Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
Vom Netzwerk:
und herauszuziehen.
    Doch es war keine Zeit, um sich über den Triumph zu freuen oder auf den Lorbeeren auszuruhen. Als Ezio über die Zinnen nach unten schaute, sah er, wie die Borgia-Soldaten gewaltige Rammböcke zum Haupttor schleppten, und im selben Augenblick hörte er Caterinas Warnschrei. Wir werden tausend Mann nach Forlì schicken, um ihr gegen diesen Bastard Cesare zu helfen, gelobte Ezio im Stillen.
    „Wenn sie es schaffen hereinzukommen, werden sie uns alle umbringen“, sagte eine Stimme neben ihm. Ezio drehte sich um und sah sich dem alten Oberfeldwebel gegenüber. Der Mann hatte seinen Helm verloren und blutete aus einer hässlichen Kopfwunde.
    „Wir müssen die Menschen aus der Stadt bringen. Auf der Stelle.“
    „Einigen ist die Flucht bereits gelungen, aber diejenigen, die sich nicht so gut selbst helfen können, sitzen hier fest.“
    „Ich kümmere mich darum“, sagte Ezio in Erinnerung an Marios Anweisung. „Übernehmt Ihr hier, Ruggiero. Seht! Da drüben! Sie haben einen Turm bis an die Zinnen gerollt! Ihre Männer stürmen die Mauerkrone! Schickt mehr von unseren Leuten dort hinüber, bevor sie uns überwältigen.“
    „Jawohl!“ Und schon war der Feldwebel fort und brüllte Befehle, woraufhin sich ein Trupp sammelte, der sich den Borgia-Söldnern binnen Sekunden zum Nahkampf stellte.
    Mit dem Schwert in der Hand schlug Ezio sich den Weg durch die herankommenden feindlichen Soldaten in die Stadt hinunter frei. Dort scharte er rasch eine Gruppe von Caterinas Männern um sich, die sich in die Stadt hatten zurückziehen müssen, als sich das Blatt in der Schlacht draußen wieder zugunsten der Borgia wendete. Gemeinsam bemühten sie sich nach Kräften, die übrigen Stadtbewohner zusammenzutreiben und sie in die relative Sicherheit der Zitadelle zu bringen. Als das geschafft war, kam Caterina zu Ezio.
    „Neuigkeiten?“, fragte er sie.
    „Schlechte Neuigkeiten“, antwortete sie. „Sie haben das Haupttor eingerannt und dringen in die Stadt vor.“
    „Dann dürfen wir keine Minute verlieren. Wir müssen uns alle in die Zitadelle zurückziehen.“
    „Ich werde den Rest meiner Leute zusammenrufen.“
    „Beeil dich! Hast du Mario gesehen?“
    „Er kämpfte draußen vor den Mauern.“
    „Und die anderen?“
    „Deine Mutter und deine Schwester sind bereits in der Zitadelle. Sie haben den Einwohnern durch den Fluchttunnel geholfen, der nach Norden führt, hinter die Mauern und in Sicherheit.“
    „Gut. Ich muss zu ihnen. Komm, so schnell du kannst, nach! Wir müssen zurückweichen.“
    „Tötet sie alle!“, brüllte ein Borgia-Feldwebel, als er an der Spitze eines kleinen Trupps von Männern um die Ecke stürmte. Alle schwangen sie blutige Schwerter, und einer reckte eine Pike in die Höhe, auf der er den Kopf eines Mädchens aufgespießt hatte. Ezios Kehle wurde trocken, als er das Gesicht erkannte – es war Angelinas. Mit einem Schrei fiel er über die Borgia-Soldaten her. Sechs gegen einen, das war nichts für ihn. Er hieb und stach um sich, und schon Sekunden später stand er inmitten eines Kreises aus verstümmelten und sterbenden Männern. Seine Brust hob und senkte sich heftig unter seinen Atemzügen.
    Er blinzelte sich das Blut aus den Augen. Caterina war verschwunden. Er wischte sich Schweiß, Blut und Dreck aus dem Gesicht und machte sich auf den Weg hinauf zur Zitadelle, wo er die Wachen anwies, nur Mario und Caterina hineinzulassen. Dann erstieg er den inneren Turm und schaute auf die brennende Stadt hinab.
    Sah man einmal ab vom Knistern der Flammen und dem vereinzelten Stöhnen der Verwundeten und Sterbenden, war es unheimlich still geworden.

 
    9
    Die Stille währte jedoch nicht lange. Gerade als Ezio überprüfte, ob die Kanonen auf den Wehrgängen korrekt ausgerichtet und geladen waren, riss eine gewaltige Explosion die Flügel des massiven Holztors der Zitadelle auf, schleuderte die Verteidiger rückwärts in den Hof unterhalb von Ezio und tötete viele von ihnen.
    Als sich der Rauch und der Staub lichteten, machte Ezio eine Gruppe von Leuten aus, die in der Toröffnung standen. Sein Onkel Mario schien an ihrer Spitze zu stehen, aber irgendetwas stimmte ganz und gar nicht mit ihm. Sein Gesicht war grau und blutleer, und er wirkte viel älter als zweiundsechzig. Sein Blick fing Ezios ein, der vom Wehrgang nach unten sah. Da fiel Mario plötzlich erst auf die Knie, dann aufs Gesicht. Er versuchte, sich wieder zu erheben, aber ein langes, dünnes Schwert ragte zwischen

Weitere Kostenlose Bücher