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Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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wirst.“
    Sie entrollte das Pergament, und Ezio sah, dass es sich um eine Karte der gesamten Halbinsel handelte, von der Lombardei bis nach Kalabrien, und es waren nicht nur Straßen und Städte darauf verzeichnet, sondern auch eine Anzahl roter Tintenkreuze.
    Ezio sah Caterina an. „Das ist die Karte, von der Machiavelli gesprochen hat. Die Karte deines Mannes …“
    „Meines verstorbenen Mannes, mio caro . Niccolò und ich fanden ein paar wichtige Dinge heraus, während du unterwegs warst. Zum einen entschlossen wir uns genau zur rechten Zeit zur … Beseitigung des lieben Girolamo, denn er hatte seine Arbeit an dieser Karte gerade abgeschlossen. Außerdem stellten wir fest, dass sie von unschätzbarem Wert ist, denn obgleich die Templer den Apfel haben, können sie ohne die Karte nicht darauf hoffen, die Gruft zu finden.“
    „Du weißt von der Gruft?“
    „Schätzchen, bisweilen kannst du ganz schön naiv sein. Natürlich weiß ich von der Gruft.“ Ihr Ton wurde geschäftsmäßiger. „Aber um deine Feinde vollends unschädlich zu machen, musst du ihnen den Apfel wieder abnehmen. Diese Karte wird dir dabei helfen, deine große Aufgabe zum Abschluss zu bringen.“
    Als sie ihm die Karte gab, berührten sich ihre Finger, verharrten und schlangen sich ineinander. Und ihre Blicke trafen sich und wollten einander nicht mehr loslassen.
    „In den Feuchtgebieten nicht weit von hier liegt eine Abtei“, sagte Caterina schließlich. „Dominikaner. Die Ordensbrüder tragen schwarze Kutten. Dort würde ich an deiner Stelle ansetzen.“ Ihre Augen schimmerten, und sie wandte den Blick ab. „Geh jetzt! Finde diesen Mönch, der uns so viel Ärger bereitet hat!“
    Ezio lächelte. „Ich glaube, du wirst mir fehlen, Caterina.“
    Sie erwiderte das Lächeln, eine Spur zu strahlend jedoch. Zum ersten Mal im Leben fiel es ihr schwer, tapfer zu bleiben. „Oh, das weiß ich doch.“

 
    24
    Der Mönch, der Ezio in der Abtei willkommen hieß, sah so aus, wie Mönche aussehen sollten – pummelig und rosig, doch hatte er feuerrotes Haar und koboldhafte, schlaue Augen, und er sprach mit einem Akzent, den Ezio von einigen der Söldner kannte, denen er in Marios Diensten begegnet war: Der Mann kam aus Irland.
    „Seid gesegnet, Bruder.“
    „Grazie, Padre …“
    „Ich bin Bruder O’Callahan.“
    „Ich hoffte, Ihr könntet mir helfen.“
    „Zu diesem Zwecke sind wir hier, Bruder. Freilich leben wir in schwierigen Zeiten. Es ist schwer, einen klaren, vernünftigen Gedanken zu fassen, ohne etwas im Magen zu haben.“
    „In Eurem Geldbeutel, meint Ihr wohl.“
    „Ihr missversteht mich. Ich bitte Euch um nichts.“ Der Mönch breitete die Hände aus. „Aber der Herr hilft den Großzügigen.“
    Ezio holte ein paar Gulden hervor und reichte sie dem Mönch. „Wenn das nicht genug ist …“
    Der Mönch schaute abschätzig auf die Münzen in seiner Hand. „Na ja, der gute Wille ist vorhanden. Aber die Wahrheit ist, dass der Herr eigentlich den etwas Großzügigeren hilft.“
    Ezio schüttelte noch ein paar Münzen aus seiner Börse, bis sich Bruder O’Callahans Miene aufhellte. „Der Orden dankt Euch für Eure Freigebigkeit, Bruder.“ Er steckte das Geld weg und faltete die Hände vor dem Bauch. „Wonach sucht Ihr?“
    „Nach einem Mönch in einer schwarzen Kutte – dem ein Finger fehlt.“
    „Hmmm. Bruder Guido hat nur neun Zehen. Seid Ihr sicher, dass es kein Zeh war?“
    „Ganz sicher.“
    „Und dann ist da noch Bruder Domenico, aber dem fehlt der ganze linke Arm.“
    „Nein. Tut mir leid, aber ich bin sicher, dass es ein Finger war.“
    „Hmmm.“ Der Mönch schwieg tief in Gedanken versunken. „Ah, wartet! Ich erinnere mich an einen Mönch mit schwarzer Kutte, der nur neun Finger hatte … Ja! Natürlich! Es war auf dem letzten San-Vincenzo-Fest in unserer Abtei in der Toskana.“
    Ezio lächelte. „Ja, ich weiß, wo das ist. Ich werde es dort versuchen. Grazie .“
    „Gehet hin in Frieden, Bruder.“
    „Mach ich doch immer.“
    * * *
    Ezio überquerte die Berge in westlicher Richtung, und obgleich die Reise lang und beschwerlich war, weil der Herbst nahte und das Wetter unfreundlicher wurde, war ihm am unangenehmsten zumute, als er die Abtei fast erreicht hatte. Denn dies war der Ort, wo einer der Männer, die in die Verschwörung zur Ermordung von Lorenzo de Medici verstrickt waren – Jacopo de’ Pazzis Sekretär Stefano de Bagnone nämlich – vor langer Zeit durch Ezios Hand sein Ende gefunden

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