Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
Vom Netzwerk:
schien, als sei die Welt um ihn herum dunkel und kalt geworden, als existiere nichts mehr außer ihm und diesem … Ding.
    Er sah zu, wie seine Hand sich vorwärts bewegte, als gehöre sie ihm nicht mehr, als habe er keine Kontrolle darüber, und schließlich legte sie sich fest um das glatte Artefakt.
    Seine erste Reaktion war Erschrecken. Der Apfel sah metallen aus, aber unter seiner Hand fühlte er sich warm und weich an, wie die Haut einer Frau – wie lebendig ! Aber es blieb keine Zeit, darüber nachzusinnen, denn seine Hand wurde abgestoßen, und noch im selben Augenblick verwandelte sich das Leuchten aus dem Innern des Gegenstands, das stetig heller geworden war, schlagartig in ein blendendes Kaleidoskop aus Licht und Farben, in dessen wirbelndem Durcheinander Ezio Formen ausmachen konnte. Für einen Moment riss er seinen Blick davon los und sah seine Gefährten an. Mario und Machiavelli hatten sich abgewendet, ihre Augen waren verdreht, mit den Händen griffen sie sich vor Schmerz oder Angst an den Kopf. Leonardo stand wie gebannt da, die Augen groß, den Mund staunend geöffnet. Als Ezio wieder hinschaute, sah er, wie die Formen miteinander verschmolzen. Ein großer Garten erschien, voller monströser Geschöpfe; eine dunkle Stadt, die in Flammen stand, gewaltige Wolken in Pilzform und größer als Kathedralen oder Paläste; eine Armee, die auf dem Vormarsch war, eine Armee jedoch, wie Ezio sie noch nie gesehen hatte oder sich auch nur vorstellen konnte; ausgehungerte Menschen in gestreiften Uniformen, die von Männern mit Peitschen und Hunden in Ziegelgebäude getrieben wurden; hohe Schornsteine, die Qualm ausspien; kreisende Sterne und Planeten; Menschen in seltsamen Rüstungen, die durch die Schwärze des Weltalls schwebten – aber es gab auch noch einen Ezio, noch einen Leonardo, einen Mario und einen Machiavelli, und noch viel, viel mehr von ihnen, und alle torkelten sie hilflos durch die Lüfte, Spielzeuge eines mächtigen Windes, der nun um den Raum herum zu heulen schien, in dem sie sich befanden.
    „Es soll aufhören!“, brüllte jemand.
    Ezio knirschte mit den Zähnen und hielt, ohne recht zu wissen warum, mit der linken Hand seine rechte fest und zwang sie, das Ding abermals zu berühren.
    Und da war es übergangslos vorbei. Der Raum hatte sein normales Aussehen und die gewohnten Proportionen wieder. Die Männer sahen einander an. Nichts war anders an ihnen, jedes Haar lag noch an seinem Platz, Leonardo trug nach wie vor seine Brille auf der Nase. Der Apfel stand unbewegt auf dem Tisch, ein schlichter kleiner Gegenstand, auf den kaum jemand einen zweiten Blick geworfen hätte.
    Leonardo ergriff als Erster das Wort. „Dieses Objekt darf niemals in die falschen Hände geraten“, sagte er. „Es würde Menschen schwächeren Geistes in den Wahnsinn treiben …“
    „Dem stimme ich zu.“ Machiavelli nickte. „Ich konnte es kaum aushalten, konnte seine Macht kaum fassen.“ Nachdem er seine Handschuhe übergezogen hatte, nahm er den Apfel ganz vorsichtig auf, legte ihn in die Kiste zurück und schloss den Deckel.
    „Glaubt Ihr, der Spanier weiß, was dieses Ding vermag? Meint Ihr, er kann es … steuern?“
    „Er darf es nie bekommen“, erklärte Machiavelli mit granitharter Stimme. Er reichte Ezio die Kiste. „Ihr müsst dieses Ding verwahren und es schützen mit allen Fähigkeiten, die wir Euch beibrachten.“
    Ezio nahm die Kiste entgegen und nickte.
    „Bring es nach Forlì“, sagte Mario. „Die Zitadelle dort ist befestigt, sie wird mit Kanonen verteidigt und befindet sich in den Händen eines unserer stärksten Verbündeten.“
    „Und wer ist das?“, fragte Ezio.
    „Ihr Name ist Caterina Sforza.“
    Ezio lächelte. „Jetzt erinnere ich mich wieder … eine alte Bekanntschaft, und eine, die ich gern auffrischen werde.“
    „Dann triff deine Reisevorbereitungen.“
    „Ich werde Euch begleiten“, sagte Machiavelli.
    „Dafür danke ich Euch.“ Ezio lächelte. Er wandte sich an Leonardo. „Und was ist mit Euch, amico mio ?“
    „Mit mir? Wenn meine Arbeit hier getan ist, werde ich nach Mailand zurückkehren. Der dortige Herzog ist sehr gut zu mir.“
    „Ihr müsst auch einmal nach Monteriggioni kommen, wenn Ihr wieder in Florenz seid und Zeit habt“, sagte Mario.
    Ezio sah seinen besten Freund an. „Auf Wiedersehen, Leonardo. Ich hoffe, unsere Wege kreuzen sich eines Tages wieder.“
    „Das werden sie sicher“, erwiderte Leonardo. „Und wenn Ihr mich braucht, Agniolo in

Weitere Kostenlose Bücher