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Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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hatte.
    Eine unglückliche Fügung war es, dass der Abt, der ihn hier begrüßte, ein Zeuge dieser Tat gewesen war.
    „Verzeihung“, sagte Ezio zu ihm. „Ich hoffte, Ihr könntet mir …“
    Aber der Abt erkannte ihn wieder, wich entsetzt zurück und schrie: „Mögen uns sämtliche Erzengel – Uriel, Raphael, Michael, Saraquêl, Gabriel, Remiel und Raguel – mögen sie alle uns mit ihrer Macht beschützen!“ Er löste den lodernden Blick vom Himmel und richtete ihn auf Ezio. „Unheiliger Dämon! Hinfort!“
    „Was ist denn los?“, fragte Ezio konsterniert.
    „Was los ist? Was los ist? Ihr seid derjenige, der Bruder Stefano ermordet hat. Auf diesem heiligen Boden!“ In sicherer Entfernung hatte sich eine Gruppe nervöser Brüder zusammengefunden, und der Abt wandte sich jetzt ihnen zu. „ Er ist zurückgekehrt! Der Mönchs- und Priestermörder ist zurückgekehrt !“, verkündete er mit donnernder Stimme, und dann ergriff er die Flucht, gefolgt von seinen Schäfchen.
    Der Mann war außer sich vor Panik. Ezio blieb nichts anderes übrig, als ihm nachzujagen. Ihm war die Abtei jedoch nicht so vertraut wie dem Abt und seinen Mönchen. Schließlich war er es müde, durch unbekannte steinerne Gänge und Räume zu hetzen, und er kletterte auf die Dächer, um von dort aus nach den Mönchen Ausschau zu halten. Aber damit schürte er ihre Panik noch, denn sie starrten zu ihm herauf und schrien: „Er ist gekommen! Er ist gekommen! Beelzebub ist gekommen!“ Und so stieg er wieder hinunter und beschränkte sich auf die konventionelle Art des Verfolgens.
    Endlich holte er sie ein. Der Abt fuhr keuchend zu ihm herum und krächzte: „Hinfort, Dämon! Lass uns in Ruhe! Wir haben keine so großen Sünden begangen wie du!“
    „Nein, wartet, hört mir zu“, schnaufte Ezio, der fast ebenso außer Atem war. „Ich möchte Euch doch nur eine Frage stellen.“
    „Wir haben keine Dämonen heraufbeschworen! Wir suchen noch keinen Weg ins Leben nach dem Tod!“
    Ezio machte eine beschwichtigende Geste. „Bitte. Calma! Ich will Euch nichts zuleide tun!“
    Aber der Abt hörte ihm nicht zu. Er verdrehte die Augen. „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Ich bin noch nicht bereit, mich der Schar deiner Engel anzuschließen!“
    Und dann gab er wieder Fersengeld.
    Ezio sah keine andere Möglichkeit mehr, als sich auf ihn zu werfen, ihm die Arme um die Beine zu schlingen und ihn so zu Fall zu bringen. Sie erhoben sich beide und klopften sich den Staub von der Kleidung, umringt von Mönchen, die sie aus großen Augen anglotzten.
    „Bitte, hört auf davonzulaufen!“, verlangte Ezio.
    Der Abt duckte sich. „Nein! Habt Gnade! Ich will nicht sterben!“, sprudelte es aus ihm hervor.
    Ezio, sorgsam darauf bedacht, formell zu klingen, sagte: „Vater Abt, hört mich an – ich töte nur diejenigen, die selbst andere töten. Und Euer Bruder Stefano war ein Mörder. Er versuchte im Jahr 1478 Herzog Lorenzo zu ermorden.“ Er hielt schwer atmend inne. „Seid versichert, Messer Abate – ich glaube nicht, dass Ihr ein Mordbube seid.“
    Der Blick des Abtes wurde eine Spur klarer, aber es lag immer noch Misstrauen in seinen Augen.
    „Was wollt Ihr dann?“, fragte er.
    „Also gut, hört zu. Ich suche nach einem Mönch, der gekleidet ist wie Ihr, ein Dominikaner, dem ein Finger fehlt.“
    Der Abt sah ihn argwöhnisch an. „Ihm fehlt ein Finger, sagt Ihr? Wie Fra’ Savonarola?“
    Ezio wiederholte den Namen, erst in Gedanken, dann laut. „ Savonarola? Wer ist das? Kennt Ihr ihn?“
    „Ich kannte ihn, Messer . Er war einer von uns … für eine Weile.“
    „Und dann?“
    Der Abt hob die Schultern. „Wir legten ihm nahe, sich in eine Einsiedelei in den Bergen zurückzuziehen. Er … passte nicht so recht hierher …“
    „ Abate, ich habe Grund zur Annahme, dass er die Einsiedelei inzwischen aufgegeben hat. Wisst Ihr, wo er danach hingegangen sein könnte?“
    „Ach je …“ Der Abt überlegte. „Wenn er die Einsiedlerklause verlassen hat, dann ist er vielleicht nach Santa Maria del Carmine in Florenz gegangen. Dort hat er studiert. Kann sein, dass er dorthin zurückkehrte.“
    Ezio atmete erleichtert auf. „Danke, Abt. Gott sei mit Euch.“
    * * *
    Es war ein seltsames Gefühl für Ezio, nach so langer Zeit wieder in seiner Heimatstadt zu sein. Viele Erinnerungen stürmten auf ihn ein. Aber die Umstände verlangten, dass er allein zu Werke ging. Er konnte zu seinen alten Freunden nicht einmal Kontakt aufnehmen,

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