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Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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auf die Finger des Mönches.
    Er besaß noch alle zehn.
    „Ihr habt zehn Finger“, murmelte er und musste sich eingestehen, enttäuscht zu sein.
    „Ja“, heulte der Mönch. „Ich habe zehn Finger. Und ich habe keine anderen Äpfel als jene, die immer donnerstags vom Markt ins Kloster geliefert werden!“ Er stand auf, riss sich zusammen, ordnete seine Kleidung so gut es ging und fluchte: „Ist denn, in Gottes Namen, die ganze Welt übergeschnappt ?“
    „Wer seid Ihr? Warum hatten sie es auf Euch abgesehen?“, wollte Ezio wissen.
    „Weil sie herausfanden, dass mein Familienname in der Tat Savonarola ist! Aber warum sollte ich meinen Cousin an solche Verbrecher verraten?“
    „Wisst Ihr, was er getan hat?“
    „Ich weiß nichts! Er ist ein Mönch, genau wie ich. Er entschied sich für den strengeren Dominikanerorden, ja, das stimmt, aber …“
    „Hat er einen Finger verloren?“
    „Ja, aber woher sollte jemand …?“ Eine Art Licht glomm in den Augen des Mönches auf.
    „Wer ist Girolamo Savonarola?“, drängte Ezio.
    „Er ist mein Cousin und ein ergebener Diener Gottes. Und wer seid Ihr, wenn die Frage gestattet ist, obschon ich Euch für die Rettung meines Lebens untertänigst danke und Euch jeden Gefallen, den Ihr äußern wollt, schuldig bin?“
    „Ich bin … namenlos“, erwiderte Ezio. „Aber seid so freundlich und nennt mir Euren Namen.“
    „Fra’ Marcello Savonarola“, antwortete der Mönch demütig.
    Ezio überlegte. Seine Gedanken rasten. „Wo ist Euer Cousin Girolamo?“
    Fra’ Marcello dachte nach. Er rang mit seinem Gewissen. „Es ist wahr, dass mein Cousin … etwas eigen ist, was seine Dienste für Gott angeht … Er verbreitet seine eigene Lehre … Jetzt werdet Ihr ihn in Venedig finden.“
    „Und was macht er dort?“
    Marcello straffte die Schultern. „Ich glaube, er hat den falschen Pfad beschritten. Er predigt Feuer und Schwefel. Er behauptet, er könne in die Zukunft schauen.“ Marcello sah Ezio aus rot geränderten Augen an, aus Augen voller Pein. „Wenn Ihr wirklich meine Meinung wissen wollt – ich denke, aus ihm spricht der Wahnsinn !“

 
    25
    Ezio hatte das Gefühl, zu viel Zeit mit einer scheinbar fruchtlosen Suche vergeudet zu haben. Die Jagd nach Savonarola war wie die Jagd nach einem Phantom oder einer Schimäre; er kam sich vor wie ein Hund, der seinen eigenen Schwanz zu erwischen versuchte. Aber die Suche musste unbarmherzig weitergehen, denn der Neun-Finger-Mann Gottes besaß den Apfel – den Schlüssel zu etwas Größerem, als er sich auch nur vorstellen konnte, und er war ein gefährlicher religiöser Wahnsinniger, ein wandelndes Pulverfass, noch unberechenbarer als der Meister, Rodrigo Borgia, selbst.
    Teodora empfing Ezio, als er von Bord der Galeere ging, die ihn von Ravenna nach Venedig gebracht hatte.
    Venedig befand sich im Jahr 1492 noch immer in der relativ festen Herrscherhand des Dogen Agostino Barbarigo. Die Stadt schwirrte vom Gerede über einen genuesischen Seefahrer namens Christoffa Corombo, dessen irrsinniger Plan, über den Ozean gen Westen zu segeln, in Venedig abgelehnt worden war und jetzt von den Spaniern finanziert wurde; Corombo machte sich dem Vernehmen nach bereits zum Auslaufen bereit. War man in Venedig verrückt gewesen, die Expedition nicht zu unterstützen? Wenn Corombo Erfolg hatte, würde vielleicht ein sicherer Seeweg nach Indien dabei herauskommen, auf dem sich der alte Landweg, den jetzt die ottomanischen Türken blockierten, umgehen ließ. Aber Ezios Kopf war viel zu voll mit anderen Dingen, als dass er diesen politischen und kaufmännischen Angelegenheiten viel Aufmerksamkeit gewidmet hätte.
    „Wir haben Eure Nachricht erhalten“, sagte Teodora. „Aber seid Ihr Euch sicher?“
    „Es ist die einzige Spur, die ich habe, und es scheint eine gute zu sein. Ich bin sicher, dass der Apfel wieder hier ist, in den Händen dieses Mönches namens Savonarola. Dem Vernehmen nach predigt er dem Volk, dass Hölle und Feuer drohen.“
    „Ich habe von diesem Mann gehört.“
    „Wisst Ihr, wo er zu finden ist, Teodora?“
    „Nein. Aber ich habe gesehen, wie ein Herold im Gewerbeviertel die Menge anlockte, indem er denselben Unsinn von Feuer und Schwefel predigte, vom dem Ihr gesprochen habt. Vielleicht ist er ein Anhänger Eures Mönches. Kommt mit. Ihr sollt mein Gast sein, solange Ihr hier seid, und wenn Ihr Eure Unterkunft bezogen habt, werden wir dort hingehen, wo dieser Mann seine Predigten hält.“
    Sowohl Ezio

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