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Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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leicht er zu führen war, hielt selbst den kräftigsten Hieben unbeschadet stand.
    „Das ist ein ganz erstaunliches Stück, Leonardo.“
    „In der Tat.“
    „Und vielleicht wird es mir das Leben retten.“
    „Lasst uns hoffen, dass die Narbe auf Eurem linken Handrücken Eure einzige bleibt“, meinte Leonardo.
    „Das ist ein letztes Andenken an einen alten … Freund“, sagte Ezio. „Aber nun brauche ich noch einen Rat von Euch.“
    „Wenn ich Euch helfen kann, will ich es gern tun.“
    Ezio warf einen Blick hinüber zu Leonardos Assistenten. „Können wir unter vier Augen miteinander sprechen?“
    „Folgt mir.“
    Wieder im Atelier, holte Ezio den Papierstreifen hervor, den Mario ihm gegeben hatte, und reichte ihn Leonardo. „Mein Onkel riet mir, mich mit diesem Mann zu treffen. Er sagte allerdings, dass ich ihn kaum auf eigene Faust finden würde.“
    Leonardo fixierte den Namen auf dem Papier. Als er aufsah, war seine Miene voller Sorge. „Wisst Ihr, wer das ist?“
    „Ich habe den Namen gelesen – La Volpe . Ich nehme an, es handelt sich dabei um einen Spitznamen.“
    „Der Fuchs! Ja! Aber sprecht ihn nicht laut aus und schon gar nicht in der Öffentlichkeit. Dieser Mann hat seine Augen überall, nur ihn selbst sieht man nie.“
    „Wo könnte ich ihn finden?“
    „Das lässt sich unmöglich sagen, aber Ihr könntet es zunächst einmal in der Gegend um die Piazza del Mercato Vecchio versuchen. Doch müsst Ihr äußerst vorsichtig …“
    „Aber da treiben sich doch sämtliche Diebe herum, die nicht hinter Gittern sitzen oder am Galgen hängen.“
    „Darum sage ich ja, dass Ihr vorsichtig sein sollt.“ Leonardo blickte sich um, als befürchte er, belauscht zu werden. „Vielleicht kann ich ihm … eine Nachricht zukommen lassen. Geht und sucht ihn morgen nach der Gebetsstunde. Vielleicht habt Ihr Glück … vielleicht auch nicht.“
    Trotz der Warnung seines Onkels gab es eine Person in Florenz, die Ezio unbedingt wiedersehen wollte. In all der Zeit seiner Abwesenheit war sie nie fern von seinem Herzen gewesen, und nun, da er sie ganz nahe wusste, hatte die Liebesqual noch zugenommen. Er durfte allerdings keine allzu großen Risiken eingehen. Sein Gesicht mochte sich zwar verändert haben, kantiger geworden sein, er war jetzt älter, aber er war doch immer noch als Ezio zu erkennen. Seine Kapuze half ihm, sie erlaubte es ihm, in einer Menge zu „verschwinden“, und er zog sie sich weit ins Gesicht. Aber er wusste, dass den Pazzis, obgleich die Medici die Herrschaft führten, nicht sämtliche Zähne gezogen worden waren. Sie warteten geduldig ab, und sie waren unverändert auf der Hut – davon war Ezio überzeugt, und ebenso überzeugt war er davon, dass sie ihn töten würden, sollten sie seiner überraschend habhaft werden, Medici hin oder her. Dennoch konnte er seine Füße am nächsten Morgen ebenso wenig daran hindern, ihn zur Villa der Calfuccis zu tragen, wie er zum Mond hätte fliegen können.
    Das Tor zur Hauptstraße stand offen und gab den Blick frei auf den Hof, der dahinter im Sonnenschein lag – und da war sie, schlanker, größer, wie ihm schien, das Haar hochgesteckt, kein Mädchen mehr, sondern eine Frau. Er rief ihren Namen.
    Als sie ihn sah, wurde sie so blass, dass er glaubte, sie würde in Ohnmacht fallen, aber sie fing sich wieder, sagte etwas zu ihrer Begleiterin, woraufhin diese sich entfernte, und kam mit ausgestreckten Händen heraus zu ihm. Er zog sie rasch von der Straße und unter einen nahen Torbogen, dessen gelbes Mauerwerk von Efeu überwachsen war. Er strich ihr über den Nacken und bemerkte, dass sie die dünne Kette, an der sein Anhänger befestigt war, immer noch um den Hals trug; das Schmuckstück selbst lag versteckt in ihrem Busen.
    „Ezio!“, schluchzte sie.
    „Cristina!“
    „Was tust du hier?“
    „Ich bin wegen meines Vaters hier.“
    „Wo warst du denn? Ich habe seit zwei Jahren nichts von dir gehört.“
    „Ich war … fort. Ebenfalls wegen meines Vaters.“
    „Es hieß, du müssest tot sein – genau wie deine Mutter und deine Schwester.“
    „Das Schicksal hat uns anderes bestimmt.“ Er schwieg kurz. „Ich konnte dir nicht schreiben, aber du warst immer in meinen Gedanken.“
    Ihre Augen, die eben noch gefunkelt hatten, wurden plötzlich trüb und blickten kummervoll.
    „Was ist, carissima ?“, fragte er.
    „Nichts.“ Sie versuchte sich von ihm zu lösen. Aber er hielt sie fest.
    „Natürlich ist da etwas, ich sehe es dir doch an.

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