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Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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ließ den Blick über den betriebsamen Kai wandern. Aus dem Augenwinkel nahm er drei oder vier zwielichtige Gestalten wahr, die sie beobachteten, was ihn veranlasste, den Sitz seines Armschutzes und seiner verborgenen Klinge zu überprüfen. Seine Tasche schlang er sich über die Schulter, damit er die Hände für Schwert und Dolch frei hatte. Machiavelli bemerkte das und folgte seinem Beispiel, derweil Leonardo nur misstrauisch um sich blickte.
    Gemeinsam gingen sie in die Stadt und blieben auf der Hut, obgleich die zwielichtigen Gestalten verschwunden waren.
    „Sollen wir uns im selben Wirtshaus einquartieren wie unser ‚Freund‘?“, fragte Ezio. „Dort werden wir wohl am ehesten herausfinden, wo er sich aufhält.“
    Das Wirtshaus lag in einer schmalen Straße mit hohen Mietshäusern, die von einer der Hauptdurchgangsstraßen abzweigte. Es war ein geduckt wirkendes, düsteres Gebäude, ein drastischer Gegensatz zu der blitzblanken Neuheit des größten Teils der übrigen Stadt. Die dunkle Holztür stand offen und gab den Blick auf das gleichfalls dunkle Innere frei. Ezio trat als Erster ein, Leonardo zögernd als Letzter.
    Sie hatten die Mitte des Vorraums, in dem die Möbel und eine lange, niedrige Theke nur mit Mühe auszumachen waren, gerade erreicht, als die Tür hinter ihnen zuschlug. Jetzt stürzten sich die zehn Männer, die im Dunkeln gelauert und deren Augen sich bereits an die bescheidenen Sichtverhältnisse gewöhnt hatten, mit kehligen Schreien auf ihre Opfer. Ezio und Machiavelli warfen sofort ihre Taschen zu Boden. Machiavelli zog in einer einzigen Bewegung Schwert und Dolch und stellte sich seinem ersten Angreifer. Klingen blitzten im Halbdunkel des Raumes auf, der genügend Platz bot, um sich zu bewegen, was beiden Parteien zum Vorteil gereichte.
    „Leonardo!“, rief Ezio. „Geht hinter den Tresen und fangt das hier auf!“
    Er warf Leonardo sein Schwert zu, der es erst zu fassen bekam, dann doch fallen ließ und es wieder aufhob, alles binnen einer Sekunde. Ezio ließ die verborgene Klinge hervorschnellen, als einer der Männer über ihn herfiel, stach sie ihm in die Seite und durchbohrte seine Eingeweide. Der Mann strauchelte und presste sich die Hände auf den Bauch. Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor. Unterdessen machte Machiavelli mit erhobenem Schwert einen Ausfallschritt nach vorn. Blitzschnell stieß er seinem ersten Gegner die Klinge in den Hals, während er einem anderen gleichzeitig mit dem Dolch den Schritt aufschlitzte. Der Mann fiel mit einem gequälten Schrei zu Boden und tastete nach seiner Wunde, während er vor Schmerzen zuckte. Machiavelli trat zu ihm, warf einen kurzen Blick auf ihn, trat kräftig zu und brachte ihn augenblicklich zum Schweigen.
    Die Angreifer zogen sich für einen Moment zurück, überrascht, dass ihrem Hinterhalt nicht der erwartete Erfolg beschieden war, und erstaunt von der Wehrhaftigkeit ihrer auserkorenen Opfer. Dann gingen sie mit doppeltem Eifer wieder auf sie los. Machiavelli stieß einen Schrei aus, als sein Schwertarm von hinten getroffen wurde, doch Ezio war im Nu bei dem Angreifer seines Freundes und rammte dem Kerl seinen Dolch mitten ins Gesicht.
    Dann pirschte sich ein großer, kräftiger Mann, der nach Kerkerstroh und altem Schweiß stank, von hinten an Ezio heran und schlang ihm eine Garrotte um den Hals. Ezio keuchte, ließ den Dolch fallen und hob die Hand, um an dem Seil zu zerren, das ihm die Luft abschnürte. Machiavelli sprang herbei und stach nach dem großen Mann, fügte ihm Schnittwunden zu und ließ ihn vor plötzlichem Schmerz aufschreien. Dennoch hatte Machiavelli sein Ziel, den Mann zu töten, nicht erreicht, und es gelang dem Hünen, ihn von sich zu stoßen. Allerdings reichte die Attacke, um die Hände des Mannes von der Garrotte zu lösen, und so konnte Ezio sich befreien.
    Das Licht war zu trüb, um die schwarzen Schemen der überlebenden Angreifer genau auszumachen, aber dass ihre Attacken fehlgeschlagen waren, schien ihnen den Mut zu rauben.
    „Auf sie!“, rief eine unangenehme, kehlige Stimme. „Wir stehen immer noch zu fünft gegen drei.“
    „Sancho dieron en el pecho!“, schrie ein anderer Mann, während Ezio seinen schweren Dolch ins Brustbein einer schwammigen Gestalt stieß und es so mühelos zerteilte, als sei es eine Hühnerbrust. „Jetzt sind wir vier gegen drei. Nos replegamos!“
    „Nein!“, befahl der Mann, der zuerst gesprochen hatte. „Aguantels mentres que m’escapi!“
    Der Mann

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