht könntest ja du jetzt schon aufbrechen?“
    „Ich darf die Stadt nicht verlassen.“
    „Dann misch dich unter ihr Volk. Suche jene, die denen dienten, die ich getötet habe. Finde alles heraus, was dir nur möglich ist. Du hältst dich doch für scharfsichtig. Vielleicht entdeckst du etwas, das mir entgangen ist.“
    „Ich weiß nicht  … Darüber muss ich erst nachdenken.“
    „Tu, was du tun musst, mein Freund. Aber für mich wird es Zeit, nach Arsuf zu reiten. Mit jedem Augenblick, den ich zögere, ist uns der Feind einen weiteren Schritt voraus.“
    Einmal mehr hatte er das Credo gebrochen. Ob nun mit Absicht oder nicht, er hatte den Orden in Gefahr gebracht.
    „Sei vorsichtig, Bruder“, gab Malik ihm mit auf den Weg.
    „Das verspreche ich.“

30
    Die Armeen von Salah Al’din und Richard Löwenherz waren bei Arsuf aufeinandergetroffen. Soweit Altaïr es unterwegs mitbekam  – Gerüchte, die er in Schmieden und an Oasen aufschnappte  – , hatte die Schlacht nach einer Reihe kleinerer Geplänkel heute Morgen begonnen, als Salah Al’dins Türken einen Angriff auf die Reihen der Kreuzritter unternommen hatten.
    Als er in diese Richtung ritt  – und gegen den Strom von Menschen, die dem Gemetzel zu entgehen trachteten  – , sah Altaïr Rauchwolken am Horizont. Im Näherkommen konnte er auf der fernen Ebene die kämpfenden Soldaten ausmachen, ganze Pulks, riesige, dunkle Trauben in der Ferne. Er sah eine lange Reihe von Männern, es mussten

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