Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
Vom Netzwerk:
blickte auf die Trümmer des Bettes. Die Kodexwaffen – die Doppelklinge, die Giftklinge und die Pistole – waren darunter begraben und wahrscheinlich zerstört. Doch wenigstens die verborgene Klinge hatte er noch. Nicht einmal in äußerster Not würde er sie vergessen – das letzte Vermächtnis seines ermordeten Vaters.

 
    8
    Ezio hatte keine Ahnung, wie spät es war, aber aus Erfahrung wusste er, dass Angriffe für gewöhnlich im Morgengrauen erfolgten, wenn die Opfer noch benommen waren und sich den Schlaf aus den Augen rieben. Er hatte das Glück, dass ihm sein Training die Wachsamkeit und Beweglichkeit einer Wildkatze beschert hatte. Eigenschaften, die er selbst jetzt, im Alter von vierzig Jahren, noch besaß.
    Kaum war er draußen und an den Zinnen, ließ er den Blick über die Umgebung schweifen. Viele Viertel der Stadt unter ihm standen in Flammen. Er sah die Schneiderwerkstatt brennen und auch Angelinas Haus. Heute Abend würde es keine Geburtstagsfeier für die arme Claudia geben.
    Er duckte sich, als eine weitere Kanonenkugel zwischen die Zinnen krachte. Um Gottes willen, was für Waffen brachten die Angreifer da bloß zum Einsatz? Wie konnten sie so schnell nachladen und feuern? Und wer steckte dahinter?
    Durch den Rauch und Staub hindurch entdeckte er Mario, der einstürzendem Mauerwerk auswich, während er in seine Richtung lief. Ezio sprang vom Wehrgang, landete in der Hocke nicht weit von Mario entfernt und trat zu ihm.
    „Onkel! Che diavolo …?“
    Mario spuckte aus. „Sie haben uns überrascht. Das sind die Borgia!“
    „Foltere!“
    „Wir haben Cesare unterschätzt. Sie müssen während der Nacht im Osten aufmarschiert sein.“
    „Was tun wir jetzt?“
    „Am wichtigsten ist, dass wir alle Bewohner der Stadt in Sicherheit bringen … diejenigen, die noch nicht umgekommen sind. Bis wir das geschafft haben, müssen wir den Feind aufhalten. Wenn sie die Stadt erobern, solange die Menschen sich noch hier befinden, werden sie alle umbringen – in deren Augen ist jeder in Monteriggioni entweder ein Assassine oder einer ihrer Helfer.“
    „Ich kenne den Weg hinaus. Überlass das mir!“
    „Gut. Ich ziehe unsere Verteidigung zusammen und werfe den Borgia alles entgegen, was wir aufzubieten haben.“ Mario hielt inne. „Warte! Lass uns ihnen zuvorkommen. Du gehst auf den Wehrgang hinauf und übernimmst das Kommando über die Kanonen.“
    „Und du?“
    „Ich führe eine Frontalattacke.“
    „Caterina versucht, den Gegner mit ihren Soldaten von der Flanke her anzugreifen.“
    „Gut. Dann haben wir eine Chance. Und jetzt beeil dich!“
    „Warte!“
    „Was ist denn noch?“
    Ezio senkte die Stimme. „Wo ist der Apfel?“ Er sagte seinem Onkel nicht, dass die Kodexwaffen durch die erste Kanonade zerstört worden waren. Innerlich hoffte er, dass er durch irgendein Wunder noch einmal auf Leonardo traf, denn er bezweifelte nicht, dass der Meister aller Künste und Wissenschaften ihm helfen würde, die Waffen nötigenfalls zu rekonstruieren. In der Zwischenzeit hatte er immerhin noch die verborgene Klinge, und darüber hinaus war er ein Meister im Umgang mit allen herkömmlichen Waffen.
    „Der Apfel ist in Sicherheit“, versicherte Mario ihm. „Nun geh! Und wenn du siehst, dass die Borgia auch nur die geringste Chance haben, durch die Mauer zu brechen, konzentrierst du dich darauf, die Stadt zu evakuieren. Verstanden?“
    „Si, zio mio.“
    Mario legte Ezio die Hände auf die Schultern und sah ihn für einen Moment ernst an. „Unser Schicksal liegt nur zu einem gewissen Teil in unseren eigenen Händen. Wir können es lediglich in einem bestimmten Maße lenken. Aber vergiss nie … vergiss niemals , mein Neffe – ganz gleich, was heute mit mir geschieht, es gibt keine Feder, die ein Spatz verliert, die nicht vom Finger Gottes gestreift wurde.“
    „Ich verstehe, Capitano .“
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen zwischen ihnen, dann streckte Mario seinem Neffen die Hand hin.
    „Insieme per la vittoria!“
    Ezio nahm die Hand seines Onkels und drückte sie fest. „Insieme!“
    Als Mario sich zum Gehen wandte, sagte Ezio: „Sei vorsichtig, Capitano .“
    Mario nickte grimmig. „Ich werde tun, was ich kann. Und du nimmst mein bestes Pferd und machst, dass du so schnell wie möglich zur Außenmauer kommst.“ Er zog sein Schwert, stieß einen Kampfschrei aus, um seine Männer um sich zu scharen, und rannte dem Feind entgegen.
    Ezio schaute ihm noch kurz nach, dann lief er zu den

Weitere Kostenlose Bücher