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Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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Falle gestellt haben, aber er wusste gar nicht, welchen Dienst er mir erwies. Er dachte nur, ich hätte ihm ein Opfer ausgesucht!“ Sein Tonfall wurde härter, sachlicher. „Ihr müsst also eine Möglichkeit finden, dieses Treffen zu belauschen, aber das wird nicht einfach sein.“ Er blickte zum Himmel. „Die Sonne geht unter. Wir müssen uns beeilen, und der schnellste Weg führt über die Dächer. Folgt mir!“
    Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und kletterte so schnell an der Hauswand empor, dass Ezio Mühe hatte, ihn nicht zu verlieren. Sie rannten über die rot gedeckten Schindeldächer, sprangen im letzten Sonnenlicht über die Straßenschluchten hinweg, lautlos wie Katzen und leichtfüßig wie Füchse, quer durch die Stadt, nach Nordwesten, bis sie in Sichtweite der großen Kirche Santa Maria Novella anlangten. Hier blieb der Fuchs stehen. Ezio schloss binnen Sekunden zu ihm auf, stellte allerdings fest, dass sein Atem schwerer ging als der des älteren Mannes.
    „Ihr hattet offenbar einen guten Lehrer“, meinte der Fuchs, aber Ezio hatte den Eindruck, dass sein neuer Freund, hätte er es nur gewollt, ihn mit Leichtigkeit hätte abhängen können – was seine Entschlossenheit, weiter an sich zu arbeiten, nur noch stärkte. Aber dies war nicht die rechte Zeit für Wettläufe oder Spielchen.
    „Dort hält Messer Francesco sein Treffen ab“, erklärte der Fuchs und wies nach unten.
    „In der Kirche?“
    „Darunter. Kommt!“
    Um diese Stunde war die Piazza vor der Kirche so gut wie verlassen. Der Fuchs sprang vom Dach, landete elegant geduckt, und Ezio folgte seinem Beispiel. Sie liefen am Rande der Piazza und seitlich an der Kirche entlang, bis sie eine Hintertür erreichten, die in die Kirchenmauer eingelassen war. Der Fuchs drängte Ezio hindurch, und dahinter fanden sie sich in der Ruccellai-Kapelle wieder. Nahe des bronzenen Grabmals in ihrer Mitte blieb der Fuchs stehen. „Es gibt ein Netz von Katakomben, das kreuz und quer unter der Stadt verläuft. Ich finde es für meine Arbeit sehr nützlich, aber leider bin ich nicht der Einzige, der es benutzt. Es wissen allerdings nur wenige davon und wie man sich in diesem Labyrinth zurechtfindet, aber Francesco de’ Pazzi ist einer von ihnen. Dort unten veranstaltet er sein Treffen mit den Leuten aus Rom. Dieser Eingang ist dem Ort ihrer Zusammenkunft am nächsten, aber den Weg zu ihnen müsst Ihr selbst finden. Wenn Ihr hinuntergestiegen seid, liegt fünfzig Meter zu Eurer Rechten eine Kapelle, die Teil einer aufgegebenen Gruft ist. Aber seid vorsichtig, denn Geräusche tragen dort unten sehr weit. Außerdem wird es dunkel sein, wartet also ab, bis Eure Augen sich an die Düsternis gewöhnt haben. Dann werden Euch die Lichter der Kapelle den Weg weisen.“
    Er legte eine Hand auf einen steinernen Knauf an dem Sockel, der das Grabmal stützte, und drückte. Zu seinen Füßen klappte eine scheinbar massive Steinplatte in unsichtbaren Angeln nach unten und gab den Blick auf die Stufen einer steinernen Treppe frei. Er trat beiseite. „ Buona fortuna, Ezio.“
    „Ihr kommt nicht mit?“
    „Das ist nicht nötig. Und abgesehen davon machen zwei Leute mehr Lärm als einer allein. Ich warte hier auf Euch. Va, geht schon!“
    Als er unten war, tastete Ezio sich durch den feuchtkalten steinernen Gang, der nach rechts führte und so schmal war, dass er die Wände zu beiden Seiten mit ausgestreckten Händen berühren konnte. Erleichtert stellte er fest, dass seine Füße auf dem feuchten Erdboden keine Geräusche verursachten. Hier und da zweigten Seitengänge ab, doch spürte er sie eher, als dass er sie sah, denn seine tastenden Hände tauchten in nichts als schwarze Leere. Sich hier unten zu verirren, musste ein Albtraum sein, denn es würde unmöglich sein, wieder hinauszufinden. Erst erschreckten ihn leise Geräusche, bis er erkannte, dass sie nur von umherhuschenden Ratten stammten; allerdings konnte er sich einmal, als ihm eines der Tiere über die Füße lief, einen Aufschrei nur mit knapper Not verkneifen. In Wandnischen machte er undeutlich Leichen aus, die vor langer Zeit hier beigesetzt worden waren, ihre Köpfe waren in Spinnweben gehüllt – diese Katakomben strahlten etwas Uraltes und Furchterregendes aus, und Ezio hatte Mühe, die aufkeimende Panik zu unterdrücken.
    Endlich sah er vor sich ein schwaches Licht. Noch langsamer als bisher bewegte er sich darauf zu. Er hielt sich im Schatten, als er in Hörweite der fünf Männer kam, die

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