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Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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Gefangener Silvios?“
    „Ja. Er …“ Doch der unglückselige Unteroffizier begann, um Atem zu ringen. Sein Kampf endete, als sein Mund aufklappte und ein Blutschwall herausschoss, der das Gras noch drei Meter vor ihm tränkte. Die Zeit schien stehen zu bleiben, die Augen des Mannes starrten blicklos in Richtung Lagune.
    Ezio schloss ihm die Lider und verschränkte ihm die Arme vor der Brust. „Requiescat in pace“, sagte er feierlich.
    Dann zurrte er seinen Schwertgurt fester. Dazu trug er den Armschutz über dem linken Handgelenk, auf den Doppelklingenzusatz hatte er jedoch verzichtet. Um den rechten Unterarm hatte er die Giftklinge geschnallt, die sich stets als nützlich erwies, wenn die Chancen an und für sich schlecht standen. Die Pistole, die, weil sie nach jedem Schuss neu geladen werden musste, dann am wirkungsvollsten war, wenn sich ein einzelnes, sicheres Ziel in Sichtweite befand, trug er mitsamt Schießpulver und Kugeln in einer Gürteltasche, dazu noch für alle Fälle die Federklinge. Er zog die Kapuze über und hielt auf die Holzbrücke zu, die San Pietro mit Castello verband. Von der aus ging er rasch und ungehindert die Hauptstraße in Richtung Arsenal hinunter. Ihm fiel auf, dass die Menschen ringsum wie unterjocht wirkten, obgleich sie ihrer täglichen Arbeit scheinbar wie immer nachgingen. Es bedurfte mehr als eines örtlichen Krieges, um die Geschäftigkeit Venedigs gänzlich lahmzulegen, wenn auch nur wenige der normalen Einwohner Castellos wissen konnten, wie wichtig das Ergebnis dieser Auseinandersetzung für ihre Stadt tatsächlich war.
    Zu dieser Zeit wusste Ezio noch nicht, dass diese Auseinandersetzung sich monatelang hinziehen sollte, bis ins nächste Jahr hinein. Er dachte an Cristina, an seine Mutter Maria und seine Schwester Claudia. Und er fühlte sich heimatlos und älter geworden. Aber da war das Credo, dem es zu dienen und das es aufrecht zu erhalten galt und das wichtiger war als alles andere. Vielleicht würde nie jemand erfahren, dass es der auserwählte Orden der Assassinen war, der die Welt vor der Hegemonie der Templer gerettet hatte.
    Ezios erster Schritt bestand darin, Bartolomeo d’Alviano ausfindig zu machen und, wenn möglich, zu befreien. Aber nach Arsenal hineinzukommen, würde schwierig werden. Das Viertel lag am östlichen Rand der eigentlichen Stadt und bestand aus einem Labyrinth von Gebäuden und Schiffswerften, das von hohen, befestigten Ziegelmauern umgeben war. Das Gelände stand unter strenger Bewachung durch Silvios Privatarmee. Deren Stärke schien die zweihundert Mann, von denen Agostino Barbarigo gesprochen hatte, zu übersteigen. Ezio passierte das erst unlängst gebaute Haupttor des Architekten Gamballo und strich um die Gebäude herum, so weit sie vom Land aus zugänglich waren. Schließlich stieß er auf ein schweres Tor, in das eine kleine Pforte eingelassen war. Er beobachtete es aus einiger Entfernung und fand heraus, dass dieser unauffällige Zugang von den Wachen vor der Mauer benutzt wurde, wenn die Ablösung stattfand. Vier Stunden lang musste er warten, doch beim nächsten Wachwechsel war er bereit. Es war brütend heiß in der Nachmittagssonne, die Luft war schwül und alle außer Ezio waren ermattet und wie betäubt. Er sah zu, wie die neuen Wachen durch die Pforte herauskamen, die nur von einem Mann bewacht wurde, dann folgte er den Söldnern, die abgelöst worden waren, schloss sich ihnen an und tat so, als gehöre er zu ihnen. Als der letzte Soldat hineingegangen war, schnitt er der Wache an der Pforte die Kehle durch und schlüpfte selbst hinein, bevor jemand merkte, was da geschah. So wie es vor Jahren in San Gimignano der Fall gewesen war, reichte Silvios hiesige Streitmacht, so groß sie auch sein mochte, nicht aus, um das ganze Areal abzudecken, das es zu bewachen galt. Schließlich handelte es sich um das militärische Herzstück der Stadt. Kein Wunder, dass Agostino im Grunde ohne Macht war, wenn er dieses Viertel nicht unter seiner Kontrolle hatte.
    Einmal drinnen, war es für Ezio relativ leicht, sich zwischen den offenen Plätzen und den großen Gebäuden – der Cordelie, der Artiglierie, den Schützentürmen und vor allem den Schiffswerften – frei zu bewegen. Solange er die tiefen Schatten des Spätnachmittags nutzte und den Patrouillen innerhalb der gewaltigen Anlage aus dem Weg ging, würde ihm nichts passieren. Dennoch blieb er freilich auf der Hut.
    Als er lärmende Ausgelassenheit und höhnisches Gelächter

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