Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)
Aufgabe. Habt Ihr schon einmal von Bartolomeo d’Alviano gehört?“
„Natürlich. Der condottiero, der im Dienst des Papstes stand! Soweit ich weiß, hat er sich inzwischen gegen ihn gewandt“, sagte Ezio.
„Und er ist hier in der Stadt. Er mag Silvio nicht, den, wie Ihr wisst, Kardinal Borgia ebenfalls in der Tasche hat“, sagte Agostino. „Bartolomeo lebt auf San Pietro, östlich des Arsenals.“
„Ich werde zu ihm gehen“, erbot sich Ezio.
„Bevor Ihr das tut“, sagte Antonio, „hat Messer Agostino noch etwas für Euch.“
Unter seiner Kleidung holte Agostino eine alte Pergamentrolle hervor, von der an einem ausgefransten roten Band ein zerbrochenes schwarzes Siegel hing. „Das befand sich unter den Papieren meines Bruders. Antonio meinte, es könnte Euch interessieren. Betrachtet es als Bezahlung für … geleistete Dienste.“
Ezio nahm die Rolle entgegen. Er wusste natürlich gleich, worum es sich dabei handelte. „Danke, Signore. Ich bin sicher, dieses Pergament wird in dem Kampf, der uns bevorsteht, eine große Hilfe sein.“
* * *
Ezio bewaffnete sich in aller Eile, dann machte er sich sogleich auf den Weg zu Leonardos Werkstatt. Zu Ezios Überraschung war sein Freund gerade dabei, seine Sachen zu packen.
„Wo wollt Ihr hin?“, fragte Ezio.
„Zurück nach Mailand. Ich hätte Euch vorher natürlich eine Nachricht hinterlassen. Und ein Päckchen mit Kugeln für Eure kleine Waffe geschickt.“
„Na, da bin ich ja froh, dass ich Euch noch erwischt habe. Seht, ich habe eine weitere Kodexseite!“
„Ausgezeichnet. Diese Seiten interessieren mich wirklich sehr. Kommt herein. Mein Diener Luca und die anderen können hier weitermachen. Ich habe sie mir inzwischen recht gut erzogen. Schade, dass ich sie nicht alle mitnehmen kann.“
„Was werdet Ihr in Mailand tun?“
„Lodovico Sforza machte mir ein Angebot, das ich nicht ablehnen konnte.“
„Und was wird aus Euren Projekten hier?“
„Die Marine musste mir absagen. Kein Geld für neue Projekte. Der letzte Doge hat offenbar das meiste davon verschleudert. Ich hätte ihm Feuerwerkskörper anfertigen können, die Kosten, sie aus China kommen zu lassen, hätte er sich also sparen können. Na, egal. Venedig hält immer noch Frieden mit den Türken, und man hat mir gesagt, ich könne gern zurückkommen – mehr noch, ich glaube, sie möchten, dass ich zurückkomme. Luca werde ich derweil hierlassen – er wäre ohne Venedig wie ein Fisch ohne Wasser –, damit er schon einmal anfängt, ein paar einfache Entwürfe umzusetzen. Und was den Conte angeht, der ist glücklich mit seinen Familienporträts – auch wenn ich persönlich der Meinung bin, es müsste noch daran gearbeitet werden.“ Leonardo entrollte das Pergament. „Nun lasst uns einen Blick darauf werfen.“
„Versprecht mir, mich zu informieren, wenn Ihr zurückkehrt.“
„Das verspreche ich Euch, mein Freund. Und Ihr haltet mich über Euer Tun auf dem Laufenden, wenn Ihr könnt.“
„Gern.“
„Also …“ Leonardo strich die Kodexseite glatt und untersuchte sie. „Da ist etwas, das wie ein Bauplan für die Doppelklinge aussieht, die zu Eurem metallenen Armschutz passte, aber der Plan ist unvollständig, es scheint sich um einen früheren Entwurf zu handeln. Der Rest kann nur in Verbindung mit den anderen Seiten von Bedeutung sein. Seht, da sind noch mehr kartenartige Markierungen, und hier, eine Art Bild, das mich an die verschlungenen Knotenmuster erinnert, die ich hinzukritzeln pflegte, wenn ich Zeit zum Nachdenken hatte.“ Leonardo rollte das Blatt wieder zusammen und sah Ezio an. „Ich würde diese Seite an Eurer Stelle zusammen mit den anderen beiden, die Ihr mir hier in Venedig gezeigt habt, an einem sicheren Ort verwahren. Sie sind offensichtlich alle von großer Bedeutung.“
„Leo, da Ihr nach Mailand geht, möchte ich Euch um einen Gefallen bitten.“
„Nur zu.“
„Würdet Ihr, wenn Ihr in Padua ankommt, einen vertrauenswürdigen Kurier beauftragen, diese drei Seiten zu meinem Onkel Mario nach Monteriggioni zu bringen? Er ist ein … Antiquar … und ich bin sicher, er fände diese Seiten sehr interessant. Aber ich brauche jemanden, auf den ich mich in dieser Angelegenheit verlassen kann.“
Leonardo schenkte ihm den Anflug eines Lächelns. Wäre Ezio in Gedanken nicht anderswo gewesen, hätte er es vielleicht für wissend gehalten. „Ich schicke meine Sachen direkt nach Mailand, aber ich selbst werde, wie man so sagt, erst in Florenz
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