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Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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beiseite. Dann streiften die Assassinen ihre Kapuzen ab und scharten sich um Ezio. Onkel Mario klopfte ihm stolz auf die Schulter. Teodora holte eine kleine Glasphiole hervor, in der sich eine klare, dicke Flüssigkeit befand, von der sie vorsichtig auf das ringförmige Brandmal strich, das auf ewig in Ezios Finger geprägt war. „Das lindert den Schmerz“, sagte sie. „Wir sind stolz auf Euch.“
    Dann stand Machiavelli vor ihm und nickte ihm bedeutungsvoll zu. „ Benvenuto, Ezio. Ihr seid nun einer von uns. Jetzt müssen wir nur noch Eure Weihezeremonie zu Ende bringen, und dann – dann, mein Freund, wartet eine Menge Arbeit auf uns!“
    Damit blickte er über die Brüstung der Glockenstube hinaus. In der Tiefe waren nicht weit entfernt und an verschiedenen Stellen rund um den Turm Heuballen aufgestapelt. Pferdefutter, das für den Dogenpalast bestimmt war. Es schien Ezio unmöglich, dass jemand einen Fall aus dieser Höhe so präzise steuern könnte, dass er genau auf einem dieser Heustapel landen würde. Aber genau das tat Machiavelli. Sein Umhang wehte im Wind, als er sprang. Seine Gefährten folgten ihm, und Ezio sah mit einer Mischung aus Entsetzen und Bewunderung zu, wie sie alle perfekt landeten, sich dann wieder sammelten und zu ihm heraufschauten – mit einem, wie er hoffte, ermutigenden Ausdruck im Gesicht.
    Mochte er es auch gewöhnt sein, über die Dächer zu hüpfen, einen Sprung aus solcher Höhe hatte er noch nie gewagt. Die Heuballen schienen nicht größer als Polentawürfel, aber er wusste, dass es für ihn nur diesen Weg nach unten gab. Und je länger er zögerte, desto schwieriger würde es werden. Er atmete zwei, drei Mal tief durch, dann warf er sich hinaus und hinab in die Nacht, die Arme perfekt gestreckt.
    Der Fall schien Stunden zu währen, und der Wind pfiff an seinen Ohren vorbei, zerzauste ihm Kleidung und Haare. Dann war es auf einmal, als sprängen die Heuballen ihm entgegen. Im letzten Moment schloss er die Augen …
    … und krachte ins Heu! Sämtliche Luft wurde ihm aus dem Leib gepresst, doch als er zittrig auf die Füße kam, stellte er fest, dass er sich nichts gebrochen hatte; im Gegenteil, ein wahres Hochgefühl erfüllte ihn.
    Mario kam zu ihm, Teodora an seiner Seite. „Ich würde sagen, er taugt, meint Ihr nicht?“, fragte Mario an Teodora gewandt.
    * * *
    Später am Abend saßen Mario, Machiavelli und Ezio um den großen Zeichentisch in Leonardos Werkstatt. Vor ihnen lag das seltsame Artefakt, das Rodrigo Borgia so viel bedeutete, und sie betrachteten es alle voller Neugier und Staunen.
    „Es ist faszinierend“, sagte Leonardo. „Absolut faszinierend.“
    „Was ist es, Leonardo?“, fragte Ezio. „Was … tut es?“
    Leonardo erwiderte: „Nun, momentan bin ich da noch ratlos. Es birgt dunkle Geheimnisse, und es ähnelt nichts anderem auf der Welt, würde ich sagen. Ich habe etwas derart … hoch Entwickeltes jedenfalls noch nicht gesehen. Und erklären könnte ich es Euch ebenso wenig, wie ich Euch erklären könnte, warum die Erde sich um die Sonne dreht.“
    „Ihr meint doch sicher, ‚wie die Sonne sich um die Erde dreht‘, oder?“, hakte Mario nach und sah Leonardo merkwürdig an. Aber Leonardo nahm nur das Objekt weiter in Augenschein, drehte es in den Händen, und dabei begann es auf einmal zu leuchten; ein gespenstisches, inneres, selbst erzeugtes Licht strahlte davon aus.
    „Es besteht aus Materialien, die, aller Logik folgend, eigentlich gar nicht existieren dürften“, fuhr Leonardo verwundert fort. „Und doch handelt es sich offenkundig um einen sehr alten Gegenstand.“
    „Das Ding wird auf den Kodexseiten, die wir in unserem Besitz haben, erwähnt“, warf Mario ein. „Ich erkenne es aufgrund einer Beschreibung, die dort vermerkt ist. Der Kodex bezeichnet es als ‚Stück von Eden‘.“
    „Und Rodrigo nannte es ‚Apfel‘“, ergänzte Ezio.
    Leonardo sah ihn scharf an. „Wie der Apfel vom Baum der Erkenntnis? Der Apfel, den Adam von Eva erhielt?“
    Sie richteten den Blick wieder auf das Objekt. Es leuchtete jetzt heller und mit geradezu hypnotischer Wirkung. Ezio fühlte sich in zunehmendem Maße verleitet, aus Gründen, die er nicht begriff, die Hand auszustrecken und es zu berühren. Er spürte keine Hitze davon ausgehen, und doch ging mit der Faszination ein Gefühl der Gefahr einher, als könnten Blitze daraus hervorschießen und ihn durchbohren, wenn er es anfasste. Die Anwesenheit der anderen war ihm gar nicht mehr bewusst. Es

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