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Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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sprach katalanisch. Der große Mann, der versucht hatte, Ezio zu erdrosseln. Der Mann, an dem immer noch der Gestank des Kerkers klebte. Micheletto!
    Im nächsten Moment wurde die Tür zur Straße aufgerissen und wieder zugeschlagen, als Micheletto die Flucht ergriff und sich für einen Augenblick als Silhouette im Gegenlicht abzeichnete. Ezio eilte ihm nach, aber einer der drei überlebenden Angreifer stellte sich ihm in den Weg, einen Krummsäbel in die Höhe gereckt und bereit, Ezio die Klinge über den Schädel zu ziehen. Ezio war ihm schon zu nahe, um eine seiner Waffen wirkungsvoll gegen ihn einsetzen zu können, und so warf er sich zur Seite und aus dem Weg. Als er sich in Sicherheit rollte, fuhr der Krummsäbel herab, aber sein Gegner hatte – in Erwartung, dass seine Klinge auf den Körper eines Menschen treffen würde – so fest zugeschlagen, dass seine Waffe sich durch den Schwung in seine eigenen Genitalien bohrte. Aufheulend ließ er die Klinge fallen und stürzte zu Boden, wo er sich vor Qual krümmte und die Hände in den Schoß drückte, um das herausschießende Blut zu stoppen.
    Die letzten beiden Männer lieferten sich einen Wettlauf zur Tür, um zu fliehen. Einer schaffte es – den zweiten jedoch, der im Kampf bereits verwundet worden war, brachte Machiavelli zu Fall, und Leonardo warf sich auf den Mann, um zu verhindern, dass er sich wieder erhob. Als klar war, dass er das nicht tun würde, stand Leonardo auf, und Ezio ging neben dem Mann in die Knie, drehte ihn herum und drückte ihm die Spitze der verborgenen Klinge ins Nasenloch.
    „Ich bin Ezio Auditore, Mentor der Assassinen“, stellte er sich vor. „Sag mir, wohin dein Herr unterwegs ist, und ich werde dir gnädig sein!“
    „Niemals!“, krächzte der Mann.
    Ezio verstärkte den Druck auf die Klinge. Ihre rasiermesserscharfen Schneiden begannen, dem Mann die Nase aufzuschlitzen.
    „Redet!“
    „Na gut! Er ist auf dem Weg zum Castillo de la Mota.“
    „Was will er da?“
    „Dort wird Cesare gefangen gehalten.“
    Ezio drückte fester zu.
    „Habt Gnade! Ich sage die Wahrheit, aber es wird Euch nie gelingen, uns aufzuhalten. Die Borgia werden wieder an die Macht kommen und mit eiserner Faust über ganz Italien herrschen. Sie werden gen Süden ausschwärmen und die stinkende spanische Monarchie vom Thron stoßen, und dann werden sie die Reiche Aragon und Kastilien vernichten und auch über diese herrschen.“
    „Woher weißt du, wo Cesare ist? Es ist ein streng gehütetes Geheimnis, in das nur Papst Julius und sein Rat sowie König Ferdinand und der seine eingeweiht sind.“
    „Glaubt Ihr, wir hätten keine eigenen Spione? Unsere Spione sitzen selbst im Vatikan, und sie sind gut, diese Spione. Diesmal sogar besser als Eure.“
    Mit einer ruckartigen Bewegung riss der Mann seinen rechten Arm hoch. Aus seiner Faust ragte ein kleines Messer, mit dem er auf Ezios Herz zielte. Ezio blieb gerade genug Zeit, um den Stoß mit dem linken Arm abzufangen. So prallte das Messer von seinem Armschutz ab und fiel klappernd zu Boden.
    „Lang lebe das königliche Haus der Borgia!“, schrie der Mann.
    „ Requiescat in pace“ , sagte Ezio.
    „Willkommen in Valencia“, murmelte Leonardo.

 
    59
    Das Wirtshaus zum Einsamen Wolf war verlassen, aber es gab so etwas wie Betten, und da es spät war, als Ezio und seine Gefährten sich von der blutigen Auseinandersetzung mit Michelettos Anhängern erholt hatten, blieb ihnen keine andere Wahl, als die Nacht dort zu verbringen. Sie fanden Wein, Wasser und etwas zum Essen – Brot, Zwiebeln und ein Stück Salami –, und selbst Leonardo war zu hungrig, um dieses provisorische Mahl abzulehnen.
    Am nächsten Morgen stand Ezio früh auf. Er hatte es eilig, Pferde für die vor ihnen liegende Reise zu finden. Filin, der Kapitän ihres Schiffes, kümmerte sich am Dock um die Ausbesserung seiner ramponierten Karavelle. Er wusste von der abgelegenen Burg La Mota und beschrieb ihnen den Weg, so gut er konnte, aber der Ritt dorthin würde viele Tage lang dauern und anstrengend sein. Filin half ihnen dabei, Pferde zu besorgen, aber die Vorbereitungen dauerten trotzdem noch achtundvierzig Stunden, weil sie sich auch noch mit Proviant eindecken mussten. Die Reise würde sie nach Nordwesten über die braunen Sierras Mittelspaniens führen. Es gab keine Karten, darum reisten sie von einer Stadt oder einem Dorf zum nächsten und orientierten sich dabei an der Liste von Namen, die Filin ihnen gegeben hatte.
    Sie

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